Kündigung der Rentenversicherung - Vor- und Nachteile

Die Nachteile der Kündigung überwiegen die Vorteile deutlich

• Eine Kündigung der privaten Rentenversicherung ist grundsätzlich nicht sinnvoll, da Sie neben finanziellen Einbußen und eventuell steuerlicher Nachteile auch Ihre Altersvorsorge riskieren.
• Der einzige Vorteil, der sich für Sie als Versicherten aus der Kündigung ergibt, ist die Auszahlung des aktuellen Rückkaufswerts inklusive erwirtschafteter Überschussanteile durch den Versicherer. Hierdurch können Sie also kurzfristig Ihre Liquidität erhöhen.
• Hieraus resultiert jedoch schon der entsprechende Nachteil: Der Rückkaufswert der privaten Rentenversicherung kann deutlich geringer sein als die bis zum Zeitpunkt der Kündigung eingezahlten Beiträge. Dies liegt daran, dass beim Abschluss einer Rentenversicherung Kosten entstehen, die durch den Versicherten zu zahlen sind. Die monatlichen Beiträge zu Beginn der Laufzeit Ihres Vertrags dienen also nicht zur Ansparung Ihres Versicherungsschutzes, sondern in erster Linie zur Deckung von Verwaltungs- und Provisionskosten.
• Liegt der Beginn Ihrer privaten Rentenversicherung vor dem 01.01.2005, so unterliegt dieser Vertrag noch den alten steuerlichen Regelungen. Diese gewähren den Leistungen aus dem Vertrag Steuerfreiheit, sofern die Beiträge mindestens 5 Jahre gezahlt worden sind und der Vertrag mindestens 12 Jahre bestanden hat. Auch dies sollten Sie bei der Kündigung Ihrer Rentenversicherung beachten, um keine steuerschädliche Auszahlung des Rückkaufswerts zu veranlassen.

Alternativen zur vorzeitigen Aufhebung Ihrer Rentenversicherung

• Eine Kündigung der privaten Rentenversicherung durch den Versicherten ist also immer mit erheblichen Nachteilen verbunden.
• Sind Sie nicht auf die kurzfristige Erhöhung Ihrer Liquidität durch den Erhalt des Rückkaufswerts angewiesen, so bietet Ihnen Ihr Versicherer Alternativen zur Kündigung Ihres Vertrags. Sie können beispielsweise den Vertrag beitragsfrei stellen lassen, was bedeutet, dass die bis heute eingezahlten Beiträge bis zum Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit angelegt und verzinst werden. Die regelmäßige Zahlung weiterer Beiträge entfällt somit für Sie als Versicherten. Hierdurch reduziert sich jedoch auch die Ablaufleistung aus Ihrem Vertrag, wodurch sich eine entsprechende Lücke in Ihrer Altersversorgung öffnet.
• Grundsätzlich sollten Sie sich vor der Aussprechung der Kündigung immer mit Ihrem Versicherer in Verbindung setzen. Denn nur Ihr Vermittler kann Sie individuell beraten und gemeinsam mit Ihnen die ideale Lösungsalternative finden.
• Sollte eine Kündigung des Vertrags dennoch erforderlich sein, so ist diese nach Ablauf des ersten Versicherungsjahrs mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zum Ende des laufenden Versicherungsjahrs oder zum Ende des laufenden Prämienzahlungszeitraums möglich. Die Kündigung muss immer schriftlich erfolgen.