Was Sie benötigen
- Hygrometer
Was ein normales Raumklima ist
- Der mittel-und nordeuropäische Mensch fühlt sich laut Untersuchungen am wohlsten, wenn es um ihn herum 21 bis 22°C warm ist und eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 50% herrscht. Dementsprechend sind dies auch die Werte, die für die normale Nutzung Ihrer Wohnung und der verschiedenen Räume gewöhnlich angegeben werden.
- In Wohnräumen, in denen Sie sich ständig aufhalten, sollen 21°C und zwischen 45 und 60% Luftfeuchte herrschen, in Schlafräumen sind 16-18°C und eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit normal (bis 65%), das Bad sollte nur bei Bedarf aufgeheizt werden (bis max. 24°C) und ist ansonsten den Schlafraumbedingungen vergleichbar. Dies die Theorie.
- Haben Sie Zweifel an einer normalen Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung in die eine oder andere Richtung (Schimmelbildung - zu feucht?/trockene Schleimhäute - zu trocken?), dann stellen Sie zunächst in Ihrer Wohnung ein Hygrometer auf, ein Meßgerät für Raumluftfeuchtigkeit, das es schon sehr preisgünstig und auch in Kopplung mit Thermometern gibt. So erhalten Sie eine verlässliche Information über Ihr Raumklima und können entsprechend handeln.
Wenn die Raumluftfeuchtigkeit zu hoch ist
- Das scheint, wenn man seinem Gefühl diesbezüglich Glauben schenken mag, der wesentlich häufiger auftretende Fall zu sein. Schimmelbildung an Wänden, der Vorwurf des Vermieters, das könne nur an unzureichendem Lüften liegen - das sind sicher auch Ihnen geläufige Streitpunkte.
- Zunächst einmal - bei den genannten Raumtemperaturen und der optimalen Raumluftfeuchtigkeit zw. 40 und 60 % sollte nichts schimmeln. Um diesen Zustand herzustellen und beizubehalten, sollte das sogenannte Stoßlüften in Ihrem Tagesablauf zu den normalen und selbstverständlichen Dingen gehören, und zwar 3-4x am Tag mind. 5 bis 10 Minuten unter Komplettöffnung aller Fenster (und Türen!), damit ein schneller Luftaustausch erfolgen kann.
- Vermeiden Sie offene Kippfenster. Halten Sie Türen zwischen verschieden beheizten Räumen geschlossen, achten Sie bei Ihren Pflanzen darauf, dass Sie beim Gießen keine Staunässe erzeugen, trocknen Sie keine Wäsche im Zimmer.
- In Räumen, in denen die Luftfeuchtigkeit kurzfristige "Spitzenwerte" erreichen kann (Küche beim Kochen, Bad beim Duschen), sollten Sie besonders aufpassen - in der Küche beispielsweise während des Kochens das Fenster öffnen, im Bad nach dem Duschen lüften und dann die Badezimmertür noch eine Zeitlang offen lassen.
- Hat es mal einen Wasserschaden gegeben, dann sorgen Sie dafür, dass die entsprechenden Stellen völlig abtrocknen, damit keine Schimmelbildung mehr erfolgen kann. Und hatten Sie schon mal Schimmel an den Wänden, dann muss er unbedingt nachhaltig beseitigt werden, bevor neu gemalert/tapeziert wird.
Zu niedrig ist aber auch keine normale Raumluftfeuchtigkeit
- Vorwiegend im Winter - also während der Heizperiode - kann es passieren, dass besonders an sehr kalten Tagen die Raumluftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu niedrig ist (ab 35% nach unten). Wenn dazu noch Staub kommt, dann empfinden Sie (und Ihre Schleimhäute) die Raumluft als trocken und unangenehm.
- Das passiert, weil die niedrige Aussentemperatur bewirkt, dass die Luft sehr wenig feucht ist - und wenn Sie noch dazu innerhalb der Wohnung vielleicht eher wenig Feuchtigkeit freisetzen, dann bringt der Luftsaustausch durch das Stoßlüften wenig.
- Hier können Sie nachhelfen - mit all den Dingen, die Sie bei zu hoher Raumluftfeuchte möglichst vermeiden: Trocknen Sie Ihre Wäsche im Wohnzimmer, lassen Sie beim Duschen die Badezimmertür offen, wenn es die Geruchsbildung zuläßt, die Tür der Küche beim Kochen ebenso. Schaffen Sie sich ein paar mehr Blumen an. So können Sie die Luftfeuchte in Ihren Räumen wieder auf normale Werte bringen. Das Hygrometer hilft bei der Kontrolle.
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