Literaturhistorische Einordnung des Parzival
Bevor Sie eine kurze Zusammenfassung des Stoffes lesen, hier einige Eckdaten des Romans:
- Der Parzival ist eines der Hauptwerke der mittelalterlichen deutschen Literatur. Der Versroman stammt aus der Feder des Wolfram von Eschenbach, der um 1200 lebte und sich als Dichter epischer Werke und Minnelyrik einen bedeutenden Namen gemacht hat. Ein weiteres wichtiges Versepos aus seiner Hand ist "Der Willehalm".
- Wie meist bei mittelalterlicher Literatur, lässt sich auch der Parzival nicht eindeutig datieren. Das Werk stammt wohl vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Es besteht aus etwa 25000 Versen. Die Vorlage für Wolframs Roman war der Perceval des großen französischen Dichters Chrétien des Troyes.
Kurze Zusammenfassung des Stoffes
Die folgende Zusammenfassung ist ein sehr kurzer Abriss des Stoffes, der sich auf die wichtigsten Stationen beschränkt.
- Der Roman beginnt mit den Abenteuern von Parzivals Vater Gahmuret, der Herzeloyde heiratet und mit ihr Parzival zeugt, sich dann aber wieder auf Abenteuerfahrt begibt und im Kampf stirbt. Herzeloyde zieht den Jungen im Wald auf und hält ihn jeglichen Rittertums fern, damit sie ihn nicht auch noch verliert. Doch dieser bricht dennoch zum Artushof auf und nach anfänglichen Peinlichkeiten, die seiner Unwissenheit und Naivität geschuldet sind, wird er ein vollkommener Artusritter. Sein Lehrer allerdings lehrt ihn auch, keine unnötigen Fragen zu stellen, was sich später als folgenschwer herausstellt.
- Parzival heiratet eine Königin und gewinnt damit ein Reich für sich. Er kommt auf seinen Reisen zur Gralsburg, wo er Zeuge allerhand merkwürdiger Vorkommnisse wird und den Gral erblickt. Der Burgherr Anfortas ist schwer krank, doch aufgrund seiner Erziehung fragt der Held nicht, woran er leidet, nicht wissend, dass er ihn mit dieser Frage hätte erlösen können.
- Parzival kehrt zum Artushof zurück und wird als Ritter in die Tafelrunde aufgenommen. Eine Frau namens Kundrie verflucht ihn allerdings wegen seines Versagens auf der Gralsburg und der Held wendet sich von Gott ab, der ihn seiner Meinung nach hat versagen lassen. Er begibt sich auf eine lange Reise, um den Gral wiederzufinden.
- Es folgt ein Abenteuer des Artusritters Gawan, der sich am Ende ebenfalls auf die Gralssuche begibt. Parzival wird nach einigen Jahren der Suche von dem Einsiedler Trevrizent im richtigen Gottesverständnis unterwiesen und legt seinen Gotteshass ab. Es folgen weitere Abenteuer Gawans.
- Parzival wird schließlich von Kundrie, die ihren Fluch bereut, erneut zur Gralsburg gebeten. Hier erlöst er Anfortas durch die Frage, was ihm fehle und wird zum neuen Gralskönig.
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