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Trigger in der Psychologie - das wird darunter verstanden

Traumatische Ereignisse können nachwirken.
Traumatische Ereignisse können nachwirken. © Reinhard_Grieger / Pixelio
Viele Fachbegriffe aus der Psychologie sind im normalen Sprachgebrauch kaum vorhanden oder haben im Alltag eine ganz andere Bedeutung. Nicht immer ist es leicht, zu entschlüsseln, was eine bestimmte Bezeichnung beschreibt. So ist es auch mit dem Wort „Trigger“. Was bedeutet dieser Begriff und wo spielen Trigger eine Rolle?

Die Bezeichnung „Trigger“ findet sich neben der Psychologie auch in technischen Zusammenhängen. Hier geht es darum, dass etwas eine bestimmte Reaktion hervorruft, etwa eine chemische Reaktion oder ein verändertes Reagieren von Stoffen und Materialien. Ganz ähnlich ist es auch bei psychologischen Theorien, welche die Bezeichnung aufgreifen.

Verschiedene Bedeutungen des Begriffs „Trigger“

  • Von einem Trigger wird in der Psychologie dann gesprochen, wenn ein Reiz etwas auslöst. Das können Umweltreize sein (z. B. das Wetter, das Verhalten einer anderen Person, ein Gegenstand, ein Geräusch) oder auch Reize in der Person selbst (z. B. ein bestimmter Gedanke, ein körperlicher Ablauf). Wenn betont werden soll, dass es sich um eine sehr entscheidende Bedingung handelt, dann wird auch von einem „Schlüsselreiz“ gesprochen. In jedem Fall gilt, dass in der Psychologie eigentlich alles in gewisser Weise ein Reiz und damit auch ein Trigger sein kann, wenn darauf eine bestimmte Reaktion folgt.
  • Manche Reaktionen auf einen Trigger sind angeboren. Das Erschrecken bei einem plötzlichen lauten Geräusch erfolgt nicht aufgrund bewusster Überlegungen, sondern ist angeboren und kaum willentlich beeinflussbar. So können Sie sich zwar vornehmen, weniger schreckhaft zu sein, doch Sie werden bei einem erneuten Geräusch dennoch erschrocken reagieren. Nur langsam kann so ein Reiz seine Wirkung verlieren, etwa wenn Sie immer wieder mit Lautem konfrontiert werden. Aber auch hier wird die Schreckreaktion nie völlig verschwinden.
  • Andere Schlüsselreize führen auf bewusstem Wege zu einer Reaktion. Dass etwa ein Topf, der gerade vom Herd genommen wird, noch sehr heiß sein kann, muss erst gelernt werden. Somit kann ein Gegenstand oder ein Objekt erst dadurch Bedeutung erlangen, dass gelernt wurde, welche Reaktion darauf angemessen ist. Später dann wird diese gelernte Reaktion ausgeführt, wenn dieser Reiz vorhanden ist.

Trigger in Psychologie und Psychotherapie

  • In der Psychologie werden Trigger oft im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen relevant. Wenn ein Betroffener etwa einen schweren Autounfall hinter sich hat, dann kann es sein, dass er durch bestimmte Reize, die er mit dem Unfall verbindet, wieder an diesen erinnert wird und mit Angst und Unwohlsein, manchmal sogar Panik, reagiert.
  • Ein Schlüsselreiz kann dann zum Beispiel ein Lied sein, dass kurz vor dem Unfall im Radio gespielt wurde oder das Geräusch der Sirene des Krankenwagens, der zur Unfallstelle kam. Genauso können sich Gerüche einprägen, beispielsweise der Geruch des Metalls, wenn die Feuerwehr Autoteile aufschweißt.
  • Diese Wahrnehmungen prägen sich ein und werden gedanklich mit dem Unfall verbunden. Wenn diese Trigger dann zu einem späteren Zeitpunkt wieder wahrgenommen werden, in einem ganz anderen Zusammenhang, dann rufen sie die Erinnerung an das Erlebte wieder wach und können die gleichen Gefühle wie damals aktivieren.
  • Daher wird in der Psychologie und Psychotherapie versucht, diese Trigger mit einer neuen Bedeutung zu versehen. Dabei werden beispielsweise bestimmte Geräusche so lange vorgegeben, bis sie keine Angst mehr hervorrufen und sich der Betroffene an diese gewöhnt hat.
helpster.de Autor:in
Andrea Nittel-Neubert
Andrea Nittel-NeubertAndrea war im Personalwesen tätig und hat dadurch einen professionellen Blick auf die Aspekte von Beruf & Karriere. Durch ihr Studium in der klinischen Psychologie kann sie nicht nur Karrieretipps geben, sondern auch in den Bereichen Liebe & Beziehungen weiterhelfen.
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