Silber 750 wird meist mit 12 Lot gekennzeichnet. Dies kommt daher, das bis 1886 der Feingehalt in Deutschland in Lot angegeben wurde. 1 Lot entsprach 062,5/1000. Dieser Wert stammte von der Rechnung in der "Kölner Mark". Die Mark wurde beim Silber in 16 Teile geteilt. 1 Lot entsprach 1 Grän (alte Maßeinheit ähnlich wie Gramm), das war 1/16tel der Mark. 16 Lot galten dann als Ganzes, nämlich 1000 Teile. Daher entsprechen 12 Lot dem Silberanteil von 750 Promille.
Silber 750 im Tafelbesteck
- Silbernes Tafelbesteck gibt es schon seit Jahrhunderten. Es wurde entweder massiv aus Silberlegierungen gefertigt oder aus Messinglegierung/Alpaka, natürlich um das Edelmetall zu sparen. Es wurde anschließend galvanisch mit einem Überzug versilbert.
- Hier eine Übersicht der gebräuchlichsten Legierungen oder Stempel beim Tafelsilber: 800, 830, 835, 900, 925 (Sterlingsilber), 935, 15-Lot, 14-Lot, 13-Lot, 12-Lot, 11-Lot, 10-Lot.
- Gebräuchlich waren 12 Lot und 13 Lot. Das Silber mit höherem Lot war dem Adel und reichem Bürgertum vorbehalten. Der Mindestfeingehalt für den Adel und die Obrigkeit wurde sogar für jedes Land und jede Stadt festgelegt.
- Im Norden unseres Landes fand man übrigens eher 12 Lot, was dem Silber 750 entspricht, im Süden überwiegend 13 Lot.
Die Eigenschaften des Silbers 750 und allgemein
- Ein Stück des Edelmetalls kann in eine Flüssigkeit mikroskopisch kleine Teilchen hineinziehen, es hat elektromagnetische Eigenschaften. Daher wurde es in letzter Zeit auch dafür verwendet, Gewässer sauber zu halten, und im medizinischen Bereich, um Bakterien abzutöten.
- Es hat allgemein eine antibakterielle Wirkung. Silberionen können sich an Bakterien und Pilze andocken, ihnen Mineralien entziehen und ihnen ihre Lebensgrundlage entziehen.
- Noch ist nicht hinlänglich erforscht, ob Silberionen dem menschlichen Körper schaden, denn das Edelmetall kann sich im Körper anlagern.
- Der Adel hatte in früheren Zeiten sein "blaues Blut" nur aufgrund der Tatsache, dass er aus Silbergeschirr aß und trank. Die Haut der Adligen wurde auf Dauer blass und bläulich durchscheinend. Meist benutzte der Adel aber Geschirr mit einem höheren Wert als 750.
Grundeigenschaften des Edelmetalls
- Silber 750 und mit höherem Wert ist ein Edelmetall. Durch seinen weißen Glanz nimmt man es sehr gerne für Schmuck und Tafelgeschirr und -besteck.
- Außerdem eignet es sich gut für Apparaturen und Gefäße in der Chemie.
- Es ist sehr dehnbar und weich und lässt sich daher gut formen.
- Sein Schmelzpunkt liegt bei 961 ºC, sein Siedepunkt bei 1945 ºC. Die Dichte liegt bei 20 ºC bei 10488 kg/m³.
Die chemische Eigenschaften
- An der Luft bildet Silber eine dünne Oxidhaut. Es ist resistent gegen verdünnte Schwefelsäure und Salzsäure, ebenso gegen Alkalien, vorausgesetzt, sie sind sauerstofffrei.
- Silber 750 weist dieselben Eigenschaften wie höherwertiges Silber auf.
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