Dort gedeiht sie auch mehrjährig, was durch das günstige Klima bedingt ist. Man könnte auch meinen, die Tomate gehöre zur Gattung der Beeren, also der Schließfrüchte. Dafür fehlt ihr aber eines der charakteristischen Aromen, die für Beeren ausschlaggebend sind.
Gleiches gilt etwa für Melone, Kiwi, Banane oder Aubergine. Alle diese Früchte haben eine exotische Heimat und besitzen Geschmacksrichtungen, die in unseren Breiten nicht für Obst gelten.
Fremdlinge sollen treffend benannt werden – aber wie?
Um die Zuordnung richtig verstehen zu können, muss man in der eigenen Geschichte stöbern. Der Begriff „Obst“ stammt aus dem Althochdeutschen und bezeichnete ursprünglich eine Zutat oder eine Beilage zu den üblichen Speisen dieser Zeit, in erster Linie waren das Hülsenfrüchte.
Im Laufe der Jahrhunderte setzte sich dieser Name immer mehr für Früchte durch, die süße oder saure Geschmackselemente anbieten. Daher rangieren unter der Kategorie „Obst“ heute vorrangig Früchte, die in dieser Richtung liegen und natürlich auch spezielle Aromen haben können. Übrigens ist der Zuckergehalt einer Frucht nach heutigen Maßstäben nicht dafür entscheidend, ob es sich um Obst handelt oder nicht.
Aus diesen Fakten ergibt sich für die Tomate eine gewisse Sonderstellung, die auch zum Beispiel für Kürbis, Paprika oder Zucchini gilt. Diese Früchte möchten wir auf unserem Speiseplan nicht mehr missen, ganz gleich, zu welcher Familie sie gehören. Alle sind wertvolle Spender für Stoffe, die unserer Gesundheit wohltun: Biotin, Folsäure, Beta-Carotin und viele Vitamine. Die Tomate zeichnet sich hier als besonders vielseitig aus und sie hat einen festen Platz auf dem Tisch, in welcher Form auch immer.
Die Lösung des Problems
Nach und nach wird sich für diese Spezies an Früchten wohl ein neuer Begriff durchsetzen, der durch den modernen Sprachgebrauch geprägt ist und noch wenig Popularität besitzt: „Fruchtgemüse“.
So vielfältig die Verwendung der Tomate ist und so bunt die Arten der Präsentation auf dem Teller: Genießen Sie das besondere Aroma und seien Sie sicher, dass Sie damit in Bezug auf gesunde und ausgewogene Ernährung nichts falsch machen können. Ich wünsche dazu guten Appetit mit einem ruhigen Gewissen!
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