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Tidezeiten - Wissenswertes

Inhaltsverzeichnis

Tidezeiten beschreiben die Entstehung von Ebbe und Flut.
Tidezeiten beschreiben die Entstehung von Ebbe und Flut.
Die Bezeichnung Tidezeiten ist die norddeutesche Bezeichnung für Gezeiten, also für die Entstehung von Ebbe und Flut, die an der Nordseeküste zweimal täglich auftreten. Bei Ebbe handelt es sich bekanntlich um Niedrigwasser beziehungsweise Tideniedrigwasser und bei Flut um Hochwasser beziehungsweise Tidehochwasser.

Entstehung der Tidezeiten

  • Die sogenannten Tidezeiten sind an allen Meeresküsten weltweit zu beobachten. Sie bezeichnen den Wechsel zwischen steigendem Wasser, also der Flut und abfallendem Wasser, der Ebbe. Der sich wiederholende Wechsel von einem Niedrigwasser zum nächsten wird als Tide bezeichnet.
  • Die jeweilige Höhe des Gezeitenwechsels ist abhängig von der geografischen Lage, der Wassertiefe, den Winden und den jeweiligen Küstenformen. In Ozeanen kann der Unterschied zwischen niedrigstem und höchstem Wasserstand etwa 60 Meter oder weniger betragen und in Buchten sogar bis 20 Meter.
  • Die Gezeiten oder Tidezeiten, die eine enorme Kraft auf das Meer ausüben, entstehen durch das komplizierte Zusammenspiel von Mond, Erde und Sonne beziehungsweise durch deren Flieh- und Anziehungskräfte, wobei der Mond den größten Einfluss auf die Tidezeiten hat, da er der Erde wesentlich näher ist als die Sonne.

Ablauf der Gezeiten

  • Die Anziehungskräfte zwischen Mond, Erde und Sonne summieren sich, wenn diese drei Himmelskörper in einer Linie stehen, beispielsweise bei Neu- oder Vollmond, dann ist der Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser, der sogenannte Tidenhub, besonders hoch, was man als Springtiden bezeichnet.
  • Stehen Mond und Sonne im rechten Winkel zur Erde, was bei zu- und abnehmendem Halbmond der Fall ist, schwächen sich die Gezeiten auslösenden Kräfte gegenseitig ab, was man dann als Nipptide bezeichnet.
  • Der Meeresspiegel steigt mit berechenbarer Regelmäßigkeit pro Tag zweimal und zieht sich zweimal wieder zurück. Sowohl das Ansteigen als auch das Abfallen des Meeresspiegels, sprich Ebbe und Flut, dauern jeweils etwa sechs Stunden.
  • Wenn sich im Zuge der Tidezeiten beziehungsweise der Gezeiten das Meer zurückzieht, also bei Ebbe, wird ein Teil des Meeresbodens freigelegt. Zum Vorschein kommt eine ursprüngliche Landschaft, das bekannte Wattenmeer, welches sich über etwa 450 Kilometer erstreckt und zu den größten und bedeutendsten Naturlandschaften in Westeuropa gehört.

Beachtenswertes bei den Tidezeiten

  • Bei Ebbe, also Tideniedrigwasser werden sehr gern Wattwanderungen unternommen. Das kann für Unkundige allerdings sehr schnell gefährlich werden. Dementsprechend sollen Sie nie allein ins Watt gehen und sich zuvor über die Wattwanderungszeiten informieren und bestenfalls von Ortskundigen Rat holen. Dann sollten Sie sich vor einer Wattwanderung immer einen Orientierungspunkt auf dem Festland suchen, um sich immer wieder zurückzufinden.
  • Muschelbänke sollten gemieden werden, diese bergen zahlreiche Verletzungsgefahren. Zudem sollten Sie nicht in Fahrrinnen baden, und wenn Sie Nichtschwimmer sind, sich nicht in unmittelbarer Nähe von sogenannten Prielen aufhalten. Als Priele werden Wasserläufe im Watt bezeichnet, die auch bei Ebbe Wasser führen. Auch für gute Schwimmer können vor allem Ostwind und ablaufendes Wasser gefährlich werden. Dementsprechend sollten Sie bei ablaufendem Wasser niemals zu weit hinausschwimmen.

Die Tidezeiten beziehungsweise die Gezeiten sind ein beeindruckendes Naturschauspiel, das sehr schnell auch lebensgefährlich werden kann. Wenn man sich jedoch gründlich informiert und einige Dinge beachtet, kann beispielsweise eine Wattwanderung bei Ebbe zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

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