Was Sie benötigen
- Geduld
- Verständnis
- Konsequenz
- Decke zum Pucken
- kleine Wiege
- Kuscheltierchen
- Wecker oder tickende Uhr
Der Schlafrhythmus der Babys kann Eltern auf die Palme bringen, weil man immer wieder aufstehen muss. Doch wenn Sie mehr über die Probleme und das Verhalten Ihres Babys in der Nacht wissen, können Sie auch angemessen reagieren.
Das Baby verstehen
Besonders ganz kleine Babys hält der andauernde Hunger auch nachts auf Trab. Sie brauchen die Nahrung für alle Organe, und zwar in leidlicher Regelmäßigkeit auch nachts.
- Muttermilch und künstliche Milch sind so leicht verdaulich, dass sie im Magen immer nur ein kurzes Sättigungsgefühl erzeugen. Die Menge ist also nicht entscheidend, sondern der Hunger bestimmt ganz natürlich den Schlaf-Wach-Rhythmus Ihres Babys und Sie können sich nur so gut wie möglich darauf einstellen.
- Der Trick ist also, die Kinder nach Bedarf zu ernähren und sie weder extra zum Füttern zu wecken noch ihnen nachts Mahlzeiten vorzuenthalten. Wenn der Kaloriengehalt stimmt, bietet der Speiseplan die optimale Voraussetzung zum Durchschlafen.
- Füttern Sie einfach nach Hunger des Babys und oft essen die Kinder dann von selbst abends doppelt und schlafen anschließend auch länger ruhig.
- Zur Sicherheit kontrollieren Sie über das Gewicht, ob Sie Ihr Baby wirklich nach dessen Hungergefühl füttern oder das Schreien zu oft missverstanden wird.
Folgende Ratschläge helfen, das Durchschlafen Ihres Babys zu erreichen:
- Wenn Ihr Baby etwas über ein halbes Jahr alt ist, können Sie es daran gewöhnen, 6 - 8 Stunden in der Nacht ohne Nahrung durchzuhalten.
- Dazu sagen Sie dem Kind vorher, dass es heute Nacht weniger bekommt. Seien Sie dann als ganze Familie konsequent, aber lassen Sie das Baby nicht allein. Am besten sitzen Sie dabei und reden leise mit ihm.
- Nehmen Sie das Kind nicht heraus und machen Sie kein Licht, geben Sie ihm auch keine Alternativlösung wie einen Schnuller.
- Manchmal spucken die Kinder oder halten die Luft an, dann beziehen Sie das Bett neu, kühlen das Kind mit einem kalten Waschlappen ab und machen weiter.
- Zuerst sollten Sie eine der üblichen Zwischenmahlzeiten weglassen und dann langsam weitermachen, damit sich der Körper des Kindes umgewöhnen kann. Bei Wachstumsschüben oder in aufregenden Lebensphasen kann das Kind immer wieder Rückfälle haben, das gibt sich aber bald wieder.
Hilfen zum Durchschlafen
- Wichtig ist neben dem Essen für Babys ein regelmäßiger Tagesablauf.
- Wenn Sie hier einen klaren Rhythmus vermitteln, bekommt Ihr Baby Sicherheit und lernt, Tages- und Ruhezeit zu unterscheiden.
- Gehen Sie mit Ihrem Baby außerdem viel an die frische Luft und sorgen Sie für ausreichend Bewegung, denn ausgepowerte Kinder schlafen auch besser durch.
- Passen Sie dann unbedingt den Moment ab, an dem das Kind müde ist, denn ein übermüdetes Kind schläft schlechter ein und weniger gut durch.
Ein weiterer Trick ist das Einschlafritual. Dadurch bekommt Ihr Kind ein klares Schlafsignal und genug Geborgenheit, um durchzuschlafen. Oft sind Durchschlafprobleme nämlich Einschlafprobleme. Daher hilft es dem Kind, wenn Sie ihm Hilfen geben, um von selbst wieder einzuschlafen.
