Sich selbst beschreiben - für viele ein Horror
Sei es auf der Jugendfreizeit, in der Schule, an der Uni oder in einem Vorstellungsgespräch, sei es in schriftlicher Form in der Bewerbung oder schlicht auf einem Internetprofil - es kommt immer wieder vor, dass man sich selber beschreiben muss. Hand aufs Herz: So gut wie niemand macht das gern. Es ist intim, man hat das Gefühl, Dinge auszuplaudern, die niemanden etwas angehen. Zudem ist es schwer, weder eingebildet noch verschüchtert zu wirken. Wenn auch Sie sich ungern selbst beschreiben und Ihnen die "Über mich"-Rubrik im Netz Angst macht, helfen einfache Richtlinien, besser mit Situationen wie dieser umzugehen.
Über sich sprechen - so wirkt es locker
- Wenn Sie sich in einem Seminar oder auf einem anderen Treffen mündlich vorstellen sollen, beginnen Sie immer mit Ihrem Namen. "Mein Name ist" klingt sehr förmlich und verstockt. Sympathisch und locker wirken Sie, wenn Sie mit "Ich bin" oder in privaterer Runde mit "Ich bin die" beginnen.
- Dann kommen Sie auf den Punkt: "Ich bin die Manuela und ich bin hier, weil ...". So wirken Sie direkt, was die meisten Menschen als positiv empfinden.
- Danach kommt es auf den Grund der Runde an, in der Sie sich befinden. Sind Sie aus beruflichen Gründen dort? Dann sagen Sie, was Sie sich erhoffen und was Sie lernen möchten.
- Geht es um Privates? Dann seien Sie ehrlich. Sagen Sie, dass Ihnen Vorstellungsrunden schwer fallen und man Sie einfach fragen soll, wenn man mehr wissen möchte. Diese Ansicht wird jeder nachvollziehen können.
Ich stelle mich vor - so geht es schriftlich
Die Königsdisziplin ist die schriftliche Selbstvorstellung, denn Gesagtes wird schnell vergessen, aber Geschriebenes bleibt und kann immer wieder gelesen werden. Die genaue Formulierung hängt auch hier vom Rahmen ab. Beruflich werden Sie anders schreiben als privat. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die bei "Über mich"-Texten immer gleich bleiben.
- Fassen Sie sich kurz. Sie könnten sicher seitenweise Dinge aus Ihrem Leben berichten, aber das ist nicht der Königsweg, da es für Menschen, die Sie noch nicht kennen, nicht interessant ist. Eine ideale Selbstvorstellung ist zwischen einer halben und einer Seite lang.
- Beginnen Sie mit einem guten Aufmacher. Wie bei einem Zeitungsartikel wird dieser Ihr Gegenüber dazu bringen, weiterlesen zu wollen. Beruflich kann dies ein Satz aus einer guten Beurteilung sein, privat ein Zitat, das Sie sehr mögen.
- Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel. Sie haben Stärken und das wissen Sie. Schreiben Sie diese unbedingt auf. Vermeiden Sie überbordende Formulierungen. "Ich bin ein exzellenter Zuhörer!" klingt eingebildet. "Freunde sagen über mich, dass ich gut zuhören kann" wirkt sympathischer.
- Zu guter Letzt kommt ein einfacher Trick: Sparen Sie Ihre Schwächen nicht aus - stellen Sie diese aber sympathisch dar. Dies gelingt, indem Sie bestimmte Schwächen nicht erwähnen (beispielsweise Egoismus) und sich stattdessen auf sympathischere konzentrieren. "Ich bin immer ein bisschen zu ehrgeizig" ist eine Schwäche, die Sie gut dastehen lässt. Auch Schwächen, die jeder nachvollziehen kann, machen Sie sympathisch. "ich kann zu einem Stück Torte nicht nein sagen" wird jeder verstehen, so erzeugen Sie Empathie.
Sie sehen: Wenn es darum geht, über sich selbst zu sprechen oder schreiben, kommt es auf die richtige Mischung an. Mit ein wenig Übung gelingt Ihnen diese schon bald spielerisch.
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