Wenn Sie heute nach einem gehaltvollen und würzigen Bier Ausschau halten, das sich von den zahlreichen Einheitsbieren abhebt, sind Sie mit einem ungespundeten Bier gut versorgt.
"Ungespundet" - Bier für den sofortigen Verbrauch
- Als „Ungespundet“ werden in bestimmten Regionen Deutschlands Biere bezeichnet, deren Reifung ohne Spunddruck erfolgt.
- Lange Jahre wurde Bier in Lagerfässern auf den späteren Verbrauch vorbereitet. Die Fässer waren zu jener Zeit ausschließlich aus Holz. Mit einem Fortschreiten der Lagerung bildet sich immer mehr Kohlensäure. Ein mit einem Holzzapfen verschlossenes Fass kann irgendwann dem Druck nicht mehr standhalten. Entweder der Zapfen fliegt heraus oder das ganze Fass zerberstet.
- Eine wirksame und logische Handlung dies zu verhindern, war das Entfernen des Spundes.
- Das musste frühzeitig geschehen, um das Entstehen von Überdruck im Fass zu verhindern. Die so beendete Bildung von Kohlensäure hat als Ergebnis, dass ungespundete Biere sehr wenig Kohlensäure haben. Sie können das beim Einschenken sehr leicht am wenigen weichen Schaum sehen.
Ein ungespundetes Bier, bitte
- Wenn Sie sich nach Franken oder Thüringen begeben, können Sie vor allem in Familienbrauereien ein ungespundetes Bier zu sich nehmen. Diese Form der Bierherstellung erfordert keine teuren Brauereianlagen. Die traditionelle Braukunst hat hier Vorrang.
- Sie erhalten das Bier nicht an einer Zapfanlage ausgeschenkt. Bier wird in Tonkrüge abgefüllt und Ihnen dann serviert.
- Auch in Flaschen wird das Bier unter dem Namen Kellerbier verkauft. Kommen Sie mit einem Tonkrug in die Gastwirtschaft oder Familienbrauerei können Sie sich Ihr Bier (ungespundet) mit nach Hause nehmen.
- Zu Hause können Sie das Bier im kühlen Keller oder Kühlschrank einige Tage in der Flasche oder einem Tonkrug lagern.
- Insgesamt ist die Haltbarkeit gering. Trinken Sie ungespundetes Bier immer frisch. Es ist wegen des geringen Kohlensäuregehaltes sehr verträglich.
“Ungespundet“ - heißt auch ein würziges und süffiges Bier zu trinken. Die natürlichen Schweb- und Trübstoffe machen es aus ernährungsphysiologischer Sicht zudem wertvoller als filtriertes Lagerbier.
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