Botanische Merkmale der Pflanze
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) gehört zur Familie der Ölweidengewächse und zur Gattung der Sanddorne. Er wächst als ein dornenbesetzter, ein bis fünf Meter hoher Strauch oder als kleiner Baum. Die Frucht dieser Pflanze ist eine Beere, die besonders viel Vitamin C enthält. Die Blüten sind eher unscheinbar und erscheinen von März bis Mai.
Die orangefarbenen Beeren reifen im Spätsommer. Das Fruchtfleisch ist weich und schmeckt sauer bis herb. Aus ihnen lassen sich Sanddornöl, Sanddornsaft und verschiedene Extrakte herstellen. Neben dem gesundheitlichen Aspekt helfen sie zahlreichen Vögeln, über den Winter zu kommen.
Optimale Standortbedingungen - Basis für gesunde Pflanzen
Der als Fasanenbeere, Weidendorn, Seedorn, Sandbeere oder Rote Schlehe bekannte Sanddorn ist ein typischer Dünenbewohner. Entsprechend seiner natürlichen Heimat sollten Sie den Standort auswählen.
- Sonnigen Standort bevorzugen.
- Beschattung durch größere Gehölze vermeiden.
- Auf tiefgründige, durchlässige und nicht zu saure Böden achten.
- Neutrale bis alkalische sandige Böden bestens geeignet.
- Normaler Gartenboden meist ausreichend.
- Verdichtete, schwere Lehmböden und zu Staunässe neigende Böden meiden.
- Tonböden mit reichlich Sand lockerer und durchlässiger machen.
Sanddorn richtig pflanzen
Die Fasanenbeere ist zweihäusig, Früchte bilden nur die weiblichen Pflanzen. Pflanzen Sie am besten eine männliche und mindestens zwei weibliche Pflanzen, da sie nicht jedes Jahr fruchten. Planen Sie beim Anbau frei wachsender Sträucher einen Pflanzabstand von zwei Metern ein.
Pflanzen Sie den Sanddorn von Oktober bis April, sofern der Boden frostfrei ist. Bei Platzmangel können Sie eine weibliche und eine männliche Pflanze direkt nebeneinander pflanzen, sodass sie ineinander verwachsen. Achten Sie beim Pflanzen darauf, die männliche Pflanze westlich der Weiblichen, in Hauptwindrichtung zu setzen. Die Bestäubung erfolgt ausschließlich durch den Wind.
Da der Sanddorn ausläuferbildend ist, ist es ratsam, vor der Pflanzung eine Wurzelsperre um den Wurzelbereich herum einzubringen. Sie können die Ableger auch mit dem Spaten abstechen, was auf Dauer sehr aufwendig ist.
Als Wurzelsperre eignet sich spezielle zwei Millimeter dicke und 60-70 Zentimeter breite Kunststofffolie, die als Rollenware erhältlich ist. Legen Sie die Folie pro Pflanze in einem Mindestdurchmesser von 150 Zentimetern in der Pflanzgrube aus. Lassen Sie sie ein bis zwei Zentimeter aus dem Boden herausschauen. Legen Sie nach dem Einpflanzen einen Gießrand an und wässern Sie den Sanddorn gründlich.
Sanddornsträucher pflegen
Die Pflanze stellt an die Pflege keine großen Ansprüche. In jungen Jahren benötigt der Sanddorn etwas Aufmerksamkeit. Später beschränkt sich die Pflege auf einen gelegentlichen Rückschnitt.
- Direkt nach der Pflanzung reichlich wässern.
- In den ersten beiden Jahren regelmäßig gießen.
- Nach dem Anwachsen kein zusätzliches Wässern erforderlich.
- Ältere Exemplare sind trockenheitsverträglich.
- Im Jahr nach der Pflanzung Hornmehl oder Hornspäne in den Boden einarbeiten.
- Später alle zwei Jahre wenig Kompost untermischen.
- Keine weitere Düngung notwendig.
- Gelegentlich auslichten, um ein Verkahlen zu vermeiden.
- Zu starken Rückschnitt vermeiden, Sanddorn blüht und fruchtet am vorjährigen Holz.
