Welche Geschwindigkeit ein Pferd laufen kann, hängt von mehreren Aspekten ab. Der wichtigste Punkt ist die Rasse. Ein Kaltblüter wird niemals die Geschwindigkeit eines Englischen Vollblutes erreichen. Und ein junges Pferd ohne Ausbildung läuft beispielsweise im Schritt nicht so schnell wie ein "alter Hase", der eine fundierte Ausbildung genossen hat und mit seinen Hinterbeinen ordentlich untertritt.
Das Pferd in den drei Grundgangarten
- Wenn Sie ein "normales" Warmblut haben, bewegt es sich im Schritt etwa mit 5 bis 8 km/h vorwärts. Im Trab wären es dann schon 10 bis 20 km/h. Bei einem erfrischenden Galopp bläst Ihnen der Wind als Reiter dann schon mal mit 50 km/h um die Ohren.
- Doch bei den genannten drei Grundgangarten kommt es weiter auf ein paar Dinge an. Im Mitteltrab bewegt sich das Pferd deutlich flotter vorwärts als im versammelten Trab. Und ein ruhiger Galopp in der Bahn hat tempomäßig nichts mit einem gestreckten Galopp im Gelände zu tun.
- Allerdings sind das Richtwerte, die nur ganz grob eine Richtung vorgeben. Ein für Galopprennen gezüchtetes Vollblut prescht mit über 70 km/h durch das Geläuf. Möchten Sie in einem Sulky mit einem ausgebildeten Traber Ihre Runden ziehen, dann richten Sie sich auf eine Trabgeschwindigkeit von etwa 50 km/h ein.
- Zu den genannten drei Grundgangarten kommen noch zwei weitere Gangarten hinzu: Den Pass und den Tölt, normalerweise beherrschen Islandpferde diese Art zu laufen sehr gut. Beim Tölt befindet sich immer ein Bein des Pferdes auf dem Boden, was für den Reiter sehr bequem ist. Der Pass hingegen ist eine Gangart, bei der das Pferd gleichseitig mit den Hufen auf den Boden kommt. Beim Rennpass kommen einige Isländer durchaus auf eine Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h.
Die Geschwindigkeit ist relativ
- Pferde bewegen sich in freier Natur stetig vorwärts - im Schritt kommen sie auf etwa 20 Kilometer pro Tag. Lediglich bei Gefahr setzt der Fluchtreflex ein und die Tiere rennen im Galopp der Bedrohung davon. Aus diesem Grund können Pferde die Spitzengeschwindigkeiten nicht lange durchhalten.
- Bei einem längeren Ausritt oder gar einem Wanderritt sollten Sie hauptsächlich auf die Gangarten Schritt, unterbrochen von Trabeinlagen zurückgreifen.
- Übrigens werden selbst Rennpferde bei einem 4200-Meter-Rennen nicht von Beginn an zu ihrer Spitzengeschwindigkeit getrieben. Das würden die Pferde auf Dauer nicht durchhalten. Somit ist zwar der Durchschnitt des Tempos etwas niedriger, doch die Geschwindigkeit ist allemal eindrucksvoll.
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