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Nebenordnende Konjunktionen

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Konjunktionen machen die Sprache reicher und interessanter.
Konjunktionen machen die Sprache reicher und interessanter. © U._Herbert / Pixelio
Wenn Sie sich in der Schule mit Wortarten beschäftigt haben, sind Ihnen Konjunktionen auch schon begegnet. Sie machen aus einfachen Hauptsätzen komplexere Satzgefüge. Um sie besser einteilen zu können, gibt es verschiedene Arten von Konjunktionen. Dazu gehören nebenordnende und unterordnende Konjunktionen.

Definition und Funktion von nebenordnenden Konjunktionen

Ein Wort, das aus einem kurzen Hauptsatz einen längeren, verschachtelten Satz macht, ist eine Konjunktion. Der Name kommt aus dem Lateinischen. In ihm finden Sie die Wortbestandteile "con" (zusammen) und "iungere" (verbinden). Diese Bestandteile drücken genau das aus, was eine Konjunktion leistet. Sie verbindet zwei Sätze miteinander und wird darum auch "Bindewort" genannt. Bindewörter sind wichtige Bestandteile der deutschen Grammatik.

  • Um die zahlreichen Beispiele für Konjunktionen besser sortieren zu können, unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten: Hierzu gehören die unterordnenden und die nebenordnenden Konjunktionen sowie die Doppelkonjunktionen.
  • Nebenordnende Konjunktionen verbinden zwei Hauptsätze miteinander. Ein Hauptsatz ist vollständig, wenn die Bestandteile Subjekt, Prädikat und Objekt in genau dieser Reihenfolge verwendet werden. Ob es sich um eine nebenordnende Funktion handelt, erkennen Sie an folgendem Test: Lassen Sie die Konjunktion weg, und prüfen Sie, ob die Sätze noch vollständig sind. Falls dies nicht so ist, ist es keine nebenordnende Konjunktion.
  • Unterordnende Konjunktionen verbinden einen Hauptsatz mit einem Nebensatz. Wie der Name schon sagt, sind diese Sätze nicht gleichrangig. Ein Nebensatz kann nur in Verbindung mit einem Hauptsatz bestehen. Sie erkennen ihn daran, dass die übliche Reihenfolge Subjekt - Prädikat - Objekt verändert wurde.
  • Eine besondere Form der nebenordnenden Konjunktionen sind die Doppelkonjunktionen. Im Gegensatz zu anderen Konjunktionen bestehen sie aus mehreren Wörtern, die sich auf beide Sätze verteilen. Mehrteilige Konjunktionen können Sie aber auch nutzen, um einzelne Satzteile miteinander zu verbinden.

Beispiele für nebenordnende Konjunktionen

Im Deutschen gibt es unzählige Beispiele für nebenordnende Konjunktionen. Schlagen Sie ein Buch Ihrer Wahl auf und schauen Sie sich die längeren Sätze an. Sie werden schnell feststellen, dass manche Konjunktionen besonders häufig auftreten.

  • Das Wörtchen "und" gehört zu den häufigsten nebenordnenden Konjunktionen. Beispielsätze bilden Sie, indem Sie zwei beliebige Hauptsätze aneinanderreihen: "Heute ist Montag und die Sonne scheint." Hier übernimmt die Konjunktion die Funktion der Aufzählung.
  • Nebenordnende Konjunktionen eignen sich auch, um Gründe oder Gegensätze anzugeben. Hierzu gehören Worte wie "aber" oder "denn". Beide leiten einen Hauptsatz ein, wie in dem Satz: "Morgen kann ich nicht kommen, denn ich habe einen Arzttermin." Achten Sie jedoch auf den Unterschied zwischen "denn" und "weil". Beide haben die gleiche Bedeutung, doch "weil" ist eine unterordnende Konjunktion, die einen Nebensatz einleitet. Beachten Sie die veränderte Abfolge von Subjekt, Prädikat und Objekt: "Morgen kann ich nicht kommen, weil ich einen Arzttermin habe."
  • Auch innerhalb eines einzigen Satzes können Konjunktionen auftauchen. Dies sind oft mehrteilige Konjunktionen, die auch zu den nebenordnenden Konjunktionen gehören. Beispiele für diese spezielle Form der Konjunktion sind die Ausdrücke "sowohl...als auch", "entweder...oder" oder "zwar...aber".
  • Die Konstruktion "zwar...aber" verbindet zwei Sätze miteinander. Dies erkennen Sie beispielsweise an dem Satz "Ich habe zwar gelernt, aber die Klausur war trotzdem schlecht". Lassen Sie die Doppelkonjunktion weg, bleiben zwei vollständige Sätze übrig. Erst durch die mehrteilige Konstruktion jedoch entsteht die eigentliche Bedeutung.
  • Anders als "zwar...aber" verbindet "sowohl...als auch" lediglich Satzteile miteinander. Ein Beispielsatz ist: "Sowohl die Schüler als auch die Lehrer haben heute frei." Durch die Konjunktion werden die Satzbestandteile "die Schüler" und "die Lehrer" miteinander verbunden.

Konjunktionen dienen dazu, Sätze interessanter zu machen. Versuchen Sie einmal, Sätze zu bilden und auf sämtliche Konjunktionen zu verzichten. Sie werden feststellen, dass dies gar nicht so leicht ist. Konjunktionen sorgen nicht nur für eine komplexere, reichhaltigere Sprache. Oft sind sie verantwortlich für die spezielle Bedeutung eines Satzes und liefern entscheidende Informationen.

Zur Kommasetzung bei nebenordnenden Konjunktionen

Bei unterordnenden Konjunktionen können Sie sich sicher sein: Vor jeder von ihnen steht ein Komma, denn Nebensätze werden grundsätzlich durch ein Komma eingeleitet. Wie aber ist es mit Hauptsätzen? Hier gibt es seit der Rechtschreibreform sowohl Regeln als auch Ausnahmen.

  • Einfach ist es bei nebenordnenden Konjunktionen entgegengesetzter oder begründender Art wie "denn", "da" und "aber". Vor solchen Konjunktionen muss ein Komma stehen. Das gleiche gilt für die mehrteiligen Konjunktionen "einerseits...andererseits" und "zwar...aber".
  • Bei nebenordnenden Konjunktionen wie "oder", "beziehungsweise" und "sowie" dagegen ist ein Komma überflüssig. Diese Konjunktionen verbinden oft nur einzelne Satzteile. Auch mehrteilige Konjunktionen wie "sowohl...als auch" und "weder...noch" werden nicht durch ein Komma getrennt.
  • Eine häufige Fehlerquelle ist seit der Rechtschreibreform die Konjunktion "und". Früher wurden zwei Hauptsätze, die durch "und" verbunden waren", durch ein Komma unterteilt. Heute brauchen Sie keines mehr zu setzen. Hier gilt die gleiche Regel wie bei der Konjunktion "oder".

Ähnlich wie bei den Artikeln gibt es leider keine Eselsbrücke, die die Kommasetzung einleuchtender machen würde. Durch häufiges Lesen und eigene praktische Übungen können Sie sich jedoch schon bald auf Ihr Sprachgefühl verlassen.

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