Schrägstellung durch Präzession
- Es ist Sommer. Sie schwitzen. Die Sonne knallt auf Sie herab, und Sie fragen sich zum wiederholten Male, wie die Jahreszeiten eigentlich beeinflusst werden. Die Erklärung ist denkbar einfach.
- Die Erde ist nicht rund, sondern besitzt eine leicht abgeplattete Form. Dadurch trudelt die Erdachse wie ein Kreisel. Dieses Phänomen ist auch als Präzession bekannt. Dadurch wird die Schrägstellung der Erde von 23,5 Grad verursacht.
- Bei der Präzession verursachen die Gezeitenkräfte von Sonne und Mond ein Drehmoment. Durch dieses Drehmoment wird versucht, die Erde aufzurichten. Daher beschreibt die Erdachse eine kegelartige Umlaufbahn.
- Die Präzession wirkt sich auch auf das Jahr aus. So ist immer dann Frühlingsanfang, wenn die Sonne in Richtung des sogenannten Frühlingspunktes (Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik der Erdachse) steht. Meistens ist das am 20. bzw. 21. März der Fall.
- Durch die Schrägstellung fällt die Sonne je nach Jahreszeit aus unterschiedlichen Winkeln auf die Erde. Dadurch entstehen die jeweiligen Jahreszeiten mit ihren typischen Erscheinungen.
Katastrophe durch höhere Neigung der Erdachse?
- Katastrophenfilme zeichnen gern ein furchtbares Bild darüber, was passiert, wenn sich die Schrägstellung der Erdachse verändert. Das ist völliger Quatsch. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich zwar das Klima dann so ändert, dass es ungemütlich auf der Erde werden kann. Aber eine größere Neigung der Erdachse würde ein Leben nicht unmöglich machen.
- So würden die Sommer an einigen Orten mit Temperaturen von bis zu 80 Grad Celsius daherkommen. Die Durchschnittstemperatur würde sich allerdings kaum verändern.
- Je nach Lage kann es dann passieren, dass einige Teile der Erde über Monate hinweg in völliger Dunkelheit liegen. Andere Teile wiederum stünden unter ständiger Sonneneinstrahlung. Ein Leben wäre trotzdem auf der Erde möglich.
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