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Orff-Instrumente - eine Übersicht und Wissenswertes zu den wichtigen Instrumenten

Inhaltsverzeichnis

Orff-Instrumente fördern die musikalische Entwicklung von Kindern.
Orff-Instrumente fördern die musikalische Entwicklung von Kindern.
Was macht schlauer, entspannter und steigert das Konzentrationsvermögen? Richtig, Musik! Wissenschaftliche Studien belegen immer wieder die zahlreichen positiven Auswirkungen, die das Musizieren auf den Menschen hat. Deshalb ist die möglichst frühe musikalische Förderung von Kindern enorm wichtig. Eine Person, die die Lehrmethoden für modernen Musikunterricht stark geprägt hat, war Carl Orff, der das "Orff-Schulwerk" verfasst hat, das die theoretische Grundlage für den Musikunterricht von kleinen Kindern darstellt. In diesem Buch findet sich eine Übersicht von Instrumenten, die Orff für das Erlernen musikalischer Grundlagen als besonders geeignet sah: die Orff-Instrumente.

Carl Orff - der Erfinder der "Orff-Instrumente"

  • Carl Orff wurde im Jahr 1895 geboren und erhielt im Alter von 5 Jahren seinen ersten Musikunterricht. Im Alter von nur 16 Jahren vertonte und veröffentlichte er ca. 50 bekannte deutsche Gedichte (z. B. von Heinrich Heine).
  • Bis zum Jahr 1914 studierte er an der "Akademie für Tonkunst". Er hatte die Volksschule früher als normal abgebrochen, um sich eher dem Musikstudium widmen zu können. Im Jahr 1924 gründete der schon damals bekannte Komponist zusammen mit Dorothee Günther die "Günther-Schule", die zur musikalischen Erziehung die Verbindung von Bewegung und Musik in den Vordergrund stellt.
  • In den Jahren 1930 - 1935 veröffentlichte Orff zusammen mit Gunild Kneetman sein bekanntes "Orff-Schulwerk", das bis heute den Musikunterricht prägt. Im Jahr 1954 erschien das Werk in überarbeiteter Weise unter dem Titel "Musik für Kinder". 1936 veröffentlichte er sein bekanntestes Stück "Carmina Burana".
  • Im Jahr 1936 verfasste er die Titelmelodie "Kinderreigen" für die Olympischen Spiele in Deutschland. Für seine passive Haltung gegenüber dem NS-Regime wurde der Komponist später stark kritisiert.
  • Im Jahr 1950 übernahm er die Leitung einer Hochschulmeistergruppe in München und viele weitere musikalische Aktivitäten.

Eine Übersicht über die Orff-Instrumente

  • Die sogenannten Orff-Instrumente sind diejenigen, die der Musikpädagoge Carl Orff als besonders geeignet sah für die musikalische Erziehung von jungen Menschen, da sie ohne Vorkenntnisse oder technische Fertigkeiten zu bedienen sind. Übersicht der Orff-Instrumente:
    Sopran-Glockenspiel, Alt-Glockenspiel
    Sopran-Metallophon, Alt/Tenor-Metallophon, Bass-Metallophon
    Sopran-Xylophon, Alt/Tenor-Xylophon, Bass-Xylophon
    Klingende Stäbe aus Holz und Metall
    Pauken, Trommeln
    Schellentrommeln, Schellen, Schellenring
    Holzblocktrommeln, Rasseln, Maracas
    Becken, Triangeln
    Fingerzimbeln, Kastagnetten
    Geräuschmacher, Lärm- und Effektinstrumente
  • Die Orff-Instrumente sowie die musikpädagogische Lehre des Komponisten sind heutzutage Bestandteil von nahezu jedem schulischen oder privaten Musikunterricht.
  • Die Instrumente werden im "Orff-Schulwerk" als besonders geeignet zum Erlernen der musikalischen Grundlagen dargestellt, da sie besonders leicht zu spielen sind und zum Teil sogar nur einen einzigen Ton erzeugen. So können Kinder auf spielerische Art lernen ein Gefühl für Musik entwickeln.

Die Bedeutung der Orff-Instrumente für die Musik

  • Für Carl Orff war Musik eines der wichtigsten Ausdrucksmittel für die Persönlichkeit eines Menschen. Er kritisierte jedoch an der damals gängigen Musiklehre, dass es zu sehr darum ginge, dass gerade Kinder bestehende Lieder möglichst gut nachspielen können sollten, ohne jedoch ihre eigene Kreativität entfalten zu können. Hierbei würden sich die Kinder laut Orff musikalisch nicht selbst verwirklichen können.

  • Er entwickelte daraufhin selbst ein Konzept, nach dem seiner Meinung nach die eigene musikalische Entwicklung des Kindes am besten gefördert wird. Hier finden Sie eine Übersicht über Lektüren zum "Orff-Schulwerk", die Online lesbar sind.
  • Für den leidenschaftlichen Musiker standen das Verfassen und Hören von Musik in enger Verbindung mit dem Drang, sich zu bewegen, da er Tanzen auch als körperliches und geistiges Ausdrucksmittel sah. Deshalb ist die rhythmische Bewegung zur Musik ein wichtiger Bestandteil seiner Lehren.

  • Ein weiterer Schwerpunkt der Orffschen Lehre ist die möglichst natürliche Ausprägung des musikalischen Gehörs des Kindes. Musikunterricht nach Orff besteht von Anfang an aus der praktischen Anwendung der Orff-Instrumente, die so leicht zu spielen sind, dass sie Kinder nicht überfordern und diese einfach drauf los musizieren können und schnell lernen, einfache Melodien nachzuspielen.
  • Die Instrumente haben also einen reformpädagogischen Hintergrund: Kindern soll auf spielerische Weise der Zugang zu Musik eröffnet werden. Im Vordergrund der Musiklehre des Komponisten steht stets, dass die Kinder Spaß am Musizieren haben, darüber ihre Persönlichkeit entfalten und Fortschritte durch eigene Erkenntnis erzielt werden, was die musikalische Entwicklung mehr fördert, als wenn sie vom Lehrer herbeigezwungen werden.

  • Die Lehre Orffs spielt auch eine sehr wichtige Rolle bei der Musik- und Gestalttherapie, die in der Psychotherapie, z. T. der Logopädie und in der Zusammenarbeit mit geistig Behinderten eingesetzt wird.
  • Was auch der Komponist schon wusste: Musizieren steigert das Wohlbefinden. Das bestätigen auch moderne wissenschaftliche Studien immer wieder. Zudem fördert das Selbermachen von Musik Intelligenz, Konzentrationsfähigkeit und Sozialverhalten, weshalb die möglichst frühe musikalische Förderung von Kindern enorm wichtig ist.

  • Carl Orff gilt als bedeutender Teil der deutschen Musikgeschichte und hat die heutige Musikpädagogik nachhaltig geprägt. Dank ihm und anderer fortschrittlicher Musikpädagogen gilt Musik heute als etwas, das aus dem eigenen Gefühl heraus entwickelt werden muss und nicht mit Strenge und Zwang herbeigeführt werden sollte. Er hat die Praxis des modernen Musikunterrichts stark geprägt.

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