Der Scheck war neben dem Wechsel in den vergangenen Jahrzehnten das wichtigste unbare Zahlungsmittel.
Der Scheck hat sein eigenes Gesetz
- Der Gesetzgeber hat die damit verbundenen Aspekte eigens im Scheckgesetz und im Wechselgesetz geregelt. Eine Kreditkarte kann dies nicht von sich behaupten, auch Online-Banking ist allenfalls in allgemeinen Bankengeschäftsbedingungen geregelt.
- Ob und inwieweit die Zahlung in Papierform zweckmäßig ist, richtet sich danach, was Sie tun und bezahlen wollen. Wie alles im Leben, gibt es Vorteile und Nachteile.
Der unbare Zahlungsverkehr hat seine Vorteile
- Der Scheck hat nach wie vor seine Vorteile. Erst wenn der Empfänger das Papier seiner Bank zum Einzug vorlegt, wird Ihr Konto belastet. Den Scheck können Sie vordatieren und ein Einlösungsdatum verabreden und bestimmen.
- Einen Scheck können Sie sich von Ihrer Bank bestätigen lassen und einen bankbestätigten Scheck übergeben. Im Zwangsversteigerungsverfahren einer Immobilie können Sie damit Sicherheit leisten. Erhalten Sie keinen Zuschlag, erhalten Sie Ihren Scheck zurück, ohne dass Ihr Konto belastet wurde.
- Einen Scheck können Sie mit der Post verschicken, am besten als Verrechnungsscheck, den nur der namentlich bezeichnete Empfänger auf einem Girokonto einlösen kann.
- Sie brauchen bei größeren Summen keinen Geldkoffer mit sich zu führen, haben kein Diebstahlsrisiko und können dennoch eine Forderung bezahlen.
- Tätigen Sie ein Geschäft, bei dem Bar- und Kreditzahlung ausscheiden, können Sie einen Scheck übergeben (Privatkauf eines Pkw).
- Einen Scheck können Sie bei Ihrer Bank sperren lassen, wenn Sie die Einlösung verhindern wollen.
- Sie können einen selbst empfangenen Scheck an eine weitere Person übertragen (indossieren), die ihn wieder weiterreichen kann. Es entsteht eine Zahlungskette, in der der Scheckaussteller und der letzte Empfänger den Zahlungsverkehr abwickeln.
Die fehlende Deckung bringt Nachteile
- Nachteile besteht darin, dass Ihr Girokonto immer eine hinreichende Deckung aufweisen muss. Ist das Konto nicht durch Barguthaben oder einen Überziehungskredit gedeckt, verweigert Ihre Bank die Einlösung. Der Scheck geht zu Protest und Ihr Name wird bankenintern auf einer schwarzen Liste vermerkt. Ihre Bonität leidet.
- Mangels Deckung setzen Sie sich dem Vorwurf des Scheckbetruges aus, wenn Sie wussten oder hätten damit rechnen müssen, dass die Einlösung auf Ihrem Konto fehlschlägt. Rutscht Ihr Konto infolge einer unerwarteten Lastschrift ins Minus, haben Sie sich bereits verkalkuliert. Auch Ihre Bank beobachtet Sie künftig mit Misstrauen.
- Onlinegeschäfte lassen sich mit Schecks nicht erledigen.
- Schecks sind heutzutage nicht unbedingt vertrauensbildend, vor allem dann nicht, wenn andere Zahlungsmittel zur Verfügung stehen. Der Empfänger kann nicht mit Sicherheit wissen, ob der Scheck gedeckt ist und bei Vorlage eingelöst wird.
- Ein Nachteil besteht darin, dass der Empfänger bei Nichteinlösung seinen Zahlungsanspruch im Urkundenprozess bei Gericht einklagen kann. In diesem Verfahren können Sie sich dann nur noch sehr eingeschränkt verteidigen. Der Kläger erhält sehr schnell einen vollstreckbaren Titel.
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