Was versteht man unter einem mittleren Einkommen?
Das mittlere Einkommen definiert die Einkommenshöhe, von der aus gesehen genauso viele Haushalte ein niedrigeres wie ein höheres Einkommen haben.
Zum besseren Verständnis ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, es gibt sieben zu berücksichtigende Einzelpersonenhaushalte mit unterschiedlichen Monatsnettoeinkommen. Diese sieben Haushalte werden der Höhe ihres Nettoeinkommens nach sortiert dargestellt.
Die Person, die an vierter Stelle mit seinem Einkommen steht, ist der Haushalt mit dem mittleren Einkommen. Denn es haben genauso viele Einzelpersonenhaushalte mehr Geld, wie weniger. Also jeweils drei Haushalte haben ein höheres Einkommen und drei Haushalte haben ein niedrigeres Einkommen, das sie im Monat zur Verfügung haben.
In der mathematischen Statistik wird der auf dem mittleren Rang liegende Wert auch als "Median" bezeichnet. Daher spricht man beim mittleren Einkommen häufig auch vom Medianeinkommen.
Wie wird das mittlere Einkommen berechnet und wofür ist es gut?
Als Haushaltseinkommen wird das gesamte Einkommen von allen Haushaltsmitgliedern verstanden. Für die Berechnung des mittleren Einkommens werden die Nettomonatseinkommen von Einzelpersonenhaushalten oder von Haushalten mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren herangezogen.
Grundsätzlich kann das mittlere Einkommen für einzelne oder unterschiedliche Gruppen oder sogar für ganze Gesellschaften berechnet werden.
Das mittlere Einkommen wird vor allem in der Sozial- und Wirtschaftswissenschaft betrachtet, um zum Beispiel die Schwellenwerte für das Armutsrisiko definieren zu können. Der Vorteil dieser Betrachtung ist, dass das mittlere Einkommen im Gegensatz zum Durchschnittseinkommen nicht so stark durch Ausreißer, also Haushalten mit deutlich mehr oder deutlich weniger Einkommen, beeinflusst wird.
Wie hoch ist aktuell das mittlere Einkommen in Deutschland?
Nach Auswertungen eines Online-Stellenportals zufolge verdienen die Deutschen im Mittel 44.407 Euro pro Jahr.
Studien zum Medianeinkommen zeigen, dass Gehaltsunterschiede vor allem von der Branche, dem Wohnort und der Unternehmensgröße abhängig sind, wie viel die Mitarbeiter in der gleichen Position im Mittel verdienen können.
Je nach Standort liegen die Jahreseinkommen um bis zu 19.000 Euro auseinander. Bei einem kleinen Betrieb und bei einem Großkonzern sind die Unterschiede sogar noch höher.
Was ist der Unterschied zwischen Mediangehalt und Durchschnittsgehalt?
Der Medianlohn liegt deutlich näher am realistischen Mittel als das Durchschnittseinkommen.
Beim Durchschnittseinkommen wird das Gehalt aller in die Statistik eingebundenen Haushalte zuerst addiert und dann durch dieselbe Anzahl an Haushalten geteilt.
Der Nachteil an dieser Betrachtungsweise ist, dass Ausreißer, also Haushalte, die ein deutlich höheres bzw. niedrigeres Einkommen erzielen, stärker ins Gewicht fallen.
Das ist auch genau der Grund, weshalb das Durchschnittseinkommen in der Regel auch höher als das Medianeinkommen ist und allgemein als das schlechtere Maß wahrgenommen wird.
Angesichts der derzeitigen Preissteigerungen aufgrund anhaltender Inflation werden die meisten Haushalte mit einem mittleren Einkommen immer deutlicher zu spüren bekommen, dass ihr Einkommen bald nicht mehr ausreicht, um Miete und Lebenshaltungskosten decken zu können. Umso wichtiger wird, dass der Mittelstand entweder durch spürbare dauerhafte Entlastungen, was die Abgabenlast in Deutschland betrifft, begünstigt wird oder es vermehrt Förderungen gibt, um diesen Haushalten finanziell unter die Arme greifen zu können.
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