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Spiegel verhängen, wenn jemand stirbt? - Hintergrundwissen

Der Tod war schon immer ein Mysterium mit vielen Bräuchen und Sitten.
Der Tod war schon immer ein Mysterium mit vielen Bräuchen und Sitten.
Haben Sie auch schon einmal davon gehört, dass man alle Spiegel verhängen soll, wenn jemand stirbt? Dieser Brauch entstammt einem Glauben an die Weiterreise der Verstorbenen, die sich jedoch auf ihrem Weg nicht selber im Spiegel sehen dürfen. Geschieht dies, kann es passieren, dass sie einen weiteren Menschen mit in den Tod nehmen. Um dies zu verhindern, soll man alle Spiegel im Hause des Verstorbenen verhängen, solange die Leiche dort aufgebahrt ist.

Stirbt jemand, gibt es viele Bräuche

Der Tod war schon von je her ein großes Mysterium, weshalb sich im Laufe der Zeit viele Sitten und Bräuche gebildet haben, die auch heute noch Anwendung finden, wenn jemand stirbt.

  • So hat sich aus dem Glauben heraus, die Seele des Verstorbenen entweichen lassen zu müssen, der Brauch entwickelt, kurze Zeit nach Eintritt des Todes das Fenster zu öffnen, um diese hinauszulassen.
  • Ein weiterer Brauch ist es, die Augen und den Mund des Toten zu verschließen und das Gesicht zu bedecken, damit der Verstorbene nicht eine weitere Person mit sich in den Tod nehmen kann.
  • Auch die Totenwache entstammt der Angst, dass, wenn jemand stirbt, dieser weitere Personen mit sich nehmen kann. Deshalb wurde es üblich, dass niemand mehr schlafen durfte, solange der Verstorbene noch im Hause verweilte. Zudem wollte man diesen vor Dämonen und anderen finsteren Mächten bewahren. Hierfür wurden zusätzlich geweihte Kerzen neben dem Toten aufgestellt, die unter keinen Umständen verlöschen durften.
  • Die Uhren wurden angehalten, nicht um den genauen Todeszeitpunkt festzuhalten, sondern um zu verdeutlichen, dass der Verstorbene das Zeitliche verlassen hat.

Häufig verhängen die Angehörigen die Spiegel

  • Auch das Verhängen aller Spiegel im Haus, wenn jemand stirbt, entstammt einer alten Tradition bzw. einem alten Glauben. Mit dem Verhängen wollte man verhindern, dass der Verstorbene sich im Spiegel sehen kann, weil er dann als Geist wiederkommen könnte. Auch hatte man Angst, dass ein weiterer Todesfall folgen würde, wenn der Verstorbene sein Spiegelbild während seiner beginnenden Reise in eine andere Welt erblicken könnte.
  • Einen anderen Hintergrund hat dieses Verhängen aller Spiegel, sobald jemand stirbt, weil man diesem Respekt zollen möchte. Niemand soll sich selber im Spiegel betrachten können, während gleichzeitig um einen Menschen getrauert wird. Dies ist ein Zeichen, dass man die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt und sich einzig um das Ableben der betroffenen Person kümmert.

Auch heute noch werden viele alte Totenbräuche praktiziert, beispielsweise entstammt auch das Bewerfen des Sarges mit Erde einer alten Tradition, ebenso wie der Leichenschmaus oder auch das Tragen von Schwarz für einen gewissen Zeitraum.

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