Alle Kategorien
Suche

Versicherungsbeiträge aussetzen - was tun bei Zahlungsunfähigkeit?

Aussetzen der Beiträge für die Kfz-Versicherung geht nicht.
Aussetzen der Beiträge für die Kfz-Versicherung geht nicht.
Versicherungen leisten meist nur dann, wenn ein entsprechender Beitrag gezahlt wurde. In einigen Fällen haben Versicherte wiederum die Möglichkeit, mit dem Zahlen der Versicherungsbeiträge ganz oder teilweise auszusetzen. Die Folgen, die das Aussetzen mit sich bringt, sollten Sie kennen.

Wer knapp bei Kasse ist, muss schauen, wie und wo er sparen kann. Mitunter lässt sich das bei laufenden Ausgaben wie den Versicherungsbeiträgen zu privaten Versicherungen tun. Einfach von sich aus die Beitragszahlung aussetzen, sollten Sie nicht tun. 

Fällige Versicherungsbeiträge nicht einfach aussetzen

  • Versicherungsverträge funktionieren immer nur dann, wenn Sie sich an die vereinbarten Abmachungen halten. Das gilt natürlich auch für den Versicherer. Als Versicherte sind Sie zur Zahlung fälliger Prämien verpflichtet, um Leistungen erhalten zu können.
  • Werden fällige Beiträge nicht gezahlt, reagieren die Versicherer mit Mahnungen oder der Vertragskündigung. Verbraucherschützer wie Versicherungswirtschaft empfehlen Ihnen, bei Zahlungsschwierigkeiten rechtzeitig das Gespräch mit der Versicherung zu suchen, um möglicherweise Versicherungsbeiträge zu stunden oder mit der Prämienzahlung auszusetzen.
  • Wenn Versicherte mit der Beitragsauszahlung aussetzen, nennt sich das im Sprachgebrauch der Versicherer Beitragsfreistellung. Diese gibt es beispielsweise nicht für eine private Unfallversicherung oder eine Privathaftpflichtversicherung. Lediglich wenn Versicherungen neben einem Risikoteil über einen extra Sparanteil verfügen, gibt es diese Möglichkeit.

Beitragsfreistellung bei Versicherungen mit Sparanteil 

Versicherungsunternehmen zeigen sich im Allgemeinen kulant bei Beitragversäumnissen. Das gilt natürlich in erster Linie für Lebens- und Rentenversicherungen, also Versicherungen mit Sparanteil. Bei Kfz-Versicherungen sind sie hingegen strenger.

  • Bei Lebensversicherungen und privaten Berufsunfähigkeitsversicherungen haben Sie im Falle von Zahlungsschwierigkeiten mehrere Ausweichmöglichkeiten. Diese reichen von der Laufzeitverlängerung oder Beitragsreduzierung über die Vertragspause bis zur Beitragsfreistellung.
  • Wenn Sie mit der Zahlung von Versicherungsbeiträgen komplett aussetzen, ruht der Vertrag. Die Folge ist, dass sich Ihr Versicherungsschutz vermindert. Im Falle eines Falles erhalten Sie geringere Leistungen. Bei Ablauf des Vertrages sind die Auszahlsummen entsprechend niedriger. Meist berechnen die Versicherer zudem extra Stornogebühren, was die Ablaufleistung reduziert.
  • Die Beitragsfreistellung ist im Versicherungsvertragsgesetz geregelt. Sie benötigen ein bestimmtes Mindestguthaben. Ist dies nicht vorhanden, wird der Vertrag vom Versicherer beendet. Sie erhalten den Rückkaufswert ausgezahlt.
  • Steuerliche Aspekte sollten Sie außerdem beachten. Haben Sie Ihren Vertrag nach 2005 abgeschlossen, darf die Beitragspause maximal drei Jahre (vorher zwei Jahre) dauern, da sonst der Verlust von Steuervorteilen droht.

Tipp: Mitunter reicht es schon, wenn Sie mit der Dynamisierung Ihrer Beiträge vorübergehend oder für immer aussetzen. Wenn Beiträge jedes Jahr um drei bis fünf Prozent steigen, summiert sich im Laufe der Zeit eine ziemlich hohe Belastung.

helpster.de Autor:in
Thomas Detlef Bär
Thomas Detlef BärAls Ökonom ist Thomas ein Experte für Geld und Finanzen. Durch seine berufliche Erfahrung und seine gründlichen Recherchen ist er auch im Bereich Beruf & Karriere ein wahrer Kenner.
Teilen: