Verdeckter Ermittler - Hinweise zur Ausbildung

Als verdeckter Polizist arbeiten

• Zahlreiche Verbrechen lassen sich nur aufklären, wenn im Geheimen ermittelt werden kann. Gerade bei den illegalen Geschäften mit Waffen oder Drogen sind Insider sehr wichtig und können die nötigen Beweise sammeln. Ein verdeckter Ermittler ist ein besonderer Beamter des Polizeidienstes und gibt sich im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht als Polizist zu erkennen. Er sieht aus wie eine normale Zivilperson und arbeitet hauptsächlich unter einer falschen Identität.
• Die Ermittlungen sind in der Regel sehr gefährlich und oft ist der Ermittler auf sich alleine gestellt. Eingesetzt werden können die Polizei- oder Zollbeamten in den Bereichen der Geld- oder Wertzeichenfälschung, Staatsschutz, Drogen- und Waffengeschäfte, bei Bandenmitgliedern oder organisierten Verbrechen und bei Wiederholungstätern. Für die Aufklärung von Straftaten, die die verdeckten Ermittlungen rechtfertigen, müssen tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen, die die Straftat ausreichend belegen.
• Jeder verdeckter Ermittler muss seine falsche Identität nicht nur spielen, sondern richtig leben und fühlen. Mit dieser kann er am Rechtsverkehr teilnehmen, Befragungen von Zeugen auch ohne Rechtsbelehrungen durchführen und die Wohnungen der Berechtigten betreten. Möchten auch Sie unter verdeckter Identität arbeiten und für die Polizei geheime Ermittlungen anstellen, so liegt ein langer und harter Weg vor Ihnen. In Deutschland gibt es leider keine normale Ausbildung, bei der Sie nach drei Jahren einen Abschluss erhalten und in diesem Beruf dann einfach arbeiten können.

Vom Polizist zum Ermittler

• Möchten Sie als verdeckter Ermittler arbeiten, so müssen Sie als Erstes Polizist werden. Für die Polizeiausbildung gelten strenge Voraussetzungen und diese müssen Sie natürlich erfüllen können. Die Ausbildung an sich dauert dann entweder drei Jahre (Studium) oder zweieinhalb Jahre (klassische Lehrausbildung). Für den mittleren Dienst benötigen Sie mindestens eine Mittlere Reife als Schulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Für ein Studium ist zumindest eine Fachhochschulreife vonnöten.
• Zusätzlich müssen Sie die deutsche oder eine passende EU-Bürgerschaft besitzen, dürfen nicht vorbestraft sein und müssen in geordneten Verhältnissen leben. Erfüllen Sie diese Voraussetzungen, so können Sie an einem mehrstufigen Eignungsauswahlverfahren teilnehmen. Dieses besteht aus einem Intelligenztest, Sporteignungstest, Vorstellungsgespräch, Gruppengespräch und aus einer ärztlichen Untersuchung.
• Selbst wenn Sie die Ausbildung zum Polizist erfolgreich abgeschlossen haben, können Sie nicht direkt ein verdeckter Ermittler werden. Sie benötigen dazu sehr viel Erfahrung und genügend Außeneinsätze. Sie müssen sich bei Ihren Kollegen und Vorgesetzten erst über eine längere Zeit (meist über Jahre) bewähren.
• Erst wenn Sie all dies von sich und Ihrer Polizeikarriere behaupten können, dann haben Sie eine Chance. Am besten reden Sie dann mit Ihrem Dienstvorgesetzten und fragen nach den weiteren Möglichkeiten. Gibt man Ihnen eine Chance, als verdeckter Ermittler zu arbeiten, so erhalten Sie in der Regel noch zusätzliche Ausbildungs- und Trainingseinheiten und es wird eine passende Identität für Sie erstellt.
• Trotz allem sind Sie dann aber kein richtiger Geheimagent und arbeiten nur unter bestimmten Voraussetzungen. Gefährlich sind die Ermittlungen allemal und Sie gehen teilweise hohe Risiken ein. Einen Einsatz bekommen Sie nur, falls dieser mit anderen Ermittlungsmethoden aussichtslos oder zu aufwendig wäre. Ihre Einsätze bekommen Sie direkt von Ihrem Dienstvorgesetzten bei der Polizei und benötigen zusätzlich auch die Zustimmung der Staatsanwaltschaft.