Baumchili eine mehrjährige Paprikaart
Der Baumchili (Capsicum pubescens) hat seine Heimat in den Hochlagen von Mittel- und Südamerika. Der wissenschaftliche Name deutet auf die Behaarung der Laubblätter hin. Die Pflanze unterscheidet sich erheblich von allen anderen Paprikasorten. Lediglich die Früchte erinnern an Mini-Paprikas.
Die kleinen Früchte haben eine ungewohnte Schärfe. Bei allen Chilis beruht die Schärfe auf verschiedenem Capsaicinoiden. Diese bestehen bei den meisten Sorten zu 80 Prozent aus Capsaicin, in den Baumchilifrüchten ist dagegen eine größere Menge Dihydrocapsaicin enthalten. Manche Menschen empfinden diese Substanz als extrem scharf, während andere diese als eher mild bezeichnen.
Die Früchte werden gerne mit Hackfleischmasse gefüllt oder zu Soßen verarbeitet. Die Schärfe können Sie verändern, in dem Sie nur die Schoten verwenden, nicht die Kerne und die inneren Teile. Außerdem werden die Früchte durch abwechselndes Wässern in Salz- und Zuckerwasser beziehungsweise Einlegen in Milch milder.
Merkmal |
Ausprägung |
---|---|
Wuchs |
schnell verholzender Strauch bis zu 20 cm Stammumfang |
Höhe |
bis 4 m |
Blütenfarbe |
dunkles Violett |
Blütezeit |
März und September |
Früchte |
Juni und November |
Fruchtfarbe |
reifen von Grün über Gelb oder Schwarz zu tiefem Rot dunkelbraune bis schwarze Samen |
Wärmebedarf |
gering |
Lichtbedarf |
gering |
Alter |
bis zu 15 Jahren |
Ansprüche der Pflanzen
Der Exot unterscheidet sich erheblich von anderen Chilisorten. Beachten Sie Folgendes:
- Verwenden Sie einen großen Kübel für die Sträucher.
- Reichern Sie Blumenerde mit Kompost, Sand, Urgesteinsmehl, Hornspäne und Dolomitkalk an.
- Wählen Sie einen windgeschützten Standort.
- Sorgen Sie für Schatten während der Blüte.
- Stellen Sie die Pflanze zum Reifen in den Halbschatten beziehungsweise im Winter beispielsweise in einem Wintergarten in die Sonne.
Gute Pflege garantiert gute Ernte
Im Vergleich zu anderen Chilipflanzen braucht der Baumchili deutlich mehr Wasser. Die Blüte setzt zur Tag-Nacht-Gleiche ein. Halten Sie die Bäumchen während dieser Zeit besonders feucht und schattig.
Setzen Sie die Pflanzen in dieser Zeit weder Wind noch Sonne aus. Denn diese veranlassen die Chilis, die Blüten abzuwerfen. Fahren Sie mit einem Haarpinsel durch alle Blüten, um diese zu befruchten und geben Sie in den nächsten zwei Monaten alle 14 Tage Volldünger.
Wenn Ihnen die Pflanze zu groß wird, schneiden Sie diese nach der Frühjahrsernte zurück. Das ist auch der beste Zeitpunkt zum Umtopfen. Vor dem Winter sollten Sie nur Zweige einkürzen, wenn dies aus Platzmangel unbedingt nötig ist. Außerdem sollten Sie welke Triebe und Blätter entfernen.
Die Früchte reifen innerhalb von drei Monaten. Bei einer Blüte im September bekommen Sie im Dezember reife Chilis, nach der Märzblüte ist die Erntezeit im Juni.
Überwintern des Exoten
Durch seine Herkunft ist der Strauch an kühle Temperaturen gewöhnt und verträgt kurzzeitig auch Kälte. Sie haben zwei Möglichkeiten:
Stellen Sie die Pflanze in einen hellen geheizten Wintergarten. Da sie nicht viel Licht benötigt, genügt schwache Wintersonne, um die Früchte reifen zu lassen. Gießen und düngen Sie wie gewohnt weiter.
Falls Sie keinen geeigneten warmen Platz haben, wählen Sie zur Überwinterung einen Standort, an dem es zwischen null und zehn Grad warm ist. Bestäuben Sie nicht und schneiden sich entwickelnde Früchte ab. Diese kosten Kraft und reifen bei Kälte nicht. Lassen Sie die Erde über Winter nicht austrocknen und düngen Sie nicht.
Wenn Sie im Kalthaus überwintern, bietet es sich an, die Pflanze statt im Juni Ende September oder Anfang Oktober umzutopfen.
Der Baumchili ist eine uralte Kulturpflanze der Indios, aber in Europa fast unbekannt. Das macht den Reiz dieser besonderen Art von Chili aus.
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