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Überkorn und Unterkorn - Anforderungen an Beton

Zuviel Überkorn oder Unterkorn kann die Betonqualität mindern.
Zuviel Überkorn oder Unterkorn kann die Betonqualität mindern.
Beton ist ein Baustoff, der immer mehr an Beliebtheit gewinnt, und wenn Sie etwas aus oder mit Beton bauen wollen, werden Sie sich mit der Qualität von Beton beschäftigen. Dabei werden Sie auf verschiedene Begriffe im Zusammenhang mit den Anforderungen an Beton stoßen, z. B. auf die Begriffe Überkorn und Unterkorn.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Körnung im Beton, zu der auch die Begriffe Überkorn und Unterkorn gehören:

Was macht das Korn im Beton?

  • Beton besteht im Grundsatz aus Körnung, Bindemittel und Wasser.
  • Als Bindemittel werden vor allem Bitumenmassen wie Asphalt-Bitumen oder anorganische hydraulisch erhärtende Stoffe wie Zement eingesetzt, demnach nennt man den Beton Asphaltbeton oder Zementbeton, letzterer ist der zu Bauzwecken verwendete Beton, um den es hier geht.
  • Die Körnung, auch als Zuschlag bezeichnet, besteht auch wirklich aus Körnern, meist haben diese einen mineralischen Ursprung, in der Regel haben die Körner unterschiedliche Größen.
  • Im Grund können alle Stoffe als Zuschlag eingesetzt werden, die fest genug sind, um einen Beton zu ergeben, der für den jeweiligen Einsatzzweck geeignet ist. Vorausgesetzt, sie stören die Erhärtung des Zements nicht, sind in der Lage, mit dem Zement einen ausreichenden Haftverbund herzustellen und beeinträchtigen die Beständigkeit des Betons nicht.
  • Für den Regelfall der Gesteinskörnung als Zuschlag wird zwischen verschiedenen Korngruppen unterschieden, je nachdem handelt es sich um Leichtzuschlag, um Normalzuschlag oder um Schwerzuschlag.
  • Weiter werden die Zuschläge beschrieben und eingeteilt nach Kornform, Korngröße, Rohdichte des Korns, Korngefüge und Herkunft. Es existieren eine Reihe von Anforderungen an die Zuschläge, die sich auf die Kornzusammensetzung beziehen kann (die sehr dicht sein oder große Poren aufweisen kann), oder auf die Festigkeit oder auf die Form des Korns oder auf den Widerstand gegen Frost und gegen Taumittel und gegen andere schädliche Bestandteile.

Die Bedeutung von Überkorn und Unterkorn

  • Diese Körnung, der sogenannte Betonzuschlag, wird als lose Masse zugemischt, weshalb die Größe und Beschaffenheit der einzelnen Bestandteile dieser Körnung keine geringe Bedeutung hat. Denn der Beton besteht zum größten Teil aus Körnung, etwa 70 % des Volumens nimmt diese Masse ein.
  • Die Bezeichnungen nach Korngruppe haben unmittelbar mit den Größen des Korns zu tun, die Korngruppe 2/8 besteht z. B. aus Körnern mit einer Größe zwischen 2 und 8 Millimetern.
  • Eigentlich dürfen keine Körner dabei sein, die kleiner als 2 mm oder größer als 8 mm sind, und deshalb werden die handelsüblichen Korngruppen vor dem Verkauf auch in Siebversuchen gründlichen Prüfungen unterzogen.
  • Mit Prüfsieben wird die Größe des Korns geprüft, aber auch, ob es alle vorgegebenen Bedingungen in Bezug auf die Wasseraufnahme und die Dichte usw. erfüllen.
  • Das letzte zu kleine oder zu große Korn wird durch das Sieben bei der Herstellung kaum herauszufiltern sein, wenn man zu großen Aufwand bei der Siebtrennung vermeiden möchte (der den Beton letztlich nur verteuern würde).
  • Solange die Qualität nicht leidet, ist ja auch nichts dagegen zu sagen, wenn ein paar in der Größe abweichende Körner dabei sind.
  • Hier kommen jetzt die Begriffe Überkorn und Unterkorn ins Spiel, das Überkorn ist das Korn, das etwas größer als der Rest der Körner der Gruppe ist, das Unterkorn ist etwas kleiner.
  • Wie viel Überkorn und Unterkorn bei einer Körnung jeweils enthalten sein darf, ist durch DIN-Normen festgelegt. Dabei wird nicht nach Prozentzahlen gerechnet, sondern man lässt sich von der Überlegung leiten, dass die Korngruppe auch noch einzuhalten sein muss, wenn Zuschläge aus mehreren Korngruppen gemischt werden.
  • Das ist je nach für den Baustoff einschlägiger DIN-Norm der Fall, wenn eine Körnung nicht mehr als 10 bzw. 15 Prozent der Gesteinsmasse enthält. Wenn der Verdacht von Abweichungen von diesen Normen besteht, ist bei der Beurteilung eventueller Fehlmischungen zu berücksichtigen, dass es sich viel negativer auswirkt, wenn sich Abweichungen im Feinkornbereich zeigen, als wenn die größeren Körner die Werte überschreiten. Wenn die feinen Körner von den Werten abweichen, kann es sein, dass sich der Wasserbedarf ändert und der Beton schwieriger zu verarbeiten ist.
  • Diese Prozentzahlen sind jedoch eigentlich keine Werte, die Sie kennen müssten, wenn Sie sich z. B. dafür interessieren, welcher Beton für den Bau Ihres Hauses eingesetzt wird. Denn dann werden Sie gemeinsam mit dem Bauleiter oder Architekten einen bestimmten Beton nach einer bestimmten DIN-Norm wählen, und wenn dieser Beton später gekauft und geliefert wird, gehört es zur Aufgabe dessen, der den Beton verarbeitet, die Qualität zu prüfen (inklusive der korrekten Prozentanteile an Überkorn und Unterkorn).


Überkorn und Unterkorn sind für Sie eigentlich auch keine Begriffe, um die Sie sich kümmern müssten, wenn Sie selbst im Baumarkt Körnung kaufen, um zu Hause ein wenig Zement für ein Mäuerchen anzurühren. Sie wissen nun aber, dass die Körnung eine bestimmte Größenvarianz aufweisen sollte, und wenn Ihnen eine fertig gemischte Körnung im Baumarkt sehr uneinheitlich erscheint, können Sie nun wenigstens sachkundig nachfragen, ob denn die Korngruppe auch wirklich korrekt zusammengestellt wurde oder ob hier nicht zu viele abweichende Gesteinskörner enthalten sind.

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