- Die letzte Stunde vor dem Zubettbringen sollte klar strukturiert und bereits ruhig ablaufen. Ein Bad, Zähneputzen, das Anziehen der Schlafkleidung sind solche Abläufe.
- Im Bett können Sie dem Kind noch etwas vorlesen oder sanfte Musik abspielen. Nach dem Kuscheln geben Sie ihm ein Kuscheltier oder eine Schlafdecke und einen Gutenachtkuss und gehen aus dem Zimmer
- Auf keinen Fall sollten Sie das Kind herumtragen oder daran gewöhnen, nur in Ihrer Gesellschaft einzuschlafen - es wird dann nie wieder von sich aus alleine nachts einschlafen.
- Wenn das Kind nachts eine volle Windel oder Schmerzen hat, erledigen Sie alles Nötige ruhig und bei gedämpftem Licht.
- Das Schlafzimmer kann ebenfalls zum Durchschlafen Ihres Babys beitragen. Fühlt sich das Kind hier wohl, schläft es einfacher durch.
- Das Zimmer sollte eine gute Temperatur haben, gelüftet und (übrigens nicht zum Mittagsschlaf, sondern wirklich nur nachts) abgedunkelt sein.
- Sie sollten das Bett möglichst nicht zum Spielen und niemals als Bestrafung nutzen, da das Kind dann nicht entspannt schlafen kann, sondern Spielenergie bzw. Angstgefühle mit dem Bett verbindet.
- Manche Babys schlafen besser mit vertrauten Hintergrundgeräuschen, die sie mit den Eltern verbinden, statt völliger Ruhe.
- Mit einem Babyschlafsack können Sie verhindern, dass Ihr Kind nachts seine Decke wegtritt und durch die Kälte aufwacht.
So kann das Baby gut schlafen
- Das Kinderbettchen sollte am Anfang nicht zu groß sein, denn Neugeborene fühlen sich schnell verloren darin, sind sie doch die Enge im Mutterkörper gewöhnt. Wenn man am Anfang eine Wiege verwendet, kann das dem Baby beim Durchschlafen helfen. Bedenken Sie jedoch, dass Neugeborene noch keinen großen Magen haben und deshalb auch nachts alle paar Stunden etwas Milch brauchen, das ist völlig normal.
- Unruhige Babys kann man „pucken“, d. h. man simuliert sozusagen die Enge im Mutterleib, um dem Baby das Durchschlafen zu erleichtern. Das Baby wird mit den Armen eng am Körper anliegend eingewickelt. Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass das Gesicht frei bleibt.
- Übrigens, um Babys Haut zu schonen, genügt zum Baden einfach Wasser ohne Badezusätze. Sie können das Baby nach dem Baden mit Babyöl unter einer Wärmelampe massieren, das kann dem Baby auch beim Durchschlafen helfen.
- Babys mögen, je kleiner sie sind, den Geruch von Mama und können dann besser durchschlafen, legen Sie also ein getragenes Shirt von sich mit ins Bettchen oder ein Kuscheltier (bitte nicht zu groß, damit das Kind nicht darunter gerät).
- Wenn das Baby nachts gefüttert wird oder gewickelt werden muss, machen Sie das möglichst ruhig, ohne viel zu reden und mit möglichst wenig Licht, um dem Baby das Einschlafen und Durchschlafen zu erleichtern.
- Manche Babys mögen eine tickende Uhr im Zimmer, weil das beruhigend wirken kann, und das Durchschlafen des Babys durch die Monotonie gefördert werden kann.
Wenn Sie sich immer noch unsicher sind, ob Ihr Baby für sein Alter und die Situation normal durchschläft, machen Sie sich eine Checkliste eventueller Störfaktoren und führen Sie zwei Wochen lang ein Schlafprotokoll.
Weitere Autorin: Lilo Schmidt
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