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Merkwörter in der Grundschule lebendig vermitteln

Manchmal hilft nur "pauken".
Manchmal hilft nur "pauken".
Schüler der Grundschule kommen mit vielen Fragen nach Hause, wie z. B.: Warum wird "eigentlich" nicht "aigentlich" geschrieben? Warum wird "kreieren", nicht mit "ei", sondern mit "i" und "e" ausgesprochen? Warum schreibt man "Bahn" mit "h" und Wagen nicht? Warum schreibt man Vater mit "V" und Fenster mit "F"? Daran zeigt sich, dass die deutsche Sprache recht schwer zu erlernen ist. Manche Schreibweisen lassen sich erklären und manche nicht. Aus diesem Grunde werden die Schüler nicht umhin kommen, die sogenannten "Merkwörter" von "Nachdenk- und Mitsprechwörtern" differenzieren zu lernen.

In der Grundschule müssen "Merkwörter" gelernt werden

Viele Worte werden in der deutschen Sprache z. B. mit einem "sch" ausgesprochen und nur mit einem "sp" geschrieben, wie z. B. "sprechen". Würde man bei manchen Worten tatsächlich "sp" aussprechen, käme der Hamburger Dialekt ebenso zutage, wie bei dem "spitzen Stein". Deshalb hilft es, Kindern in der Grundschule die Unterschiede zwischen Mitsprech- und Nachdenkwörtern zu vermitteln. Die Merkwörter werden sich die Kinder allerdings einfach nur merken müssen.

  • Besonders Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche stoßen an Grenzen, wenn sie Worte nicht so schreiben können, wie sie sie hören. Finden Sie deshalb Wege, um Kindern in der Grundschule die Rechtschreibung plausibel darzustellen. Ein Ansatz ist z. B., Kindern das "Sprechschreiben" zu lehren. Rhythmische Lautführungen können dabei sehr hilfreich sein, um die Anzahl der "Merkwörter" zu senken.
  • Beginnen Sie in der Grundschule am besten mit "lautgetreuen" Worten, wie z. B.: "Esel", "Morgenrot", "Mantel". Einfache Diktate, die sich aus "Mitsprechwörtern zusammensetzen, machen den Grundschülern Mut und lehren, in Gedanken die Worte zunächst einmal nachzuvollziehen: "Monika wird morgen sicher nach Hause laufen." Eine solche Abfolge "mitsprachegerechter" Worte ist für die Kinder logisch. Würden Sie den Satz: "Monika wird morgen bestimmt nach Hause rennen." aufgeben, können sich bereits zwei Fehler ergeben: ""bestimmt wird zu bestimt" und "rennen zu renen".
  • Es ist daher sinnvoll, die Kinder darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht nur Worte gibt, die man wie gesprochen schreiben, sondern überprüfen kann. Lassen Sie die Kinder z. B. den Satz schreiben: "Morgen fahren wir mit dem Hund zur Oma." Wenn die Kinder nun schreiben: "Morgen faren wir mit dem Hunt zur Oma", können Sie eine Unterrichtsreihe zum Thema "Nachdenkwörter" gestalten. Erklären Sie den Kindern, dass man durch eine Wortverlängerung feststellt, ob ein Wort mit "D" oder "T" geschrieben wird: z. B.: Hund - Hunde.
  • Je mehr "Nachdenkwörter" Sie Kindern erklären können, desto geringer wird die Anzahl der sogenannten "Merkwörter". Daher benötigen Sie für die "Nachdenkwörter" wesentlich mehr Zeit, denn diese sind für Kinder der Grundschule nur schwer verständlich.  Weisen Sie darauf hin, dass immer dann, wenn die Vokale (a, e, i, o, u ) ganz kurz gesprochen werden, wie z. B. "wecken" oder "nützen", ein "ck" oder "tz" folgt, weil das "t" oder "c" die Sprachschnelligkeit abkürzt.
  • Weitere Nachdenkwörter sind die "lang gezogenen", wie z. B.: "Lehrer fahren Bahn" oder "Nie fliegt ein Brief". Der Buchstabe "H" und "I" kann wie eine Verlängerung im Wort angesehen werden. Die Kinder müssen nun sehr gut überlegen, wie ein Wort ausgesprochen wird. Stellen Sie eine Tabelle auf, die den Kindern plastisch kurz, bzw. lang gesprochene Worte aufzeigt "schlecken - recken - Flecken" usw. versus "Höhle - Mahl - Stahl - zahm - lahm".
  • Die Tabelle der Nachdenkwörter braucht noch die Rubrik: "Konsonanten (b, d, f, l, m, n, p, r, s, t )/Verdopplung", wie z. B. füllen, klappern, kommen, robben usw.. Die wichtigste Regel dabei lautet, dass nach kurz betonten Vokalen verdoppelte Konsonanten folgen. Erst wenn Sie die Mitsprachewörter und Nachdenkwörter mit den Kindern besprochen haben, sollten Sie die Rubrik: "Merkwörter" an die Tabelle anhängen.

Merkwörter müssen von der Grundschule an gelernt werden

Die deutsche Schreibweise ist sehr umfangreich und schwer zu erlernen. Damit Kinder in der Grundschule die unterschiedlichen Schreibweisen "begreifen", sollten Sie eine große "Schreibweisentabelle" mit den Oberbegriffen: Mitsprachewörter, Nachdenkwörter und Merkwörter erstellen.

  • Räumen Sie den Mitsprachewörtern etwa 1/11, den Nachdenkwörtern 9/11 und den Merkwörtern 1/11 Tabellenplatz ein. Unterteilen Sie die "Nachdenkwörter" in "Vokale (a-e-i-o-u), Konsonanten (b, d, f, l, m, n, p, r, s, t ), Doppellaute (Mäuse), Konsonanten-Verdopplung (kommen), h-Verlängerung (rahmen), e-Verlängerung (niemals), t-Verkürzung (hetzen), c-Verkürzung (lecken), Prüfworte (rund-runder)". Sammeln Sie alle eindeutigen Mitsprachewörter in der entsprechenden Rubrik.
  • Nun gehen Sie gemeinsam mit den Kindern der Grundschule alle Worte durch, die den Kindern einfallen und prüfen gemeinsam, ob es unter "Mitsprachewörter" gehört oder nicht. Gehört nun z. B. kämmen nicht unter "Mitsprachewörter", denken Sie mit der Klasse gemeinsam darüber nach, ob dieses Wort in eine Rubrik der "Nachdenkwörter" passen könnte. Das Wort "kommen" hört sich schnell gesprochen an und hat somit eine Konsonantenverdopplung. Es gehört also unter "Nachdenkwörter - Konsonantenverdopplung".
  • Geben Sie Ihrer Grundschulklasse nun Wörter, wie z. B. Vogel - Fenster - Vater - Fahrrad - Vulkan - Feier - vielleicht - fertig usw. Die Aussprache dieser Wörter lässt kaum eine Unterscheidung zwischen der Schreibweise "F" und "V" zu. Diese Wörter müssen einfach nur gelernt, also vermerkt werden. 

Alle Wörter, die sich durch keine Regel zuordnen lassen, sind Merkwörter.

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