Was ist Psychopathie?
Psychopathie ist eine Form der dissozialen Persönlichkeitsstörung. Eine wissenschaftliche Abgrenzung ist sehr schwierig, denn es gibt viele Facetten der Störung. Psychopathen sind allerdings meist emotional stärker beeinträchtigt als dissoziale Menschen. Hier ist häufig das Aggressionspotential höher, um seinen Willen durchzusetzen.
Psychopathen sind oft schwer zu erkennen, sind aber für die Gesellschaft sehr gefährlich, agieren sie doch oft ohne Gewissen und Skrupel. Ihnen fehlt die Fähigkeit sich in andere Menschen hineinzuversetzen und zu fühlen.
Aber nicht jeder Psychopath wird deshalb kriminell und nicht jeder Kriminelle ist ein Psychopath.
Merkmale von Psychopathen
So kann man Psychopathen am Charakter erkennen:
- oftmals sehr charmante Menschen, sprachgewandt und charismatisch
- Angeber mit deutlich übersteigertem Selbstwertgefühl
- manipulatives Verhalten, betrügerische Aktionen und notorische Lügner
- oberflächliche Gefühle, Gefühlskälte mit einem Mangel an Schuldbewusstsein
- kein Einfühlungsvermögen
- leben gerne auf Kosten anderer und langweilen sich schnell
- unentwickelte Verhaltenskontrolle, Aggressionen, Wutanfälle
- haben oft keine langfristigen durchführbaren Ziele, sind impulsiv und verantwortungslos
- viele kurze Beziehungen und / oder sexuelle Beziehungen
- fallen oft im Kindheitsalter schon mit unangepasstem Verhalten auf, hören nicht auf Weisungen
Das sind alles Aspekte, die ein Psychopath mehr oder weniger zeigen kann. Das Spektrum ist groß und es gilt immer im Einzelfall zu erkennen wie viele krankhafte Züge und in welcher Intensität der Mensch diese auslebt.
Wahrscheinlich erkennt so ziemlich jeder an sich hin und wieder psychopathische Züge. Das ist normal, jeder verhält sich vielleicht einmal nicht angemessen und auf seinen Vorteil bedacht, das ist einfach menschlich.
Wo findet man Psychopathen häufig?
Viele Psychopathen findet man, wenig verwunderlich, in Gefängnissen aufgrund der unterschiedlichsten Delikte. Aber man findet sie auch überdurchschnittlich oft in der Chefetage und in einflussreichen und mächtigen Stellen.
Sachbearbeitertätigkeiten oder pflegende Berufe sind seltener das Betätigungsfeld von psychopathischen Menschen, es entspricht nicht ihrem Selbstverständnis und Wertempfinden sich selbst gegenüber.
Wie geht man mit Psychopathen um?
Am besten gar nicht. Da das aber praktisch unmöglich ist, sollte man bestimmte Vorsichtsmaßnahmen vornehmen, wenn man den Verdacht hat. Meist sein diese Menschen erst einmal sehr nett, zuvorkommend und charmant, sodass man sich in den Bann der Person ziehen lässt. Oft bleiben diese Menschen auch so, wenn es läuft wie sie sich das vorstellen. Wenn aber nicht alles nach ihren Vorteilen geht und sie sich in ihrem Plan behindert sehen, wendet sich das Blatt. Nun kann es zu oben genannten Charaktereigenschaften, wie notorischem Lügen, Gefühlskälte und manipulativem Verhalten kommen. Häufig wird diese Person die Situation so für sich ausnutzen, dass man das Gefühl hat der „Böse“ zu sein und die andere Person das Opfer ist.
In einer Partnerschaft und Beziehung ist so ein Verhalten auf Dauer nicht tragbar und man wird um eine Trennung nicht herumkommen. Es kann nötig sein sich professionelle Hilfe zu holen.
Im Beruf kann es schwierig sein, wenn der Psychopath der direkte Vorgesetzte ist, der einen als Opfer auserkoren hat. Hier muss man deutlich machen, dass man sich nicht darauf einlassen wird, denn meistens sucht der Psychopath sich dann ein einfacheres Opfer, was weniger Mühe kostet. Sollte das nicht klappen, kann man denselben Weg gehen, den man bei Mobbing einschlagen sollte. Das Geschehen publik machen, sich an Kollegen, die Arbeitnehmervertretung wenden und Hilfe suchen.
Letztlich kommt es immer darauf an welche Ausmaße psychopathische Züge bei einer Person annehmen und ob man damit leben kann.
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