Die Ursachen von Schulterblattschmerzen
Als Gesundheitsexpertin begegnen mir öfter Menschen, die von unangenehmen Schulterblattschmerzen berichten. Als Ursache für diese Schmerzen gelten das ständige Sitzen, das schon als "neues Rauchen" bezeichnet wird, körperliche Belastungen, Stress oder Erkrankungen, die uns unser Körper durch diese Schulterblattschmerzen signalisieren möchte. Unfälle, eine Schultersteife ("Frozen Shoulder"), das Rotatorenmanschetten-Syndrom oder eine Skoliose (verdrehte Wirbel an der Wirbelsäule mit einer prozentualen Neigung derselben) sorgen für unangenehme Schmerzen im Schulterblattbereich. Die Schulterblätter ermöglichen überhaupt jegliche Arm- und Schulterbewegungen. Das Schulterblatt ist von Muskeln umgeben. Sie koordinieren die Bewegungen und man nennt sie Rotatorenmanschette.
Die Schulterblattschmerzen machen sich durch ein Ziehen oder Stechen bemerkbar. Sie treten oft auch in Ruhe auf, jedoch insbesondere beim Aufrichten der Schulter. Im Volksmund spricht man davon, dass jemand eine Last auf den Schultern trägt. Damit ist der alltägliche Stress gemeint, dem viele Menschen privat und beruflich ausgesetzt sind in allen Altersgruppen. Das Schultergelenk ist zwar das beweglichste, jedoch ebenso das anfälligste Gelenk des menschlichen Körpers. Dementsprechend leiden viele Menschen unter Schulterbeschwerden.
Die häufigste Ursache für Schmerzen im Schulterblattbereich sind Muskelverspannungen, unter denen ein Großteil der in Deutschland lebenden Bevölkerung leidet. Vor allem Menschen, die sich wenig bewegen und eine sitzende Tätigkeit haben, sind von diesen Verspannungen betroffen. Die Muskelverspannungen am Schulterblatt kommen von der Rotatorenmanschette. Begleitet werden diese Schmerzen oft von sogenannten Triggerpunkten. Dies sind Verhärtungen in der Muskulatur, die Schmerzen an verschiedenen Stellen des Körpers auslösen können. In manchen Fällen sind deshalb begleitende Rücken-, Nacken und Schmerzen bis in die Finger bei den Betroffenen vorhanden. Es gibt jedoch noch weitere Ursachen für diese lästigen Schmerzen:
- Einseitige Belastung: Durch immer wiederkehrende, einseitige Belastungen können diese Schmerzen entstehen (Klicken mit der Maus und ähnliches).
- Überbelastung: Menschen, die häufig schwer tragen (beispielsweise Gegenstände oder ein Rucksack zum Einkaufen) können damit die Schulter überlasten, was zu Schulterblattschmerzen führen kann.
- Schlechte Körperhaltung: Menschen, die ihren Körper häufig nach vorne beugen, und die Schultern hängen lassen, leiden oft unter Verspannungen im Schulterbereich.
- Impingementsyndrom: Bei diesem Syndrom verengt sich das Schulterdach. Bei Bewegungen werden die Sehnen und Schleimbeutel gequetscht. Dies führt zu Schulterblattschmerzen. Das Anheben des Armes und das Über-Kopf-Arbeiten können stark schmerzen.
Wie stehen in seltenen Fällen die Lunge und andere Organe mit den Schulterblattschmerzen in Verbindung?
In seltenen Fällen können die Schulterblattschmerzen auf eine Lungen-, Leber- oder Gallenerkrankung oder sogar auf einen Herzinfarkt hinweisen. Bezüglich der Lunge kann es sich schlimmstenfalls um Lungenkrebs handeln. Besonders, wenn Sie Raucher sind oder auf der Arbeit gesundheitsschädlichen Stoffen ausgesetzt waren (Stäube, Gase und andere), liegt der Verdacht nahe und sollte sofort von Ihrem Hausarzt oder einem Lungenfacharzt untersucht werden.
Manche Menschen erkranken an Lungenkrebs, obwohl sie keine Raucher sind, sondern lediglich passiv geraucht haben. Es ist ebenso möglich, dass sie ihre Wohnung mit zahlreichen Duftkerzen, Raumsprays und anderen Dufterzeugern ausgestattet haben und an Lungenkrebs erkranken. Jeder Geruch wird durch das Atmen in die Lunge eingeatmet. Handelt es sich dabei um schädlich wirkende Stoffe, kann eine Lungenkrebserkrankung entstehen.
Sie sollten auf jeden Fall rasch Ihren Hausarzt aufsuchen, wenn die Schulterblattschmerzen langanhaltend sind (also länger als eine Woche) und wenn Sie zu den Personen gehören, die Luftkontaminationen (Rauch, Staub) ausgesetzt sind.
Was kann man gegen diese Schulterblattschmerzen selbst tun?
Möglicherweise handelt es sich bei Ihren Schulterblattschmerzen um einfache Verspannungen. In diesem Fall können Sie selbst aktiv werden. Wenn Sie akute Schmerzen an der Schulter haben, können Sie die Stelle kühlen und so selten wie möglich entzündungshemmende Schmerzmittel einnehmen (maximal an zwei Tagen im Monat). Bei sehr starken Schmerzen, kann Ihnen ein Orthopäde Kortison-Spritzen verabreichen. Sinnvoll sind vor allem physiotherapeutische Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen für die Schulter. Eine Operation hat zumeist keinen Erfolg.
Schulterblattschmerzen sind sehr unangenehm. Zumeist sind es harmlose Verspannungen, es können jedoch in seltenen Fällen ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken. Dies sollten Sie im Zweifelsfall von einem Arzt abklären lassen. Der Gang zur Physiotherapie ist äußerst sinnvoll, da man Erkrankungen am besten und gesündesten durch aktive Bewegung wieder heilen oder lindern sollte. Gute Besserung!
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