Mobbing - eine verbreitete Problematik
Mobbing - der Begriff stammt aus dem Englischen und kommt vom Verb "to mob", was so viel wie "anpöbeln" oder "drangsalieren" bedeutet. Er hat sich aber längst in der deutschen Sprache etabliert und kommt immer dann zum Einsatz, wenn jemand in einer Institution von anderen, meist mehreren, niedergemacht wird. Das klassische Mobbing kennen viele aus dem Büro. Dort kommt es häufig vor, dass sich andere Kollegen auf einen Einzelnen, oft einen Neuling, einschießen und diesen gemeinsam niedermachen. Die Gründe sind meist nichtig - oft geht es einfach nur darum, den eigenen Frust an einem Schwächeren auszulassen. Ähnlich verhält es sich mit Mobbing in der Schule. Auch hier wird häufig ein Einzelner, in der Regel ein Außenseiter, zum Mobbingopfer auserkoren und dann von der ganzen Klasse oder einer wortführenden Gruppe fertiggemacht. Ein dritter Bereich, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist das Cybermobbing, das, wie der Name schon sagt, im Internet stattfindet. In allen drei Fällen gibt es für Betroffene die Möglichkeit, sich Hilfe zu holen.
Mobbinghilfe gegen Ärger im Büro
Wenn Sie im Büro für Kollegen zur Zielscheibe geworden sind und Ihre persönlichen Versuche, dagegen anzugehen, bisher erfolglos geblieben sind, ist der erste Schritt, sich an Ihren Vorgesetzten zu wenden. Diese Entscheidung sollten Sie sich aber gründlich überlegen. Bedenken Sie, wie Ihnen der Chef gesinnt ist und wie offen er für derlei Themen ist, denn sonst kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Ebenso verhält es sich mit dem Gang zum Betriebsrat - es kann leicht passieren, dass man Sie vorschnell als nervig oder hysterisch einstuft.
- Deshalb ist es in der Regel besser, sich extern um Mobbinghilfe zu kümmern. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die extra für diese Thematik eingerichtet worden sind. Dort können Sie Verhaltensregeln erlernen, um sich aus der Opferrolle wieder herauszuwinden. Im Ernstfall unterstützt man Sie aber auch beim Wechsel der Arbeitsstelle oder anderen drastischeren Schritten.
- Zu guter Letzt bleibt immer die Klage. Haben Sie durch das Mobbing finanziell oder gar gesundheitlich ernste Einbußen, können Sie durchaus juristische Schritte gegen Ihre Kollegen oder Ihren Arbeitgeber einleiten. Ein Wechsel des Arbeitsplatzes wird dann aber unabwendbar.
Sich in der Schule effektiv wehren
Auch als Schüler können und sollten Sie sich gegen Mobbing wehren. Der erste Weg sollte hier stets zum Klassenlehrer führen, der zweite zum Vertrauenslehrer. Beachten Sie als Schüler aber, dass es kaum helfen wird, wenn sich der Betreffende vor die Klasse stellt und die Mobber bittet, aufzuhören. In einem solchen Fall wird man Sie in der Klasse lediglich als "Petze" ansehen, was die Attacken noch verschlimmern kann. Stattdessen sollten die Lehrer Mittel und Wege finden, die Klasse zu sensibilisieren und zum Umdenken zu bewegen. Wenn die Lage bereits sehr verfahren ist, wirkt ein Schulwechsel manchmal Wunder.
Im Internet kein Opfer sein
Cybermobbing ist ein Bereich des Mobbings, der immer größer wird. Die Gründe liegen auf der Hand: Im Netz kann man ganz anonym zum Täter werden, so haben die Täter keine direkten Konsequenzen zu befürchten. Die Attacken finden meist über soziale Netzwerke statt, wo die Opfer öffentlich diffamiert werden.
- Der erste Weg zur Mobbinghilfe ist hier natürlich, sich einfach aus den betreffenden Netzwerken abzumelden. Das ist oftmals schade, doch es schont Ihre Nerven.
- Kursieren Bilder oder Videos von Ihnen im Netz, die gegen Sie genutzt werden, wird es schon deutlich schwerer, dem Spuk ein Ende zu setzen. In diesem Fall hilft manchmal nur, den Tätern mit einer Anzeige wegen übler Nachrede zu drohen. Dieser Schritt ins Reale wirkt oftmals Wunder.
- Finden sich in Foren und anderen Communitys Beiträge, in denen Sie offen gemobbt werden, sollten Sie sich an den Betreiber wenden und dort die Löschung verlangen. Dies geht meistens sehr schnell.
Zu guter Letzt sollten Sie in all den Bereichen stets darauf achten, dass Sie sich die Attacken nicht so sehr zu Herzen nehmen und, wenn Sie können, nicht darauf eingehen. Hilfe zur Selbsthilfe erzeugen Sie vor allem dann, wenn Sie sich in keine Opferrolle drängen und alles so gut wie möglich an sich abprallen lassen.
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