Was Sie benötigen
- viel Geduld und Einfühlungsvermögen
- gute Freunde
- Menschen, mit denen Sie über Ihre Erfahrungen reden können
- Beratungsstelle vor Ort
Die Herausforderungen einer Beziehung mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung
- Rechnen Sie nicht damit, dass alles, was der Partner verspricht, auch wirklich eintrifft. Ein Mensch mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung macht große Versprechungen, er ist aber wegen seiner Krankheit nicht in der Lage, diesen auch wirklich nachzukommen. Wenn Sie sich allerdings darauf einstellen, dass der Partner diese Ziele nicht erreichen kann, wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung eine Partnerschaft weniger belasten, weil Sie von Anfang an Abstriche machen.
- Machen Sie Ihrem Partner keine Vorwürfe, wenn er seine Ziele nicht erreicht. Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung bemühen sich redlich, ihre Ziele zu erreichen. Wenn Sie nun aber anfangen, Ihrem Partner Vorwürfe zu machen, welche er krankheitsbedingt nicht nachvollziehen kann, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung für Ihre Partnerschaft.
- Nehmen Sie das, was Ihr Partner vollmundig ankündigt, nicht allzu ernst. Hören Sie ihm interessiert zu, aber rechnen Sie nicht damit, dass es auch wirklich eintrifft. Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung können sich keine realistischen Ziele setzen. Deshalb wird es z. B. schwierig sein, mit ihnen konkrete Ziele für die Partnerschaft zu formulieren.
Betrachen Sie Ihrer Partnerschaft als Abenteuer
- Freuen Sie sich über die Ziele, welche erreicht wurden. Seien Sie gespannt darauf, was von den gesteckten Zielen wirklich erreicht wird. Eine solche Einstellung wird eine Partnerschaft mit einem Menschen, der unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung erkrankt ist, bereichern, ja sogar spannend machen.
- Suchen Sie den Austausch mit Menschen, deren Partnerschaft ebenfalls durch eine narzisstische Persönlichkeitsstörung belastet ist. Was hat diesen Menschen geholfen? Ratsam ist auch, sich professionelle Hilfe bei einem Psychologen oder einer Beratungsstelle vor Ort zu suchen.
- Rechnen Sie von vorneherein allerdings nicht damit, dass Ihr Partner dem Besuch einer Beratungsstelle zustimmt. Wegen seiner narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist er davon überzeugt, alles richtig zu machen. Allerdings sind Minderwertigkeitsgefühle und Depressionen oft Nebenwirkungen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Die Partnerschaft wird also auch von diesen Krankheiten belastet. Aber eben wegen dieser Minderwertigkeitsgefühle bzw. Depressionen können Sie Ihren Partner vielleicht doch davon überzeugen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Allerdings werden in einer Therapie die Minderwertigkeitsgefühle und Depressionen angegangen und nicht die narzisstische Persönlichkeitsstörung, welche das eigentliche Problem ist. Sie dürfen also nicht zu viel erwarten.
Minderwertigkeitsgefühle können bei einer Persönlichkeitsstörung die Partnerschaft bedrohen
- Natürlich merkt Ihr Partner, dass er seine Ziele nicht erreicht. Diese Tatsache löst die eben genannten Minderwertigkeitsgefühle und Depressionen aus. Jedoch sieht er das Problem nicht bei sich, sondern er macht sein Umfeld dafür verantwortlich. Und zu diesem Umfeld gehören nicht nur Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte, sondern auch Sie. Richten Sie sich also in Ihrer Partnerschaft auf Vorwürfe ein, welche unberechtigt sind. Wenn Sie auf solche Vorwürfe vorbereitet sind, können Sie besser darauf reagieren. Diese Vorwürfe sind allerdings Teil der narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Sie dürfen Sie also weder persönlich noch zu ernst nehmen. Versuchen Sie auch bei Freunden und Bekannten um Verständnis für Ihren Partner zu werben.
- Halten Sie an Ihrer Partnerschaft trotz einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung fest.
- Am Anfang Ihrer Partnerschaft dachten Sie vielleicht, an einen starken Partner mit einem gesunden Selbstwertgefühl geraten zu sein. Es ist ein Schock, wenn man dann feststellt, dass es sich in Wirklichkeit um eine narzisstische Persönlichkeitsstörung handelt. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, über Ihre Erfahrungen mit Ihrem Partner ein Protokoll anzufertigen. In diesem werden Alltagssituationen aufgezeichnet. Natürlich können Sie hier auch über Ihre Wut und Gefühle schreiben. Dieses Protokoll hilft Ihnen, aus Ihren Fehlern zu lernen und sich besser auf Ihren Partner einzustellen. Vielleicht Fragen Sie sich jetzt, warum Sie nicht mit Freunden über Ihre Partnerschaft mit einem Menschen, welcher eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, reden können. Nun es ist wunderbar, wenn Sie solche Freunde haben. Es muss aber noch andere Themen innerhalb dieser Freundschaft geben. Sonst wird diese überstrapaziert und zerbricht.
Welche positiven Elemente hat Ihre Partnerschaft
- Wenn Sie kirchlich geheiratet haben, haben Sie Ihrem Partner versprochen „in guten wie in schlechten Tagen“ an seiner Seite zu sein.
- Machen Sie sich eine Liste mit den positiven Charaktereigenschaften Ihres Partners. Was hat Sie an Ihrem Partner begeistert? Konzentrieren Sie sich nicht nur auf die negativen Charaktereigenschaften, sondern erfreuen Sie sich an den positiven.
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