Strenge Eltern - Pro und Contra

Erziehungsstile im Überblick

Im Laufe der Zeit hat sich der Trend geändert. Erziehungsstile waren lange Zeit eine Modeerscheinung. Jeder Erziehungsstil hat seine Pro- und seine Contra-Seite. Letztendlich ist ausschlaggebend, wie er im Einzelfall umgesetzt wird. Meist kann man eine Mischform erkennen.

• Beim autoritären Erziehungsstil werden die Kinder grundsätzlich, mit deutlicher Strenge, fremdbestimmt. Der Anspruch an das Benehmen der Kinder ist hoch. Ungehorsam wird meist mit Tadel und im Verlauf mit Strafe quittiert. Welche Art die Strafe ist, liegt bei den Erfahrungen und Einstellungen der Eltern.
• In den 70ger Jahren  war die antiautoritäre Erziehung weit verbreitet. Es wurde auch in Kindertageseinrichtungen auf die Setzung bestimmter Regeln verzichtet. Grund hierfür sei nicht Gleichgültigkeit gewesen. Und wer sich an die Zeit erinnern kann, weiß dass es auch nichts damit zu tun hatte sich die Erziehung leicht zu machen. Grundgedanke war, dass Kinder sich langfristig selber Regeln setzen, dass sie selber, durch Versuch und Irrtum und durch die Regulierung der Kinder untereinander in der Gruppe gegenseitig erziehen. Außerdem sollte der Kreativität und Neugier der Kinder keine Grenzen gesetzt werden.
• In der heutigen Zeit wird in der breiten Öffentlichkeit der demokratische Erziehungsstil bevorzugt. Auch in Schulen und Kindertageseinrichtungen werden verschiedene Unterformen dieser Erziehung praktiziert. Die demokratische Erziehung berücksichtigt in der Regel die Pros und Contras der vorangegangenen Erziehungsstile. Grundsätzlich geht es hier darum, durch Kommunikation und Vorbildcharakter das Kind dazu zu bringen, sich so zu verhalten, wie es erwünscht ist, indem es selber zu dem Schluss kommt, dass es das Beste ist.

Die Pros strenger Eltern

• Das Pro an strengen Eltern wird als erstes deutlich, wenn klar ist, dass streng, gleichbedeutend mit konsequent ist. Kinder brauchen bereits von klein auf Verlässlichkeit und Konstanz in ihrem Umfeld. Dies bietet ihnen Sicherheit. Kinder inkonsequenter Paare sind gezwungen einen Drahtseilakt zu vollführen, bei dem sie nie wissen, ob sie für etwas bestraft werden, oder nicht.
• Sie vermitteln außerdem zugleich einen Vorgeschmack auf das spätere Leben in unserer Gesellschaft. Hier ist man ständig durch äußerliche Erwartungen und Maßgaben beeinflusst. Auch diese sind konstant und ändern sich nicht wesentlich.
• Das Aufzeigen von Grenzen, was oft mit Strenge in Verbindung gebracht wird, ermöglicht es, Kinder auch ohne ständige Kontrolle zu erziehen. Im Laufe der Erziehung werden die bestehenden Regeln internalisiert. Das eindeutige Pro hierbei ist, dass strenge Eltern sich langfristig darauf verlassen können, das Regeln eingehalten werden, was gleichzeitig die Möglichkeit bietet dem Kind mehr Freiheit und Selbstständigkeit einzuräumen.

Die Contras strenger Eltern

Ein häufiges Contra bei zu viel Strenge ist es, wenn den Kindern durch zu viele Regeln kein Freiraum bleibt eigene Entscheidungen zu treffen und somit Kompetenzen zu entwickeln die ein späteres glückliches, eigenständiges Leben erfordern.

• Zu viele Regeln und häufige Strafen stellen für Ihr Kind eine Überforderung dar.  Es ist sinnvoll sich auf ein überschaubares Maß, wirklich wichtiger Regeln zu beschränken, um es dem Kind zu ermöglichen diese auch zu befolgen.
• Bei aller Strenge müssen Eltern darauf achten das die Konsequenzen immer im Verhältnis zum Verhalten des Kindes stehen. Kinder die sich ungerecht behandelt fühlen neigen dazu, in Konflikt zu treten um zu starre Grenzen aufzubrechen. Die hieraus entstehenden Krisen sind als deutliches Contra einer strengen Erziehung zu sehen. Hier zeigen sich Kinder, auch noch im Alter der Pubertät, trotzig und verstoßen gegen Regeln nicht auf Grund der Regel selbst, sondern um des Verstoßes willen.