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Springende Spinnen - die Salticidae vorgestellt

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Springspinnen sind oft klein und unscheinbar.
Springspinnen sind oft klein und unscheinbar.
Springende Spinnen erbeuten ihre Opfer im Sprung. Sie sind klein, oft perfekt getarnt und als Jäger sehr erfolgreich. Dazu hat ihnen die Natur hydraulisch funktionierende Beine und die besten Augen der Spinnenwelt mitgegeben. Was sind weitere markante Merkmale dieses ausergewöhnlichen Tieres?

Springspinnen (Salticidae) sind eine Familie der Webspinnen (Araneae) mit rund 600 Gattungen und 5800 Arten. Viele Vertreter sind nur wenige Millimeter groß. Immer wieder werden neue Arten entdeckt oder bekannte systematisch anders eingeordnet. Man kann nicht exakt angeben, wie viele springende Spinnen es wirklich gibt. 

Salticidae sind springende Wunder

Springspinnen verdienen ihren Namen zu Recht - sie erbeuten Ihre Opfer im Sprung. Dazu hat die Natur sie mit kurzen, kräftigen Beinen ausgestattet, die ihre Sprungtechnik perfektionieren.

  • Nicht Muskeln bewirken den schnellen Sprung, sondern eine hydraulische Streckung. Dazu erhöht die Spinne den Hämolymphdruck in den Beinen, wodurch sich diese blitzartig strecken. 
  • Damit die springenden Spinnen ihre Beute exakt anpeilen, sehen sie mit hochspezialisierten Augen räumlich. Ihre besonders großen Hauptaugen sind mit vier Netzhautschichten ausgestattet. Dadurch entstehen im Auge gleichzeitig scharfe und unscharfe Bilder. Die Differenz lässt es zu, eine Entfernung zu schätzen. Zusätzlich überlappen sich die Sichtsfelder der Haupt- und Nebenaugen.
  • Kunstvolle Spinnennetze werden Sie bei den Salticidae dagegen vergeblich suchen. Die Spinnen spinnen sich Eikokons oder einen Faden zur Absicherung des Sprunges. Dazu sondern manche Arten während des Sprungs einen Seidenfaden ab. Anschließend gelangen sie mithilfe eines solchen Fadens an ihren Ausgangspunkt zurück.

Lebensweise der kleinen Spinnen

  • Viele Springspinnen lauern am Boden ihrer Beute auf, andere bevorzugen Hauswände oder auch niedrige Pflanzen. Sie leben in der Krautschicht am Waldrand oder auf Wiesen. Im Haus sollten Sie die springenden Tiere gerne sehen, denn es sind erfolgreiche Fliegenfänger. Aufgrund ihrer guten Augen, insgesamt acht, entdecken sie die Beute und schleichen sich ähnlich wie Katzen an. 
  • Der Sexualdimorphismus sorgt dafür, dass sich Männchen und Weibchen äußerlich deutlich unterscheiden. Die Männchen schmücken sich mit farbigen, glänzenden und auffälligen Haaren an den Vorderbeinen. Sie vollführen einen Balztanz seitwärts hin und her, laufen im Zickzack oder Trommeln für ihre Angebetete. 
  • Das Verhalten der Gemeinen Springspinne (Evarcha falcata) ist dabei gut erforscht. Das Weibchen trägt sein Männchen mehrere Stunden verkehrtherum umher, wobei es trotzdem noch zielsicher springen kann. Diese Art ist im Frühsommer häufig zwischen den Gräsern und Pflanzen auf  Waldrandflächen zu finden. Allerdings sollten Sie aufmerksam sein, denn die Weibchen sind nicht größer als sechs bis acht Millimeter. Die Männchen bleiben mit einer Länge von maximal fünf Millimetern kleiner.

Häufige Arten der Springspinnen

In Mitteleuropa und Deutschland ist die oben genannte Gemeine Springspinne recht häufig und nicht gefährdet. Insgesamt leben in Mitteleuropa etwa 85 Arten.

  • Ebenfalls häufig sind die Ameisenspinne (Myrmarachne formicaria) und Harlekinspinne (Salticus scenicus). Die erste Art verdankt ihren Namen der Ähnlichkeit ihres Körpers mit dem einer Ameise. Die zweite Art ist auch als Zebraspinne bekannt. Ihr schwarz-weißes Äußeres brachte ihr den Namen ein.
  • Zu den größten einheimischen Springspinnen gehört die Rindenspringspinne (Marpissa muscosa). Allerdings sollten Sie sich in Bezug auf die Größe nicht täuschen lassen. Auch diese Art ist mit 11 Millimetern (Weibchen) und etwa acht Millimetern (Männchen) klein. Sie lebt an Baumstämmen, dort wo es trocken ist. Die Weibchen bewachen ihre Eikokons, was bei Springspinnen nicht selten ist.

Zusammenfassend können Sie sich merken, dass springende Spinnen häufig vorkommen. Gut getarnt und klein fallen sie jedoch kaum auf. Als Fliegenfänger verdienen die Tiere in unseren Häusern einen Platz. Selbst wenn Sie zu den vielen Menschen zählen, die Spinnen nicht mögen: Diese Wesen zeigen faszinierende Verhaltensweisen und spielen in unserer Fauna eine bedeutende Rolle.

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