Die Passatwinde Nordost-Passat und Südost-Passat
Zahlreiche globale und regionale Winde wehen auf der Erde. Zu den vergleichsweise bekannten zählen die Passatwinde.
- Ein Wind ist zunächst einmal eine stärkere Luftbewegung in eine bestimmte Richtung. Hauptverantwortlich dafür ist ein unterschiedlicher Luftdruck zwischen Luftmassen. Von dort, wo der Luftdruck höher ist, man nennt solche Gebiete Hochdruckgebiet, bewegen sich Luftteilchen dorthin, wo der Luftdruck niedriger ist, also in ein Tiefdruckgebiet. Bei höheren Druckunterschieden ist die Bewegung der Luftteilchen vom Hochdruck- ins Tiefdruckgebiet und damit der Wind heftiger, bei geringeren Druckunterschieden weniger heftig.
- Der Begriff Passatwind wird aus dem portugiesischen Wort passar, das vorbeiziehen oder passieren bedeutet beziehungsweise dem italienischen Begriff passata, dessen Übersetzung Überfahrt lautet, hergeleitet. Beim Passat handelt es sich um einen beständig vorhandenen Wind von mittlerer Stärke, der von den Bereichen der beiden Wendekreise Richtung Äquator weht. Man unterscheidet zwei Passatwinde. Auf der Nordhalbkugel weht der Nordost-Passat, der aus nordöstlicher Richtung weht, auf der Südhalbkugel der Südost-Passat, der aus südöstlicher Richtung weht. Dass der Passat jeweils von Osten her weht, hängt damit zusammen, dass sich die Erde nach Osten dreht.
Wie die Winde entstehen
Die Entstehung des Passats hängt mit der Wärme am Äquator zusammen.
- Da die Sonne am Äquator das ganze Jahr über nahezu im Zenit steht, ist es dort sehr warm. Die warme Luft dehnt sich aus und steigt nach oben, wobei sie Feuchtigkeit verliert, was sie noch wärmer macht und weiter nach oben treibt. Durch die ständig nachkommende warme Luft wird sie ab einer gewissen Höhe teils auf die eine, teils auf die andere Seite - also nach Norden und Süden zu den beiden Wendekreisen - hingetrieben, wobei sie auf dem Weg dorthin allmählich abkühlt und Feuchtigkeit abgibt, bis sie so viel Wärme und auch Feuchtigkeit verloren hat, dass sie wieder sinkt. Da die aufsteigende Luft den Äquator zu einem ständigen Tiefdruckgebiet macht, dort, wo die abgekühlte Luft wieder herunterkommt, also in der Gegend der Wendekreise, dagegen Hochdruck herrscht, fließt die Luft, unten angekommen, zum Äquator hin, wo sie erneut aufsteigt, sodass die Zirkulation von Neuem beginnt. Man spricht deshalb vom Passatkreislauf.
- Die Passatwinde haben im Zusammenspiel mit der Wärme spendenden Sonne auch Einfluss auf das Klima und die Vegetation am Äquator und im Bereich der beiden Wendekreise. Durch die Tatsache, dass die Luft beim Aufsteigen am Äquator und auf dem Weg in Richtung Wendekreise Feuchtigkeit verliert, also beständig Regen fällt, gedeihen in der Äquatorregion Regenwälder. In den Bereichen um die beiden Wendekreise, wo beständig trockene Luft herrscht, findet dagegen eine Wüstenbildung statt.
Der Einfluss des Passatkreislaufs auf das Klima und die Vegetation im Bereich des Äquators und der Wendekreise ist also beträchtlich.
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