Um es gleich vorwegzunehmen: Die meisten Menschen halten Robinien, besonders wenn sie in Parkanlagen oder gartenähnlichen Gebieten stehen, fälschlicherweise für Akazien. Schon der umgangssprachliche Name "Scheinakazie" oder auch "Falsche Akazie" ist ein Hinweis auf diese Verwechslungsgefahr.
Die Robinie (bot. Robinia)
Die Robinien gehören zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler, die wiederum der Familie der Hülsenfrüchtler angehören. Bei der in Nordamerika beheimaten Robinie handelt es sich um sommergrüne Bäume bzw. Sträucher, die oftmals Wurzelsprosse bilden. Die Zweige der Pflanze sind meist kantig und von einer glatten sowie klebrigen Rinde umgeben. Die Laubblätter der Robinie sind rund, kurz gestielt und unpaarig am Ast angeordnet. Des Weiteren befinden sich borstige bzw. von Dornen ummantelte Nebenblätter an der Robinia. Die Blüten des Baumes hängen in traubigen Blütenständen zusammen und stehen seitenständig. Die Farbe der Blütenkrone kann sowohl weiß, lila oder purpurrosa sein. Besonders zu beachten ist, dass die Robinie als hochgiftig gilt. Der große wirtschaftliche Nutzen von Robinienholz liegt in seiner Witterungsbeständigkeit. Daher wird es vor allem bei konstruktiven Bauten eingesetzt, dazu zählen Brücken, Stege sowie Weidepfosten. Das Holz eignet sich durch seine einzigartigen Klangeigenschaften ebenfalls hervorragend für den Bau von Musikinstrumenten. Darüber hinaus finden Robinien, je nach Sorte, auch Anwendung als Bienenweide oder in der Homöopathie.
Die Akazien (bot. Acacia)
Die Akazien sind in die Unterfamilie der Mimosengewächse einzuordnen, jene gehören wiederum der Familie der Hülsenfrüchtler an. Bei dieser Pflanze handelt es sich in den meisten Fällen um Sträucher und nur sehr selten um Bäume. Abgesehen von lang anhaltenden trockenen Perioden, in denen sie ihre Blätter abwerfen, handelt es sich um eine immergrüne Pflanze. Die Blätter der Acacia befinden sich an normalen Blattstielen mit einer doppelt gefiederten Blattspreite. An den Zweigenden befinden sich die Blütenstände. Hierbei kann es sich je nach Akazienart um, zylindrisch ährige, Kugelkopf förmige oder wie Trauben angeordnete Blütenstände handeln. Die Samen dieser Baumart sind länglich, beinahe rund bzw. oval. Das Akazienholz wird überwiegend im Möbelbau verwendet.
Doch wie kann man die Robinie und die echte Akazie nun unterscheiden? Haben doch beide gefiederte Blätter, Goldregen ähnliche Blütenstände und Hülsen als Herbstfrucht. Tatsächlich fällt die Unterscheidung nicht leicht. Trifft man nämlich hierzulande auf eine "Akazie" in freier Natur, so handelt es sich in den meisten Fällen um eine Robinie, oft der Art "Frisia", seltener um eine echte Akazie. Echte Akazien sind meist angepflanzt, oft in Kübeln, und nur bedingt winterhart. Auch die sogenannten Kugelakazien, die als kleinwüchsiger Baum für den Vorgarten verkauft werden, sind eigentlich Kugelrobinien.
Die Unterschiede auf einen Blick |
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Robinie |
Akazie |
bot. Name |
Robina |
Acacia |
Wuchsform |
Bäume, selten Sträucher |
Strauch, selten Baum |
Blätter |
Unpaarig gefiederte Laubblätter, mit einer Länge bis zu 30 cm; Nebenblätter bilden sich zu rotbraun gefärbten Dornen um. |
Paarig gefiederte Laubblätter; Nebenblätter werden zu Dornen gebildet |
Rinde |
Tief gefurcht, längsrissig, graubraun bis dunkelbraun |
Glatt bis rissig, abhängig von der jeweiligen Sorte |
Toxizität |
Alle Pflanzenteile gelten als giftig. |
Alle Pflanzenteile gelten als giftig. |
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