Ölmalerei - was Sie dazu benötigen

Günstige vs. hochwertige Ölfarben

Um sich in der Kunst der Ölmalerei zu üben, brauchen Sie natürlich zunächst einmal Ölfarben.

• Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie bei der Technik bleiben, wenn Sie nur hin und wieder spaßeshalber malen oder generell nicht viel Geld ausgeben möchten, können Sie günstige Ölfarben kaufen. Günstiger sind Studio- oder Akademieölfarben. Sie sind für Übungszwecke konzipiert, nicht so hochwertig wie Künstlerölfarben, aber eben günstiger.
• Wenn Sie bereits Pläne haben und große Werke in Öl erschaffen möchten, greifen Sie lieber gleich zu teureren Künstlerfarben von einem guten Hersteller wie Schminke oder Winsor & Newton. Diese Farben haben gute Pigmente und Trägerstoffe und sind sehr lichtbeständig (auch abhängig von der Farbe).
• Gute Ölfarben erkennen Sie daran, dass die verschiedenen Farben nach Preisen gestaffelt sind. Das liegt am Preis der Pigmente. Dafür erhalten Sie in der Tube reines Pigment, anstatt einer Pigmentmischung.
• Wenn Sie bereits Erfahrungen mit anderen Maltechniken haben, kaufen Sie die Tuben einzeln und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Greifen Sie einen fertigen Kasten mit zehn oder zwölf Farben wenn Sie Malanfänger sind.

Pinsel für flächige und feine Arbeiten

• Borstenpinsel sind die klassischen Pinsel für Ölmalerei: Sie haben die nötige Stabilität, die dicke Farbe gut zu verteilen. Ein Allrounder sind Katzenzungenpinsel. Die erhalten Sie von hauchdünn bis sehr breit. Die Katzenzungenform ermöglicht ein flexibles und angenehmes Arbeiten, besonders, wenn Sie Übergänge realisieren möchten.
• Für Feinarbeiten wie dünne Linien oder Lichtreflexe brauchen Sie einen dünnen runden Borstenpinsel. Auch hier erhalten Sie dünne bis sehr dünne Modelle (und natürlich auch dicke).
• Für bestimmte Techniken ist ein Malspachtel oder Malmesser gut geeignet. Es erlaubt bei gröberen oder abstrakten Bildern einen dicken Farbauftrag. Malspachtel erhalten Sie im Set mit verschiedenen Größen für wenig Geld - Bedenken Sie hierbei, dass die Spachtel oder Messer nicht für feines Malen ausgelegt sind.

Borstenpinsel gehören zu den günstigeren Pinseln. Während Sie für Echthaaraquarellpinsel viel Geld ausgeben können, erhalten Sie Borstenpinsel bereits für wenige Euro. Es ist für Anfänger also zu raten, einen mittleren und einen breiten Katzenzungenpinsel und einen dünneren und einen sehr dünnen Rundpinsel zu kaufen.

Malgründe für die Ölmalerei

Für den Malgrund für Ihr Ölbild haben Sie viele Möglichkeiten.

• Klassischerweise malt man mit Ölfarben auf bespannte Keilrahmen. Diese erhalten Sie malfertig in verschiedenen Formaten und Größen im Künstlerladen. Sie können in größeren Maßen recht teuer werden und sind außerdem sperrig in der Lagerung, falls das Bild nicht an die Wand soll.
• Keilrahmen können Sie auch selber bauen und bespannen. Das erfordert etwas handwerkliches Geschick. Die Leinwand muss außerdem vor dem Malen mit einer Grundierung vorbehandelt werden. Der Vorteil ist, dass Sie das Format genau auf Ihre Wünsche zuschneiden können.
• Noch älter als das Malen auf Leinwand, ist das Malen auf Holz. Im Künstlerladen erhalten Sie Holzmaltafeln in verschiedenen Größen. Sind diese nicht bereits vorbehandelt, müssen Sie sie vor dem Bemalen einölen und grundieren, damit sie nicht das Öl aus Ihrer Ölfarbe aufsaugen.
• Günstiger als Keilrahmen sind mit Leinwand bespannte Malpappen. Sie sind außerdem sehr stabil, leicht und daher gut zu transportieren.
• Am günstigsten malen Sie auf Ölmalpapier. Dieses erhalten Sie als Block oder manchmal auch als einzelne Bögen. Wenn Sie gerade mit der Ölmalerei beginnen, machen Sie Ihre ersten Versuche auf Ölmalpapier.

Noch ein Hinweis: Auf normalem Papier können Sie nicht mit Ölfarbe malen. Das Papier würde wegen mangelnder Beschichtung durchweichen und die Farben brüchig werden.

Weiteres Equipment für die Ölmalerei

Mit Ölfarben, Pinseln und Malgrund sind Sie aber noch nicht vollständig ausgerüstet.

• Ein kleines Tuch ist sehr hilfreich, wenn es um das Verwischen der Farben geht.
• Ölfarben können Sie nicht mit Wasser ausspülen. Sie brauchen daher einen Pinselreiniger.
• Verwenden Sie eine Palette um die Farben zu vermischen. Klassisch sind Paletten aus Holz. Wesentlich praktischer sind aber Abziehpaletten. Es handelt sich um palettenförmige Blöcke, die speziell beschichtet sind. Ist das obere Papier voll, können Sie es einfach abreißen und haben darunter eine saubere neue Palette.
• Mit verschiedenen Malmitteln können Sie Ihre Farben verdünnen. Bei der Ölmalerei werden die fettesten Farbschichten zuletzt aufgetragen. Für die ersten dünneren Schichten können Sie die Farben mit einem Malmittel mischen. Dadurch trocknen sie schneller. Es gibt auch Malmedien, die der Farbe mehr Volumen und Stabilität geben. Das ist bei Spachteltechnik empfehlenswert.
• Wenn Sie Ihre Leinwand selbst spannen oder auf unbehandeltem Holz malen, müssen Sie vorher grundieren. Tragen Sie mindestens zwei Schichten der Grundierung auf, ehe Sie malen.
• Ölbilder auf Leinwand, Holz oder Ölmalpappen brauchen einen Schlussfirnis. Je nach der Dicke des Farbauftrags, müssen Sie bis zu einem Jahr warten, ehe die Ölfarben so durchgetrocknet sind, dass Sie den Firnis auftragen können. Sie erhalten matten und glänzenden Firnis. Der Firnis schützt die Farben und macht die Oberfläche abwischbar.
• Wenn Sie auf bespannten Keilrahmen oder großen Holzmaltafeln oder Ölmalpappen malen, geht das am besten auf einer Staffelei. Je kleiner das Format und je flacher der Malgrund, desto eher können Sie ihn auch auf einen Tisch legen. Kleine Malpappen und Holzmaltafeln können also auf dem Tisch bemalt werden, größere Leinwände verlangen eine Staffelei.
• Schließlich brauchen Sie noch alte Kleidung, die Farbflecken abbekommen darf - denn das passiert beim Malen mit Ölfarben quasi zwangsmäßig.