- Hecken im August in Form schneiden.
- Kultivierung im Kübel möglichst meiden, Sanddorn sieht schnell unansehnlich aus.
- Bei Exemplaren im Kübel ältere Äste regelmäßig entfernen.
- Etwa alle zwei Jahre umtopfen.
- Sanddorn ist winterhart und benötigt keinerlei Schutz.
Tipps zur Ernte der Beeren
Zwischen Mitte August und Mitte Oktober, wenn sich die Früchte leicht zwischen den Fingern zerdrücken lassen, sind sie erntereif. Lassen Sie die Beeren nicht länger als notwendig am Strauch, ansonsten leidet die Qualität. Schneiden Sie die Früchte tragenden Triebe ab und streifen Sie die Beeren mit einer Gabel herunter.
Um sich das Ernten zu erleichtern, können Sie die Zweige mitsamt Früchten einige Tage einfrieren und danach abschütteln und weiterverarbeiten. Alternativ legen Sie zum Ernten eine Folie unter den Strauch und schütteln die Beeren ab. Tragen Sie bei der Ernte unbedingt Handschuhe, damit Sie sich an den spitzen Dornen nicht verletzen.
Sanddorn - verschiedene Möglichkeiten der Vermehrung
Die Vermehrung dieser Pflanze ist auf unterschiedliche Arten möglich. Sie können Sanddorn über Ausläufer, Absenker, Stecklinge oder Samen vermehren. Die einfachste Methode ist die Ausläufervermehrung. Am schwierigsten und langwierigsten ist eine Aussaat.
Die Anzucht junger Pflanzen über Ausläufer ist die effektivste Methode. Stechen Sie die gewünschte Anzahl Ausläufer mit einem Spaten ab und pflanzen Sie sie an ihrem endgültigen Standort ein. Vergessen Sie nicht zu wässern.
Für eine Absenkervermehrung biegen Sie einen jungen, biegsamen Trieb zum Boden und bedecken ihn mit Erde. Lassen Sie die Spitze des Absenkers aus dem Boden herausschauen. Halten Sie den Boden leicht feucht. Hat der Absenker Wurzeln gebildet, trennen sie ihn von der Mutterpflanze ab und pflanzen ihn ein.
Um den Sanddorn über Stecklinge zu vermehren, schneiden Sie etwa 20 Zentimeter lange halb verholzte Stecklinge. Verwenden sie nur Stecklinge von gesunden Pflanzen und entfernen Sie die untersten Blätter. Stecken Sie sie in den Boden und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Sie können Stecklinge auch in einem Wasserglas zum Bewurzeln bringen und später einpflanzen.
Für eine Aussaat ernten Sie die Beeren im September/Oktober und trocknen diese. Die Samen des Sanddorns benötigen eine Kältebehandlung (Stratifikation), um die Keimhemmung aufzuheben. Legen Sie die Samen für drei Monate in eine Folientüte mit feuchtem Sand und dann in den Kühlschrank. Säen Sie im Frühjahr in einem Kübel oder im Garten aus, wo sich innerhalb weniger Tage die ersten Keimblätter zeigen.
Gesundheitswert und Verwendung der Früchte
Der Sanddorn zählt zu den sogenannten Superfrüchten. Das liegt vor allem an seinem sehr hohen Gehalt an Vitamin C. Zudem enthalten die Beeren alle B-Vitamine, Flavonoide, Betacarotin, ungesättigte Fettsäuren und wichtige Mineralstoffe. Der Sanddornsaft hat unter anderem eine entzündungshemmende, Immunsystem regulierende und cholesterinsenkende Wirkung.
Für die äußerliche Anwendung gibt es Sanddorn in unterschiedlichen Zubereitungen in Reformhäusern, Apotheken, Drogerien oder Naturkostläden. Er ist in Form von Säften, Vollfruchtzubereitungen, als Dragees oder als Bestandteil in Cremes oder Ölen erhältlich. Sanddornöl soll beispielsweise vor sonnenbedingten Hautschäden sowie vor trockener und rissiger Haut schützen und die Regeneration der Haut unterstützen.
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