Alle Kategorien
Suche

Verbrieftes Wegerecht - Erklärung

Ein verbrieftes Wegerecht sichert die Zufahrt zu einem Grundstück.
Ein verbrieftes Wegerecht sichert die Zufahrt zu einem Grundstück.
Ein verbrieftes Wegerecht auf einem Grundstück erlaubt einem anderen als dem Eigentümer, es zu überfahren oder zu überschreiten. Informieren Sie sich hier über Ihre Rechte und Pflichten, ob als Eigentümer des belasteten Grundstücks oder Inhaber des Wegerechts.

Verbrieftes Wegerecht als Grunddienstbarkeit

  • Einige Grundstücke sind aufgrund ihrer Lage ohne die Überquerung fremden Privatgrunds nicht erreichbar. So kann für die Befahrbarkeit mit Kfz, die Begehbarkeit zu Fuß oder auch für die Wasser- und Stromversorgung eines Grundstücks die Mitbenutzung eines anderen Grundstücks unverzichtbar werden.
  • Das Zivilrecht kennt verschiedene Arten von Dienstbarkeiten, das heißt Belastungen eines Grundstücks mit Rechten Dritter. So gibt es unter anderem beschränkte persönliche Dienstbarkeiten und Grunddienstbarkeiten. Während eine persönliche Dienstbarkeit, wie etwa das Wohnrecht, ein Nutzungsrecht zugunsten einer bestimmten Person einräumt, wirkt eine Grunddienstbarkeit, wie das Wegerecht, gegenüber dem jeweiligen Eigentümer eines anderen Grundstücks.
  • Ein verbrieftes Wegerecht bedeutet, dass es im Grundbuch eingetragen wurde. Zwar wäre auch eine privatschriftliche Vereinbarung der Eigentümer wirksam, aber nur zwischen den handelnden Personen. Verstirbt einer der Vertragspartner oder verkauft sein Grundstück, wäre der Nachfolger nicht an die Vereinbarung gebunden. Wenn Sie ein Grundstück erwerben möchten, das einen Zugang über ein Anliegergrundstück braucht, lassen Sie daher unbedingt Ihr Wegerecht grundbuchrechtlich sichern.

Gestaltungsmöglichkeiten und Folgen bei Nichteinhaltung des Rechts

  • Der Eigentümer des "dienenden", also des belasteten, Grundstücks muss die Nutzung dulden, aber er kann dafür eine angemessene Entschädigung vereinbaren, zum Beispiel eine Beteiligung an den Instandhaltungskosten der Einfahrt oder des Stellplatzes.
  • Je nachdem in welcher Weise, wie häufig und mit welchen Verkehrsmitteln Sie das Grundstück befahren möchten, kann eine Nutzungsentschädigung in unterschiedlicher Höhe angemessen sein.
  • Wenn Sie etwa auf dem Grundstück einen Geschäftsbetrieb unterhalten und zahlreiche Kunden Sie mit Pkw aufsuchen, schulden Sie eine höhere Entschädigung, als wenn Sie nur privat das Grundstück zu Fuß betreten.
  • Wenn Sie ein verbrieftes Wegerecht bestellen möchten, sollten Sie Art und Umfang der Nutzung mit dem anderen Grundstückseigentümer so detailliert wie möglich ausformulieren, um spätere Streitereien zu vermeiden.
  • Falls Sie Inhaber eines verbrieften Wegerechts sind, aber Ihnen der Zutritt verweigert wird, können Sie die gleichen Rechte geltend machen wie ein Eigentümer, nämlich Unterlassung und gegebenenfalls Schadenersatz verlangen.
Teilen: