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Regelbesteuerung - so funktioniert sie

Darf die Mehrwertsteuer ausgewiesen werden?
Darf die Mehrwertsteuer ausgewiesen werden? © KFM / Pixelio
Jeder Verbraucher und Unternehmer kennt sie - die Umsatzsteuer. Wer wieviel Umsatzsteuer an das Finanzamt abzuführen hat, wird unter anderem von der Regelbesteuerung bestimmt.

Definition Regelbesteuerung

Der Begriff Regelbesteuerung zählt zur Umsatzsteuer und kann wie folgt definiert werden:

  • Das Finanzamt unterscheidet die sogenannten Kleinunternehmer, deren Umsatz einen bestimmten Betrag pro Jahr nicht überschreitet, und die "normalen" Unternehmen.
  • Kleinunternehmen müssen keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen, weshalb sie auch nicht auf der Rechnung erscheinen darf. Im Gegenzug dürfen Sie aber auch keine Vorsteuer beim Finanzamt absetzen.
  • Alle Unternehmen, die nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen, unterliegen der Regelbesteuerung.
  • Diese besagt, dass auf alle Umsätze die Umsatzsteuer zu berechnen ist. Hierbei handelt es sich entweder um den normalen Satz von 19 % oder aber um den ermäßigten Satz von 7%.

Wie die Regelbesteuerung im Detail abläuft

Wenn Sie als Unternehmer der Regelbesteuerung unterliegen, dann müssen Sie folgendes beachten:

  1. Jeder getätigte Umsatz muss mit der Umsatzsteuer belegt werden. Dies bedeutet, dass jede Rechnung sowohl den Steuersatz als auch den Umsatzsteuerbetrag ausweisen muss.
  2. Diese Umsatzsteuer dürfen Sie natürlich als Unternehmen nicht einbehalten, sondern müssen sie an das Finanzamt abführen.
  3. Auf der anderen Seite dürfen Sie jede Vorsteuer absetzen, Die Vorsteuer ist die Umsatzsteuer, die Sie beim Kauf von Waren an andere Unternehmen zahlen müssen.
  4. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie die Differenz zwischen der erhaltenen Mehrwertsteuer und der gezahlten Vorsteuer berechnen müssen und diesen Differenzbetrag an das Finanzamt abführen.
  5. Je nach erreichtem Jahresumsatz müssen Sie die Umsatzsteuererklärung in bestimmten Zeitabständen abgeben (z.B. monatlich).
  6. Kleinunternehmen dürften sich aber bei Erstanmeldung eines Gewerbes ebenfalls für die Regelbesteuerung entscheiden.
  7. Dies hat hauptsächlich dann einen Sinn, wenn Sie für das neu gegründete Unternehmen viele Investitionen tätigen müssen und somit ein hoher Betrag an Vorsteuer anfällt. Nach einem Zeitraum von 5 Jahren dürfen Sie sich noch mal entscheiden, ob Sie weiterhin der Regelbesteuerung unterliegen möchten oder ob Sie dann in die Kleinunternehmerregelung wechseln möchten, natürlich nur, wenn Sie die Grenze des Jahresumsatzes nicht überschreiten.
helpster.de Autor:in
Manuela Träger
Manuela TrägerManuela kombiniert ihr umfassendes Finanzwissen als gelernte Bankkauffrau mit praktischer Erfahrung aus ihrer Selbstständigkeit, um fundierte Einblicke in die Bereiche Geld aber auch Beruf & Karriere zu bieten.
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