Das Verhältnis von Staaten zueinander wird in der Politologie häufig durch Polaritäten charakterisiert. Neben der multipolaren Weltordnung kennt die Wissenschaft auch bi- und unipolare Zustände. Welches Machtverhältnis vorliegt, hängt von der Verteilung von Abhängigkeiten unter den Staaten ab.
Uni-, bi- und multipolare Machtverteilung
- Unter einer unipolaren Weltordnung versteht man die Beherrschung zwischenstaatlicher Beziehungen durch einen dominanten Staat. In der politischen Forschung wird davon ausgegangen, dass dieser Zustand zu starken internationalen Anspannungen führt.
- Die bipolare Machtverteilung besagt, dass zwei Staaten das Verhältnis aller Staaten zueinander dominieren. Diese Theorie wurde etwa für die Weltordnung in Zeiten des Kalten Krieges angenommen und beschrieb das Verhältnis zwischen den den USA und der Sowjetunion.
- Bei einer multipolaren Weltsicht ist die Verteilung der Macht ausgeglichen, das heißt, die Staaten haben ein gleichberechtigtes Verhältnis zueinander. Kein Staat dominiert den anderen.
Definition der Weltordnung
- Welches Verhältnis vorliegt, wird in der politischen Wissenschaft durch die Abhängigkeit, die zwischen Staaten existiert, bestimmt.
- Dabei gilt, je höher die Verwundbarkeit eines Staates durch die Beziehung zu einem anderen Staat, desto höher ist der Grad der Machtausübung des dominierenden Staates.
- Die Verwundbarkeit ist dabei abhängig von der Verteilung der Machtmittel, die ein Staat besitzt. Hierzu zählen etwa wirtschaftliche Ressourcen, die Größe des Territoriums, aber auch militärische und soziale Faktoren.
- Die Einteilung der Weltordnung nach Abhängigkeitsverhältnissen gehört zur Theorieschule des politischen Neoralismus.
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