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Stallhasen - so werden sie richtig gehalten

Stallhasen - so werden sie richtig gehalten1:15
Video von Laura Klemke1:15

Als Stallhasen werden die Fleischrassen unter den Kaninchen genannt. Dazu gehören alle großen Rassen, die ursprünglich zur Schlachtung bestimmt waren. Zum Beispiel Deutscher Riese, Deutscher Widder und Neuseeländer. Bei Ihnen gilt es einige Besonderheiten hinsichtlich der Haltung zu beachten.

Stallhasen artgerecht halten

In der Natur leben Kaninchen in kleinen Familien innerhalb großer Sippen. Auch Stallhasen sollten deshalb mindestens zu zweit gehalten werden.

  • Stallhasen sind genauso aktiv wie normalgroße Kaninchen, brauchen aber aufgrund ihrer Körpergröße viel mehr Platz. Sie sollten Ihre Tiere deshalb niemals in einem Käfig oder kleinen Stall halten, sondern in einem Freigehege mit Schutzhütte. Dieses Freigehege sollte mindestens 40 qm groß sein.
  • Das Gehege sollte neben einer Schutzhütte auch Versteck- und Buddelmöglichkeiten bieten, sowie erhöhte Aussichtsplätze. Mindestens eine Schüssel mit Trinkwasser und Heu stellen Sie bitte immer frei zur Verfügung.
  • Ihre Hasen brauchen sehr viel mehr Futter als andere Kaninchen. Mit Heu und Wasser werden sie nicht satt und Trockenfutter mit Getreide ist ungesund für alle Kaninchen. Sie müssen deshalb täglich große Mengen Grünfutter sammeln. Toll wäre es, wenn im Gehege etwas wachsen würde, sodass sich die Stallhasen immer selbst bedienen können. Dennoch ist es meistens nötig, großzügig mit Grünfutter und Gemüse zuzufüttern.
  • Da Stallhasen als Fleischlieferanten gezüchtet wurden und werden, ist das Verhältnis Herzvolumen zu Körpergewicht nicht mehr optimal. Das Herz ist eigentlich zu klein, um den schweren Körper mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Das hat einen instabilen Kreislauf zur Folge, welcher bei einer normalen Haltung keine Probleme bereitet. Bei tierärztlichen Maßnahmen aber, sowie bei Narkosen und anderen sehr stressigen Situationen, erleiden Stallhasen schnell ein Kreislaufversagen. Ersparen Sie Ihren Tieren deshalb unnötigen Stress und vergewissern Sie sich, dass Ihrem Tierarzt dieser Umstand bekannt ist.