Wirkliche Soziopathen und Psychopathen gibt es nur wenige - dennoch werden die Begriffe in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet, etwa wenn man ausdrücken will, dass jemand sich anderen gegenüber immer sehr negativ verhält.
Was ein Soziopath ist
- Soziopathen können sich sehr schlecht in andere hineinversetzen, sie können die Gefühle anderer nicht verstehen und empfinden kein Mitgefühl.
- Darum kann ein Soziopath - im Gegensatz zum Psychopathen - nicht abschätzen, welche Folgen das eigene Handeln für andere hat, wie Gesagtes und Verhalten auf andere wirken und welche Emotionen dabei ausgelöst werden. Der Unterschied zum Psychopathen besteht also darin, dass ein Soziopath in seinen Interaktionen zu anderen grundlegend gestört ist.
- Heute wird der Begriff kaum noch verwendet, im Unterschied zu dieser alten Bezeichnung spricht man nun eher von einer dissozialen Persönlichkeitsstörung. Diese wird meist dann diagnostiziert, wenn eine Person soziale Regeln ständig missachtet, keine Beziehungen zu anderen Menschen (Freundschaften, Liebesbeziehungen) erhalten kann und zu sehr aggressivem, ablehnendem Verhalten neigt. Teilweise trifft dies auch auf Psychopathen zu.
- Ursache kann etwa sein, dass eine Person entsprechende soziale Normen nicht gelernt hat. Auch unterschiedliche Hirnschädigungen können dazu führen, dass die sozialen Folgen des eigenen Verhaltens nicht mehr eingeschätzt werden können. Diese Schäden können angeboren sein.
Der Unterschied zum Psychopathen
- Psychopathen können durchaus Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen - im Unterschied zum Soziopathen. Dabei verhalten Sie sich jedoch ausnutzend und unkontrolliert. Auch hier gibt es also Ähnlichkeiten zur dissozialen Persönlichkeitsstörung.
- Ein Psychopath zeigt also nicht nur einige antisoziale Verhaltensweisen, hinzu kommen noch ein deutlich übersteigertes Selbstwertgefühl, die Geringschätzung anderer (Narzissmus) sowie die Manipulation anderer zur Umsetzung eigener Ziele. Ein Psychopath kann die Emotionen anderer zwar verstehen, ignoriert diese aber bewusst.
- Auch fehlt einem Psychopathen so etwas wie ein Gewissen, also eine interne Kontrollinstanz, die das eigene Handeln hinsichtlich bestimmter Normen überwacht und auf Regelverletzungen mit negativen Gefühlen reagiert. Dies ist ebenso ein wesentlicher Unterschied zum Soziopathen.
- Darüber hinaus verhalten sich Psychopathen - im Unterschied zum Soziopathen - häufig impulsiv. Das bedeutet, dass Sie sich schnell langweilen und sich schlecht unter Kontrolle haben, sodass aggressive Verhaltensweisen oft in unterschiedlichen Situationen auftreten.
Somit fallen Soziopathen vor allen durch ein gestörtes Verhalten in Beziehungen zu anderen Menschen auf, weil sie deren Reaktionen nicht einschätzen können. Im Unterschied dazu übergeht ein Psychopath die Interessen anderer bewusst.
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