Ein wesentliches Merkmal der schizoiden Persönlichkeitsstörungen, sind Verzerrungen des Denkens und der Wahrnehmung. Auf Andere kann das Verhalten exzentrisch wirken und abschrecken.
Was ist eine schizotypische Störung?
Ein typisches Symptom ist die Anhedonie. Das heißt, Betroffenen fällt es schwer, etwas zu genießen und Freude zu empfinden. Sie spüren keine starken Emotionen, sondern analysieren Dinge eher rational. Sie denken vielleicht viel nach, können sich auch in gewissem Maß freuen, aber für nichts richtig begeistern.
- Dies wird auch als Affektverflachung bezeichnet. Betroffene leben eher für sich allein. Vielleicht ist eine Person mit dieser Störung sehr familienverbunden, hat aber kaum Freunde. Manche Betroffene mit einer schizotypischen Persönlichkeitsstörung sind regelrecht isoliert und haben auch zu Verwandten kaum Kontakt. Sie misstrauen anderen oftmals.
- Das Nachdenken kann in ein Grübeln übergehen. Die Gedanken drehen sich immer wieder um die gleichen Themen und Betroffene können nicht aufhören, sich gedanklich mit bestimmten Dingen zu beschäftigen.
- Häufig tritt die Derealisation auf. Dies meint, dass man manchmal den Eindruck hat, gar nicht da zu sein. Betroffene erleben etwas in einer Situation und fühlen sich wie hinter einem Schleier.
- Bei Personen mit dieser Störung fällt Ihnen auf, dass diese Menschen sehr sensibel sind. Zu viele Reize, die auf Betroffene einströmen, überlasten sie. Zu viele Menschen um einen herum oder laute Geräusche sind zu viel und man zieht sich zurück. Der wenige Kontakt zu Mitmenschen kann dazu führen, dass sich Personen mit diesen Symptomen für andere skurril verhalten. Sie fallen durch exzentrisches, eigentümliches und seltsames Auftreten auf.
- Betroffene haben vielleicht Überzeugungen und Ansichten, die viele andere nicht nachvollziehen können. Auch Wahn und Halluzinationen können auftreten, aber von selbst wieder verschwinden.
Ursachen der schizotypischen Persönlichkeitsstörung
Die Symptome der schizotypischen Persönlichkeitsstörung ähneln denen einer Schizophrenie - also Sinnestäuschungen und Wahnvorstellungen, die phasenweise auftreten.
- Diese Ähnlichkeit spiegelt sich auch in der Bezeichnung "schizotypisch" wieder. Allerdings prägt diese Persönlichkeitsstörung das Verhalten dauerhaft und die Symptome sind nicht so stark ausgeprägt wie bei einer Schizophrenie.
- Forscher gehen davon aus, dass die Neigung zum sozialen Rückzug und zu wahnhaften Denkinhalten vererbt werden kann. Auch Traumata, etwa Misshandlungen, die Betroffene in der Kindheit erlebt haben, können eine Ursache sein. Solche Ereignisse beeinflussen durch die massive Ausschüttung von Stresshormonen das Gehirn dauerhaft.
- Vielleicht konnten Betroffene in ihrer Kindheit auch keine richtige Beziehung zu den Eltern aufbauen. Dies ist etwa dann der Fall, wenn Eltern selten da waren, viel arbeiten mussten, selbst psychisch krank waren oder Kinder lange Zeit im Krankenhaus verbringen mussten und von der Familie getrennt waren.
- Die Folge ist, dass es Personen schwer fällt, Kontakte aufzubauen, weil sie keine Gelegenheit hatten, dies zu lernen. Kinder übernehmen Mimik und emotionales Verhalten oft von den Eltern. Wenn aber die Eltern nicht ausreichend verfügbar sind, dann gelingt dies nicht.
- Wenn jemand von der schizotypischen Persönlichkeitsstörung betroffen ist, spürt derjenige vielleicht, dass er mit anderen Menschen nicht gut klarkommt. Dennoch suchen nur wenige Schizotypiker von sich aus eine Behandlung auf.
Behandlungsmöglichkeiten der Schizotypie
- Die Störung kann medikamentös behandelt werden. Hier nutzen Mediziner Wirkstoffe, die auch bei einer Schizophrenie zum Einsatz kommen (Neuroleptika) und die vor allem Wahnvorstellungen und Halluzinationen mindern sollen.
- Wenn Betroffene nicht an Sinnestäuschungen leiden, sondern nur leichte Symptome haben, ist es aber unwahrscheinlich, dass sie gleich medikamentös therapiert werden.
- Manche Betroffene haben zusätzlich eine Depression entwickelt. Diese Menschen fühlen sich oft traurig oder niedergeschlagen. Hier wird die Depression behandelt, etwa mit einer Sporttherapie, mit antidepressiv wirkenden Medikamenten oder einer Gesprächstherapie.
- Wenn Menschen Schwierigkeiten im Umgang mit anderen haben, kann ein soziales Kompetenztraining weiterhelfen. Hierbei lernen Betroffene, wie sie sich anderen gegenüber richtig verhalten. Sie durchlaufen spezielle Übungen, die ihnen Selbstsicherheit geben und sie geübter in der Kommunikation machen. Solche Aufgaben sind es etwa, mit einem Fremden ein Gespräch zu beginnen, gemeinsame Interessen zu erfragen oder jemanden um etwas zu bitten.
Genauso, wie die schizotypische Persönlichkeitsstörung mehrere Ursachen haben kann, gibt es auch verschiedene Therapiemöglichkeiten. Ziel ist keine vollständige Heilung, sondern das Zurechtkommen im Alltag und eine Verringerung der Symptome.
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