Eine Spinne hat immer acht Beine. Dies ist der sichtbarste Unterschied zu den Insekten, Tausendfüßern oder Krebsen. Alle diese Tiere gehören zum Stamm der Gliederfüßer und alle diese Tiere sind mit einem Außenskelett versehen.
Leichte Knochen oder starre Chitinpanzer
- Ob sich ein Lebewesen groß wie ein Elefant entwickeln konnte oder klein wie eine Spinne geblieben ist, hat die Evolution durch die Art des Stützsystems der Tiere festgelegt. Die einen stützen sich auf Knochen im Inneren ihres Körpers, also ein Innenskelett (Wirbeltiere) und die anderen tragen eine feste Rüstung mit sich herum (wirbellose Tiere). Dieses äußere Gerüst gibt ihnen Halt, es ist ein Außenskelett. Beide Varianten sind so gestaltet, dass die Tiere mit ihren Gliedmaßen beweglich sind.
- Spinnen haben also keine Knochen. Sie stützen sich über einen Chitinpanzer, der ihren ganzen Körper umgibt. Dort wo die Gelenke sitzen, ist das Außenskelett durchbrochen. Die Teile sind hier durch eine bewegliche Membran miteinander verbunden. Dafür, dass die Beine laufen können, sogen genau wie bei den Wirbeltieren zahlreiche Muskeln.
- Ein wesentlicher Unterschied der beiden Stützsysteme besteht darin, dass die Knochen mit dem einzelnen Individuum wachsen, der Chitinpanzer aber starr bleibt. Irgendwann wird die feste Hülle den kleinen Tieren also zu eng. Sie müssen sich häuten, um größer zu werden. Dies trifft auch auf Spinnen zu. Junge Tiere häuten sich mehrmals, bis sie ihre endgültige Größe erreicht haben. Einige Arten, zum Beispiel Vogelspinnen, häuten sich auch noch, wenn sie ausgewachsen sind.
- Dass ein Außenskelett mit zunehmender Größe schwerer wird, erklärt die Tatsache, dass die wirbellosen Tiere so klein geblieben sind und die Wirbeltiere es zu einer beachtlichen Größe brachten. Ab einer bestimmten Größe bringt es einer Spinne eben keinen Vorteil mehr, noch weiter zu wachsen. Dann würde sie durch ihr Skelett mehr behindert werden, als dass es einen Nutzen bringt.
Spinnen haben so ihre Besonderheiten
- Ein wesentlicher Punkt wurde hier bereits benannt: Es sind die vier Beinpaare der Spinnen. Diese können sehr verschieden lang sein. Die dünnen Beine der Weberknechte kennen Sie sicher. Sie werden auch als "Opa Langbein" bezeichnet. Können Sie sich vorstellen, wie filigran die Knochen sein müssten, wenn diese Wesen mit einem Innenskelett ausgestattet wären?
- Ein weiteres wichtiges Merkmal sind deren Spinndrüsen. Die kunstvollen Netze der Webspinnen sind faszinierende Konstruktionen. Mithilfe eines feinen, langen Spinnfadens können die Tiere auch "fliegen", obwohl ihnen die Flügel fehlen.
- Besonders sind auch die Augen. Insekten sind bekannt für ihre Facettenaugen. Bei Spinnentieren fehlen sie. Dafür hat die Natur sie mit einer verschiedenen Anzahl (je nach Art) von Stielaugen versehen. Fühler und Antennen fehlen am Kopf. Dieser kann mit dem Bruststück verwachsen sein, wie bei Skorpionen oder er ist gar nicht mehr als solcher zu erkennen wie bei Weberknechten.
- Spinnen sind also auch ohne Knochen sehr beweglich. Sie haben faszinierende Eigenheiten und müssen trotzdem damit leben, dass die meisten Menschen sie nicht mögen. Es nützt ihnen nichts, dass sie Fliegen jagen. Als eklige Tiere sind sie höchstens als Gruselwesen in Fantasiegeschichten gefragt.
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