Was Sie benötigen
- Borstenpinsel
- Malfarben
- 1 bespannten Keilrahmen
- etwas Wasser
- Lappen
- ein Messer oder einen Spachtel
- weitere Utensilien nach Bedarf
Wissenswertes zu den Keilrahmen
Vermutlich haben Sie schon viele Bilder, die auf Keilrahmen gemalt wurden, gesehen. Sie hängen in Museen, Galerien, öffentlichen Gebäuden und inzwischen auch in beinahe jedem Haushalt. Wenn Sie demnächst auf einer Leinwand mit Keilrahmen malen möchten, sollten Sie einige Dinge wissen.
- Die Leinwand, die auf Ihren Keilrahmen gespannt ist, wurde in mehreren Vorgängen grundiert. Aus diesem Grunde sieht sie aus, als wäre sie beschichtet. Ohne diese Grundierung würde das Material Ihre Farbe aufsaugen und Ihr Bildergebnis aussehen wie bemalter Stoff.
- Diese Leinwand ist nun Ihr sogenannter Malgrund und dieser wurde auf einen Keilrahmen aufgespannt. Dadurch können Sie auf einer gleichmäßigen Fläche malen. Bessere Keilrahmen erkennen Sie daran, dass die Leinwand auf der Rückseite des Holzrahmens befestigt wurde. Dabei wird bei guten Rahmen der Stoff zunächst angeklebt und zusätzlich getackert.
- Die rückseitig getackerten Leinwände geben Ihnen die Möglichkeit, den Rand zu bemalen und in Ihr Bild einzubeziehen. Das erspart Ihnen später beim Aufhängen eine zusätzliche Rahmung Ihres Bildes.
- Sie finden auf der Rückseite in den Ecken die Keile, die den Rahmen den Namen gaben. Durch diese Holzkeile wird der Rahmen ganz leicht etwas weiter auseinandergeschoben, wodurch sich die Leinwand fester spannt. Leider funktioniert dies bei Industriefertigungen meistens nicht, weshalb viele Menschen die Funktion der Keile nicht verstehen.
- Die grundierte Leinwand ist, insbesondere bei industriell gefertigten Keilrahmen, meistens ziemlich glatt. Sie können die Leinwand deshalb nicht problemlos mit allen Farben bemalen.
Tipps zum Malen auf Leinwand
Sie können Ihren Keilrahmen beziehungsweise die Leinwand mit verschiedenen Malfarben bemalen - allerdings nicht mit Wasserfarben. Je höher der Wasseranteil in Ihren Farben ist, umso weniger sind sie geeignet.
- Für den Farbauftrag auf die Leinwand eignen sich gute Flachpinsel, die Sie als Borstenpinsel aus dem Kunstunterricht kennen. Sie können aber auch mit einem Spachtel malen oder die Farben direkt mit den Fingern auftragen.
- Den Spachtel oder ein kleines Messer hilft Ihnen, Farbe wieder abzunehmen - falls Sie sich vermalen sollten. Dies natürlich nur im noch feuchten Zustand. Tupfen Sie die Stelle mit einem angefeuchteten Lappen ab, bevor Sie sie neu bemalen.
- Als Malfarben eignen sich Acrylfarben, Ölfarben, Tempera, Gouache, Ölpastellkreiden und Fingerfarben.
- Sie benötigen Lappen und Wasser immer, um die Pinsel auszuspülen und abzutupfen. Ein Tropfen Wasser kann zudem helfen, eingetrocknete Farbe wieder aufzuweichen.
- Eine Malpalette kann hilfreich sein, doch für den Anfang tut es auch ein Teller. So können Sie Ihre Farben anmischen, sich eine kleine Menge aus der Tube drücken und diese nach Bedarf mit dem Pinsel aufnehmen. Die Farbtuben oder -gefäße sollten Sie stets verschlossen halten, denn die Farben trocken schnell an und komplett ein.
