Selbsthilfe-Maßnahmen gegen Schnarchen
Da Schnarchen neben Tagesmüdigkeit und Konzentrationsstörungen auch schwere gesundheitliche Folgen, wie ein erhöhtes Infarkt- und Schlaganfallrisiko haben kann, sollten Sie sich zuerst an einen Arzt wenden. Kann dieser anatomische Ursachen ausschließen, gibt es eine Reihe einfacher Möglichkeiten zur Selbsthilfe:
- Manche Menschen schnarchen nur, wenn sie auf dem Rücken schlafen. Versuchen Sie, sich das Schlafen in Seitenposition anzutrainieren. Wenn Sie sich im Schlaf automatisch auf den Rücken drehen, kann ein im Rückenteil des Pyjamas eingenähter Tennisball hilfreich sein. Es gibt aber auch spezielle Rückengurte, Schlafanzüge oder Kissen im Sanitärhandel, die eine Rückenlage verhindern.
- Stellen Sie auch Ihren Lattenrost so ein, dass Ihr Oberkörper leicht erhöht liegt. Dies entlastet zusätzlich die oberen Atemwege.
- Wenn Sie übergewichtig sind, sollten Sie sich bemühen, Ihr Gewicht zu reduzieren, da Sie so nachweislich Ihre Schnarchintensität verringern können.
- Eine gestörte Nasenatmung ist eine häufige Ursache des Schnarchens. Wenn Sie nur gelegentlich schnarchen, steckt oft ein einfacher Schnupfen dahinter. Neben einer Erkältung kann auch eine Allergie den Schnupfen verursachen. In beiden Fällen helfen Nasensprays gut. Im Fall einer Allergie sollten Sie zusätzlich auf synthetisches, antiallergenes Bettzeug achten und dieses häufig waschen.
- Alkohol und bestimmte Medikamente, vor allem Beruhigungsmittel, fördern eine Erschlaffung der Muskulatur des Nasen- Rachenraums im Schlaf. Verzichten Sie also möglichst auf Alkohol vor dem zu Bett gehen und wägen Sie die Einnahme(-zeit) Ihrer Medikamente mit dem Arzt ab.
- Zur Selbsthilfe stehen Ihnen noch verschiedene frei verkäufliche Hilfsmittel zur Verfügung. Bei eingeschränkter Nasenatmung haben sich Nasenklammern und -pflaster bewährt. Auch Schnarch- bzw. Kinnbinden, die das Kiefer nachts geschlossen halten und so eine Mundatmung verhindern, sind in Apotheken erhältlich. Von freiverkäuflichen Mundschienen, die das Kiefer von Innen fixieren, ist dagegen abzuraten. Um eine Schädigung Ihrer Zähne zu verhindern, sollten Sie Schienen immer von einem Arzt anpassen lassen.
Medizinische Behandlungsmöglichkeiten gegen Schnarchen
Wenn Ihr Schnarchen anatomische Ursachen hat, bleiben Selbsthilfe-Maßnahmen meist wirkungslos und der Arzt muss bei Ihnen eine entsprechende Behandlung durchführen:
- Besonders häufig sind chirurgische Eingriffe, bei denen Mandeln oder Polypen aus dem Nasen- Rachenraum entfernt werden oder eine verkrümmte Nasenscheidewand begradigt wird.
- Auch sämtliche Antischnarchapparate gehören unter ärztliche Aufsicht. Diese meist digitalen Messgeräte zeichnen Schnarchgeräusche auf und geben dann ein Signal, das den Schnarcher aufweckt. Der langfristige Erfolg solcher Umerziehungsmethoden ist allerdings sehr umstritten.
- Leiden Sie unter Schlafapnoe, wird Ihnen der Arzt zu einer Schlafmaske raten. Über diese Maske erfolgt eine nächtliche Überdruckbeatmung, welche die Atemwege frei hält und Schnarchen verhindert.
- Beachten Sie, dass Krankenkassen ausschließlich Kosten für die Behandlung von Schlafapnoe übernehmen. Gerade bei operativen Eingriffen müssen Sie mit Kosten von mindestens 400 Euro rechnen.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?
Der Inhalt der Seiten von www.helpster.de wurde mit größter Sorgfalt, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann gleichwohl keine Gewähr übernommen werden. Aus diesem Grund ist jegliche Haftung für eventuelle Schäden im Zusammenhang mit der Nutzung des Informationsangebots ausgeschlossen. Informationen und Artikel dürfen auf keinen Fall als Ersatz für professionelle Beratung und/oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte angesehen werden. Der Inhalt von www.helpster.de kann und darf nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.