Bedeutung einer Zollunion
Eine Zollunion zeichnet sich grundsätzlich durch zwei bestimmte Charakteristika aus:
- Ein Merkmal besteht darin, dass die Zollunion eine gemeinsame Zollpolitik gegenüber Drittländern vertritt. Das bedeutet, dass die einzelnen Mitgliedsstaaten der Zollunion keine eigenen Außenzölle festlegen können, sondern eine gemeinsame Politik mit den anderen Mitgliedsstaaten verfolgt.
- Das andere Merkmal ist die Einführung einer Freihandelszone innerhalb der Zollunion. Dies bedeutet, dass beim Handel zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten keine Zölle (sogenannte Binnenzölle) erhoben werden und auch keine weiteren Handelsbeschränkungen vorliegen, es herrscht also ein freier Handel.
- Die Errichtung einer Zollunion hat abhängig vom Exportland einige Vor- und Nachteile. Grundsätzlich profitieren zunächst die Mitgliedsstaaten der Zollunion von dessen Bildung. Durch die weggefallenen Binnenzölle können diese Länder ihre Produkte billiger in einem Auslandsmarkt anbieten und haben somit Wettbewerbsvorteile gegenüber Drittländern. Dadurch können die Mitgliedsstaaten auch billiger ausländische Waren importieren, wodurch der Handel angeregt wird.
- Diese Veränderungen können allerdings auch dazu führen, dass einheimische Unternehmen Verluste erleiden, weil ein vergleichbares ausländisches Produkt nun günstiger zu erwerben ist.
Der Unterschied zur Freihandelszone
Bei einer reinen Freihandelszone gibt es einen entscheidenden Unterschied zur Zollunion.
- Während bei einer Zollunion eine gemeinsame Tarifpolitik für Außenzölle betrieben wird, besitzt bei der Freihandelszone jedes Mitgliedsland Zollautonomie.
- Das heißt, dass jedes Land gegenüber Drittländern eine eigene Zollpolitik und Handelsbeschränkungen haben kann.
- Dadurch kann es sein, dass in einem Land ein Produkt teurer ist als in einem anderen Land, weil es einen Unterschied bei den Zollgebühren gibt.
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