- Beginnen Sie Ihre Erfahrungen auf Leinwand am besten auf einem kleinen Keilrahmen. So können Sie verschiedene Malfarben und -techniken ausprobieren und sparen Geld.
- Trauen Sie sich noch nicht zu mit einem Pinsel zu malen, dann nehmen Sie zunächst einfach ihre Finger. Sie werden überrascht sein, wie viel Spaß das macht. Probieren Sie sich einfach aus.
- Sie können auf der Leinwand mit Bleistift vorzeichnen. Drücken Sie aber nicht fest auf, sondern zeichnen Sie lockere Linien. Ihr Bild wird ohnehin nicht exakt so werden, wie Ihre Zeichnung.
Malen ja - aber welches Motiv?
Für viele Hobbymaler ist es schwierig, ein geeignetes Motiv zum Malen zu finden. Wenn Sie einen Keilrahmen bemalen, wird es umso schwieriger, sich zu entscheiden. Das Malen auf einer Leinwand lässt sich nicht rückgängig machen. Da Sie zudem etwas Geld investiert haben, werden Sie das Bild auch nicht einfach wegwerfen. Das Motiv muss Ihnen also dauerhaft gefallen.
- Ein einfaches Motiv für Anfänger sind geometrische Muster. Dabei müssen Sie keineswegs mit einem Lineal vorgehen. Der berühmte Maler Wassily Kandinsky hatte eine Phase, in der er mit allergrößtem Vergnügen Farbstudien und geometrische Formen malte.
- Wenn die Geometrie nicht so Ihr Ding ist, dann malen Sie das, was Sie in Ihrem Raum sehen. Sie können ein Detail malen oder aber auf einem Tisch ein Stillleben platzieren und dieses abmalen.
- Möbel sind ebenso eine gute Übung wie ein Strauß bunter Blumen. Vielleicht trauen Sie sich auch, das zu malen, was Sie von Ihrem Fenster aus sehen.
- Sobald Sie etwas Übung mit Pinsel und Farben haben, können Sie versuchen Fotomotive auf Ihren Keilrahmen zu bringen. Sie finden schöne Motive auf Kalenderblättern, in Büchern und auf Bucheinbänden, in Magazinen und im Internet. Vielleicht haben Sie auch eine Filmszene im Kopf, die Sie fasziniert?
- Videos eignen sich auch hervorragend als Vorlagen. Halten Sie den Film mit einem Standbild an und malen Sie, was Sie sehen.
Maltechniken für Keilrahmenbilder
Die Wahl Ihrer Malfarben entscheidet darüber, wie Sie Ihren Keilrahmen bemalen können.
- Wenn Sie sich aus dem Baumarkt eine Malgrundierung besorgen, können Sie Ihren Keilrahmen wirklich kreativ gestalten. Diese Grundierung kennen Sie von Renovierungsarbeiten. Sie ermöglicht, dass Sie auch glatte Oberflächen problemlos mit Wandfarbe bestreichen können.
- Gestalten Sie mit Gipsverbänden Ihre Leinwand in eine dreidimensionale Fläche. Sobald der Gips trocken ist, kann er bemalt werden.
- Seien Sie kreativ und gestalten Sie eine Collage, indem Sie beispielsweise ausgerissene Zeitungsschnipsel oder auch ganze Artikel in Ihr Bild einarbeiten. Einfach das Papier aufkleben und mit etwas dünnerem Farbauftrag übermalen.
- Tragen Sie die Farbe nur mit dem Finger oder nur mit einem Spachtel auf. Jede Variation erzeugt einen anderen Effekt.
- Legen Sie vor dem Bemalen der Leinwand ein Netz oder Wollfäden über die Leinwand und entfernen Sie dies nach Ihrem Farbauftrag. Dies gelingt auch mit getrockneten Blättern und Blüten.
Probieren Sie alles aus, was Ihnen in den Kopf kommt. Kreativität kennt keine Grenzen. Vielleicht finden Sie etwas, das noch niemand vor Ihnen probiert hat. Viel Vergnügen!
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