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Ranglistenpunkte beim Reiten

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Diese Reiterin wird für ihren 5. Platz einige Ranglistenpunkte angerechnet bekommen
Diese Reiterin wird für ihren 5. Platz einige Ranglistenpunkte angerechnet bekommen
Sie oder Ihre Kinder reiten und starten mit Ihrem Pferd auf Turnieren oder haben es vor? Dann werden Sie früher oder später mit den Ranglistenpunkten der Reiterlichen Vereinigung FN konfrontiert. Um diese auszurechnen, sind nur wenige Schritte nötig.

So ist die FN aufgebaut

Die FN ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung. Die Abkürzung leitet sich aus dem Französischen  - Fédération Équestre Nationale - ab.

  • Die Deutsche Reiterliche Vereinigung untersteht einem Internationalen Dachverband, der FEI, ist also ein Landeskomitee.
  • Als Reitsportverband befasst sich die FN mit jeglichen Pferdesportveranstaltungen, klassifiziert diese und vergibt die Ranglistenpunkte nach Platzierung.
  • Außerdem legt die FN die Voraussetzungen und Regeln für die Turniere fest, sprich, welches Abzeichen der Reiter besitzen muss oder welche medizinischen Merkmale auf das Pferd zutreffen sollen (z.B. Impfungen).

Klassifizierung von Turnieren beim Reiten

Damit Anfänger und Fortgeschrittene nicht zusammen starten müssen, gibt es eine Einteilung der Turniere nach Schwierigkeitsgrad.

  • Turniere in Dressur- und Springsport unterteilen sich in Einsteigerklasse (E), Anfängerklasse (A), Leicht (L), Mittelschwer (M) und Schwer (S). In diesen einzelnen Klassen gibt es verschiedene Prüfungen, z.B. A-Stilspringen und A-Punktespringen. Im Springsport wird zusätzlich zu diesem Buchstaben noch ein oder zwei Sternchen gesetzt, was als eine weitere Schwierigkeitsabstufung gilt.
  • Die startenden Reiter werden in Leistungsklassen eingeteilt. Wenn Sie die ersten Male auf einem Turnier reiten, haben Sie die Leistungsklasse 0. Diese steht auch in Ihrer Jahresturnierlizenz (in diesem Fall Schnupperlizenz genannt), die Sie bei der FN beantragen, vermerkt. Mit dieser Leistungsklasse, für die Sie keine Prüfung ablegen müssen, können Sie an Reiterwettbewerben teilnehmen und auch bei E-Turnieren starten. Einzige Voraussetzung ist nur, dass Sie Mitglied eines Reitvereins sind.
  • Anschließend können Sie die Leistungsklasse 6 erwerben. Dafür müssen Sie die Prüfung für das kleine Reitabzeichen ablegen. Ihr Reitlehrer oder Reitverein berät Sie sicher gerne, wo Sie solche Reitabzeichen bekommen können.
  • Die Reihenfolge der Leistungsklassen ist nun absteigend bis Leistungsklasse 0 zu erreichen, wobei diese nur wenige Profireiter erreichen
  • Zusätzlich zu den Leistungsklassen, ist auch Ihr Alter entscheidend. Bis zum 18. Lebensjahr zählen Sie zu den Junioren, bis zum 21. als Junger Reiter und anschließend als Reiter. Selten gibt es auch Prüfungen für Senioren, die ab dem 40. Lebensjahr als solche gelten.
  • Für jedes Turnier gibt es eine Ausschreibung, in der festgelegt ist, welche Leistungsklassen beim jeweiligen Turnier starten dürfen. Oft unterscheiden die Veranstalter hierbei zusätzlich nach Vereinsmitgliedern und externen Reitern, die oft höhere Leistungsklassen nachweisen müssen.
  • Für Ihr Pferd hingegen gibt es meist keine Einteilung in Leistungsklassen. Allerdings wird auch die Leistung des Pferdes vermerkt. Außer in der Vielseitigkeit ist jedoch Ihre Leistungsklasse und Ihre erreichten Ranglistenpunkte unabhängig von den Erfolgen des Pferdes, auf welchem Sie reiten. Einige Turnierveranstalter staffeln nach Größe der Tiere (Pony/Großpferd), zudem gibt es teilweise Sonderveranstaltungen für Jungpferde. Selten veranstalten Pferdezucht-Betreiber rassespezifische Turniere.

Wie die Ranglistenpunkte errechnet werden

Um die Leistung verschiedener Reiter vergleichen zu können, führte die FN das System der Ranglistenpunkte ein. Die zugehörige Tabelle können Sie bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung einsehen und deren Zusendung beantragen.

  • In die Berechnung der Ranglistenpunkte zählt ausschließlich die Klassifizierung der Prüfung und Ihre erreichte Platzierung. Ihre Leistungsklasse wird hierbei nicht berücksichtigt, denn sie ist nur Voraussetzung für die Teilnahme am Turnier.
  • Die Punkte bekommen Sie abhängig von der Disziplin, der Klasse und Ihrer Platzierung zugeteilt. Wenn Sie an einer A-Dressurprüfung teilnehmen und dabei den 3. Platz erreichen, bekommen Sie 8 Ranglistenpunkte gutgeschrieben.
  • Bei den jeweiligen Disziplinen wertet man zusätzlich zu den Klasseneinteilungen noch weitere Prüfungen gesondert. So gibt es für Grand Prix, EM- und WM-Platzierungen in der Dressur natürlich aufsteigend mehr Punkte. Grand Prix unterscheidet man zudem noch nach der Höhe des Preisgeldes. Ähnlich ist es auch im Springreiten und im Fahrsport, wo die S-Turniere nach Preisgeld gestaffelt sind. Beim Fahren wird innerhalb dieser Disziplin noch zwischen verschiedenen Unterdisziplinen wie Dressurfahren oder Geländefahren unterschieden.
  • Die Berechnung der Rangliste erfolgt immer für das vergangene Jahr. Dabei werden die Leistungen von Oktober des vorletzten Jahres bis Oktober des Vorjahres berücksichtigt.
  • Um Ihre Ranglistenpunkte auszurechnen, müssen Sie für jede Turnierplatzierung  im genannten Zeitraum die Ihnen zustehende Punktzahl in der Tabelle der FN nachschlagen. Die ermittelten Punkte addieren Sie nun miteinander und erhalten Ihre Punkte in der Saison.
  • Die Ranglisten sind nach Disziplinen getrennt. Starten Sie also sowohl auf Spring- als auch auf Vielseitigkeitsturnieren, dürfen Sie die Punkte nicht zusammenzählen, sondern müssen Sie nach Disziplin trennen. Dagegen werden Punkte, die Sie in unterschiedlichen Klassen erreichen (z.B. A-Springen und M-Springen) addiert.
  • Ihre Platzierung auf der Rangliste ergibt sich nun durch die Leistungen der anderen Reiter Deutschlands - führend ist der, der die meisten Ranglistenpunkte in der vergangenen Saison erhielt.

Die Ranglisten gibt es sowohl für Deutschland, als auch getrennt nach Bundesländern. Sie macht die Reiter untereinander vergleichbar und hilft bei der Benennung von Nationalkadern. 

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