Die Frühförderung eines Kindes findet zunächst in der Familie statt, denn bereits wenn ein Baby auf die Welt kommt beginnt es zu lernen und immer wieder neue Erfahrungen zu machen. Dabei handelt es sich immer um Selbstlernprozesse, denn Kleinkinder können nicht zum Lernen angehalten werden - sie tun es automatisch und von sich aus. Wichtig: Sie dürfen Ihr Kind fördern, sollten aber keinerlei Druck ausüben.
Die Bedürfnisse von Babys kennen
Ein Baby unter einem Jahr braucht keine spezielle Förderung und auch kein Spielzeug. In den ersten Monaten nach der Geburt trainiert ein Kind seine motorischen Fähigkeiten, indem es strampelt, seine Hände bewegt und später auch nach Dingen greift.
- Wichtig für die gesunde Entwicklung eines Säuglings ist das sogenannte Urvertrauen. Dieses Vertrauen in die Welt entsteht, indem Sie Ihrem Baby Zeit und körperliche Zuwendung schenken. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Ihr Kind später Selbstvertrauen und Optimismus entwickelt. Ein Kind mit wenig Urvertrauen ist ängstlich, zögerlich und hat nur wenig Selbstvertrauen.
- Sprechen sie so viel wie möglich mit ihm, halten Sie es im Arm, spenden Sie ihm Wärme. Nur ein Kind, welches in den ersten Lebensmonaten ein stabiles Urvertrauen entwickelt, kann sich physisch, psychisch und kognitiv gesund entwickeln.
- Vermeiden Sie Reizüberflutungen für Ihr Baby. Spieluhren sind überflüssig, genau wie Kuscheltiere, so lange ihr Kind nicht selbstständig danach greift. Es hat genug damit zu tun, sich und den eigenen Körper wahrzunehmen.
Frühförderung durch Bewegung - einfache Ideen
- Ab dem sechsten Lebensmonat werden Kinder motorisch immer geschickter. Sie können beobachten, wie ihr Kind anfängt zu krabbeln und Gegenstände mit den Händen und dem Mund untersucht.
- Nach und nach fängt es an, sich hochzuziehen und die Welt in aufrechter Haltung zu betrachten. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind genügend Platz hat, sich zu bewegen. Unterschiedliche Bodenbeläge wie Teppiche, Fliesen und Parkettböden stimulieren die taktile Wahrnehmung.
- Lassen Sie Ihr Baby so oft wie möglich barfuß agieren. Dies ermöglicht ihm intensive Wahrnehmungserfahrungen.
- Lernen erfolgt bei Kindern unter drei Jahren fast ausschließlich durch Bewegung. Mit Kissen, Decken, Matratzen und kleinen Podesten verwandeln Sie das Kinder- oder Wohnzimmer im Handumdrehen in eine Abenteuerlandschaft für kleine Entdecker.
Die motorische Entwicklung können Sie nicht von außen beeinflussen. Das bedeutet, dass der Zeitpunkt, an dem ein Mensch anfängt zu krabbeln oder zu laufen, bei jedem gesunden Kind einem inneren Ablaufplan folgt. Sie als Mutter oder Vater können lediglich eine anregende Umgebung schaffen, die Ihrem Kind Raum zur Entfaltung lässt.
Lernen durch Sinneswahrnehmungen
- Zu den wichtigsten Frühförderungsangeboten sollten viele verschiedene Sinneswahrnehmungen gehören. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sich oft an der frischen Luft bewegt und auch mit Sand, Wasser, Erde, Stöcken und Steinen spielen darf.
- Kleinkinder lernen durch Ausprobieren: Was passiert, wenn man etwas fallen lässt? Wieviele Steinchen passen in eine Flasche und wie bekommt man diese wieder heraus? Welche Geräusche lassen sich erzeugen, wenn man mit einem Kochlöffel auf einen Topf schlägt?
- Sparen Sie sich teure Spielsachen aus Plastik oder lärmende Spielstationen. Allein Ihr Küchenschrank bietet alles, was Kleinkinder brauchen. Lassen Sie es einfach ausprobieren und mit verschiedenen Gegenständen experimentieren.
Sie müssen also wenig tun, um Ihr Kind schon früh altersgerecht zu fördern, denn Ihr Baby lernt von ganz allein. Wenn Sie Kurse besuchen möchten, so empfiehlt sich ein Babyschwimmkurs oder der Besuch einer Krabbelgruppe, um Ihrem Kind den Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?