Der schwarze König der Tiere
- In vielen Groß- und Kleinkatzenarten kommen Schwärzlinge vor. Diese Tiere zeigen einen sogenannten Melanismus. Er ist besonders bei Leoparden und Jaguaren bekannt, deren schwarze Variante auch als schwarzer Panther bezeichnet wird. Auch in anderen Arten kommen sporadisch komplett schwarze Tiere vor.
- Wie häufig in der freien Natur setzt sich nur durch, was vorteilhaft ist. Jaguare leben und jagen im Wald, wo ein schwarzes Fell in den Schatten eine gute Tarnung bewirkt. Bei Leoparden kommen Schwärzlinge fast nur bei den asiatischen Unterarten vor, die in Waldgebieten leben. Die afrikanischen Leoparden der Savanne sind fast nie schwarz, da diese Farbe dort nicht vorteilhaft ist.
- Im Krüger Nationalpark in Südafrika soll es einst ein komplett schwarzes Löwenrudel gegeben haben. Dies geht aus dem Bericht eines Nationalpark-Rangers aus den 40er-Jahren hervor.
- In den 60er-Jahren soll ebenfalls eine schwarze Löwin gesichtet worden sein. Unabhängig davon wurde von einer Sichtung schwarzer Löwenjungen in Tansania berichtet.
- Sehr interessant ist die durch Fotos belegte Geburt eines teilweise schwarzen Löwen im Glasgower Zoo in den 70er-Jahren. Dieses Löwenjunge hatte eine schwarze Brust und ein schwarzes Vorderbein und hatte auch am restlichen Körper teilweise dunklere Haare. Dies deutet auf ein genetisches Mosaik hin, also darauf, dass während der Embryonalentwicklung in einer Zelle die Mutation für schwarze Fellfarbe auftrat und sich bei der schnellen, embryonalen Zellteilung vermehrte, sodass das Junge teilweise schwarz gefärbt wurde. Die Hoffnung des Zoos, dass dieses Tier die Zucht von ganz schwarzen Löwen möglich machen würde, wurde nicht erfüllt.
Leider gibt es bis heute keinen echten Beweis dafür, dass es komplett schwarze Löwen gibt oder gegeben hat. Aus genetischer Sicht ist es jedoch nicht unwahrscheinlich, dass eine Mutation, die zu schwarzer Fellfarbe führt, gelegentlich auftritt oder sogar verdeckt in heutigen Löwen kursiert. Melanismus wird meist rezessiv vererbt, ein Löwe müsste also die Mutation doppelt tragen, um schwarzes Fell zu haben. Dies senkt in freier Wildbahn die Wahrscheinlichkeit auf ein solches Tier. Daneben würden sich Löwen mit schwarzer Farbe vermutlich schlechter durchsetzen und weitervermehren, weil ihnen die Jagd auf Beute mangels guter Tarnung schwererfiele. Außerdem gibt es auch heute noch Jagdtourismus und Trophäenjagd auf solch seltene Tiere. Dies würde ebenfalls seinen Teil dazu beitragen, einen schwarzen Löwen schnell wieder von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Irrtümliche Sichtungen der seltenen Löwen
- Marco Polo behauptete in einem Reisebericht, einen schwarzen Löwen gesehen zu haben. Später stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen schwarzen Leoparden gehandelt hatte. Ein kräftiger, schwarzer Leopard kann von Laien durchaus mit einer schwarzen Löwin verwechselt werden.
- Gelegentlich kommen Löwen mit einem Fell in einem dunkleren Braunton vor. Diese sind ebenfalls selten, jedoch nicht wirklich schwarz.
- Löwen legen sich in der afrikanischen Savanne gelegentlich in Schlammlöcher, um sich abzukühlen. Danach können sie für eine Weile völlig schwarz aussehen.
- Sieht man einen Löwen in tiefer Dunkelheit, kann leicht irrtümlich angenommen werden, er sei schwarz. Aber auch bei Tageslicht, wenn gleißendes Sonnenlicht von der anderen Seite auf den Löwen scheint, kann der falsche optische Eindruck eines schwarzen Tieres entstehen.
Berberlöwen werden auch "schwarze Löwen" genannt
- Berberlöwen werden manchmal auch als schwarze Löwen bezeichnet. Sie sind jedoch nicht völlig schwarz, sondern haben nur oft eine sehr dunkle Mähne. Ihr restlicher Körper ist - wie bei anderen Löwen-Unterarten - gelb-braun.
- Ihre Mähne ist allerdings sehr groß und dicht. Sie umfasst nicht nur Kopf und Brust, sondern zieht sich auch über den Bauch und ein Stück weit an Rücken und Seiten entlang.
- Der Berberlöwe ist die größte Löwen-Unterart. Er stammt aus dem Norden Afrikas, ist dort jedoch heute ausgestorben und nur noch in Zoos zu finden. (Alle Angaben: Stand 02/2014)
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?