Literaturepochen sind nicht immer so einfach zu bestimmen, denn die Grenzen sind oft fließend und manche Werke fallen einfach in mehrere Epochen gleichzeitig. Warum das so ist, liegt auf der Hand, denn in der Regel setzt sich ein Autor nicht hin und versucht, ein Werk zu schreiben, das in eine bestimmte Epoche passt, sondern er schreibt vielmehr erst und sein Buch wird dann in der Analyse einer Epoche zugeordnet. Manche Bücher können darum sowohl postmodern als auch auf gewisse Weise popliterarisch sein. Dennoch gibt es einige Unterschiede zwischen beiden Genres, die sich recht deutlich herausarbeiten lassen.
Das ist die Popliteratur
- Die sogenannte Popliteratur gibt es schon seit den späten vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg war eine junge Generation auf der Suche nach sich selbst und verwendete dafür auch gern bewusstseinserweiternde Stoffe.
- So spielen Drogen in popkultureller Literatur häufig eine tragende Rolle, der Rausch wird zum Lebensbegleiter kultiviert.
- Dieser kann auf ganz verschiedene Arten stattfinden und natürlich auch in ganz verschiedenen Zeiten. So ist Jack Kerouacs "On the Road" genauso als Popliteratur aufzufassen wie Christian Krachts "Faserland".
- Ein weiterer wichtiger Punkt dieses Genres ist die Stellung gegen alte politische und gesellschaftliche Mechanismen. Die Protagonisten sind fast immer eine Art von Rebellen, die sich in ihrem Lebensstil der Gesellschaft entgegenstellen.
- Zudem herrscht bei den Figuren ein starkes Label- und Marken-Bewusstsein, was sich eben durch die dominierende Popkultur erklärt.
Die Postmoderne im Unterschied dazu
- Zunächst ist hervorzuheben, dass die Postmoderne jünger ist als die popkulturellen Werke. Sie entstand Ende der Achtziger als Antwort auf den Kalten Krieg.
- Nachdem dieser beendet war, hatte sich auch der politische Enthusiasmus der Menschen für sämtliche möglichen Ideologien komplett erschöpft. Fazit: Man wusste nicht mehr, woran man glauben oder wovon man überzeugt sein sollte. Dies äußerte sich auch in literarischen Werken.
- Mit diesem Hintergrund schickten und schicken die Autoren ihre Protagonisten auf eine Reise, die oft schmerzhaft und nicht einfach ist.
- Dennoch haben die Werke dieser Epoche meist einen humoristischen, ironischen Unterton, der das Lesen leicht werden lässt.
- Der wohl interessanteste Punkt ist aber, dass sich die Werke dieses Genres keinesfalls mit dem aktuellen Zeitgeschehen befassen müssen. Im Gegenteil ist es sogar recht häufig so, dass die Autoren ihre Geschichten in einer früheren (besseren?) Zeit spielen lassen. Im Unterschied zur Popliteratur ist die Sprache auch häufig gehobener. So wird Patrick Süskinds "Das Parfum" zu einem typischen Beispiel für die Postmoderne.
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