Was Sie benötigen
- viel Geduld
- Einfühlungsvermögen
- viel Lob
- kleine Belohnungen
- Ablenkung
- Zuwendung
Ab welchem Alter schadet das Daumenlutschen?
Menschen haben ein natürliches und zum Überleben wichtiges Saugbedürfnis. Die meisten Babys saugen schon vor der Geburt, noch im Mutterleib am Daumen. Sie können also ganz beruhigt sein, Daumenlutschen bei Ihrem Säugling ist also ein ganz normales Bedürfnis. Daumenlutschen beruhigt Ihr Kind und hilft ihm, Stress abzubauen, außerdem werden beim Daumenlutschen Glückshormone freigesetzt.
- Bei den meisten Kindern hört das Daumenlutschen zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem sechsten bis achten Lebensjahr von selbst auf oder es wird nur noch in großen Stresssituationen oder bei großer Müdigkeit am Daumen genuckelt. Vielleicht gehört Ihr Kind auch zu den Daumenlutschern, die bei großer Konzentration, wie zum Beispiel beim Sehen der Lieblingssendung im Fernsehen versunken am Daumen lutschen.
- Im Säuglingsalter ist das Daumenlutschen noch unbedenklich, da der Gaumen Ihres Babys noch sehr weich ist und eine dauerhafte Fehlstellung des Oberkiefers nicht sehr wahrscheinlich ist. Natürlich nur, wenn Ihr Kind früh genug mit dem Daumenlutschen aufhört.
- Bis zum Verlust der Milchzähne können Sie ganz entspannt sein. Sie sollten Ihr Kind nicht zwingen, mit dem Daumenlutschen aufzuhören. Bestrafungen, zu schimpfen und Verbote bringen meist nicht viel. Das Kind wird heimlich weiter nuckeln und von einem schlechten Gewissen gequält werden. Das wiederum kann Ihr Kind seelisch schwer belasten. Dadurch lutscht es eventuell sogar erst recht am Daumen, um den Stress abzubauen.
- Mit Beginn des Zahnwechsels sollten Sie aber langsam versuchen, Ihrem Kind das Daumenlutschen abzugewöhnen, um eine Schiefstellung der bleibenden Zähne und eine schwere Verformung des Kiefers zu verhindern.
- Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Zeitpunkt für Ihr Kind gekommen ist, vom Daumenlutschen Abschied zu nehmen, fragen Sie Ihren Kinderarzt. Ein besonders kompetenter Berater ist in diesem Fall natürlich auch Ihr Zahnarzt.
Einige Mittel und Ratschläge gegen das Daumenlutschen
- Bis zum fünften Lebensjahr sollten Sie gegen das Daumenlutschen nichts unternehmen. Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck. Sie können natürlich schon im Säuglingsalter versuchen, Ihrem Kind anstatt des Daumens einen Nuckel anzubieten. Aber gerade wenn Sie stillen, wird Ihr Kind wahrscheinlich den Daumen vorziehen. Es ist ja keine Nuckel gewöhnt. Außerdem verhindert ein Schnuller nicht unbedingt automatisch das Daumenlutschen. Bedenken Sie auch, dass auch ein Schnuller abgewöhnt werden muss.
- Natürlich gibt es im Handel einige Mittel die, auf den Daumen aufgetragen, das Daumenlutschen verhindern sollen. Sie können diese Mittel natürlich ausprobieren. Sie werden auf den Daumen aufgetragen und schmecken extrem schlecht. Fragen Sie Ihren Apotheker, er wird Ihnen ein Mittel empfehlen. Bei vielen Kindern hilft das aber nicht.
- Der Weg, mit dem Daumenlutschen aufzuhören, kann lang werden und erfordert viel Geduld und Zuneigung. Wenn Ihr Kind schon im Vorschul- oder Schulalter ist, sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen. Erklären Sie ihm, dass es jetzt langsam zu groß für das Daumenlutschen ist und dass Sie das Daumenlutschen nicht mögen.
- Belohnen Sie Ihr Kind, wenn es es schafft, tagsüber nicht mehr zu nuckeln. Sorgen Sie für Ablenkung. Gehen Sie gemeinsam auf den Spielplatz, lesen Sie Ihrem Kind etwas vor, spielen Sie zusammen. Wenn Ihr Kind beschäftigt ist und Ihre Zuneigung und Aufmerksamkeit hat, wird es ihm leichter fallen, mit dem Daumenlutschen aufzuhören.
- Vereinbaren Sie einen Termin beim Zahnarzt und lassen Sie den Arzt erklären, was mit den Zähnen und dem Kiefer passiert, wenn es weiter am Daumen lutscht.
- Loben Sie Ihr Kind und machen Sie es darauf aufmerksam, wenn es tagsüber am Daumen lutscht. Vielleicht hilft auch ein neues Kuscheltier, um vom Daumenlutschen Abstand zu nehmen.
Verzweifeln Sie nicht, wenn es nicht gleich klappen will, mit dem Daumenlutschen aufzuhören. Lassen Sie sich auch nicht von anderen Eltern unter Druck setzten. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und ist einzigartig. Mit Liebe, Konsequenz und viel Geduld wird auch Ihr Kind mit dem Daumenlutschen aufhören.
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