Der Meldebestand in der Lagerhaltung
- Der Meldebestand eines Lagers markiert denjenigen Bestand, bei dessen Erreichen Sie eine Bestellung bei den Lieferanten des Unternehmens auslösen müssen. So wird der Mindestbestand, der sogenannte eiserne Bestand oder Sicherheitsbestand, nicht unterschritten.
- Zur rechnerischen Ermittlung des Meldebestandes benötigen Sie daher unbedingt die folgende Parameter: Lieferzeit, Tagesverbrauch und Mindestbestand.
- Den Meldebestand eines Unternehmens berechnen Sie daher gemäß der nachfolgenden Formel: Meldebestand = (Tagesverbrauch x Lieferzeit) + Mindestbestand
Ein Rechenbeispiel zum Meldebestand
Bekannt sind Ihnen die folgenden Größen: Die Lieferzeit beträgt 10 Tage. Der Tagesverbrauch beläuft sich auf 100 Stück. Der Mindestbestand liegt bei 500 Stück. Den Meldebestand berechnen Sie, wie folgt: Meldebestand = (100 x 10) + 500 = 1.500 Stück. Der Meldebestand im Lager, bei dem Sie eine neue Bestellung bei den Lieferanten auslösen müssen, beträgt für die angegebenen Ausgangswerte also 1.500 Stück.
Der Sicherheitsbestand in der Lagerwirtschaft
- Der eiserne Bestand, auch Mindest- oder Sicherheitsbestand eines Lagers genannt, ist der Bestand, welchen Sie ständig im Lager vorhalten müssen. So ist gewährleistet, dass Sie auch bei unvorhergesehenen Zwischenfällen, so bei der Verzögerung der nächsten Anlieferung oder bei einer plötzlich ansteigenden Nachfrage oder Ausschussquote, kontinuierlich und ohne Unterbrechungen weiter produzieren und ausliefern können.
- Determinanten des Sicherheitsbestandes sind für Sie daher die zu erwartenden Lieferfristen sowie der voraussichtliche Verbrauch von Lagergütern bis zum nächsten Eintreffen bestellter Ersatzmengen. Die Höhe des jeweiligen Mindestbestandes können Sie jedoch nur anhand von Erfahrungswerten schätzen. Es empfiehlt sich für Sie dabei jedoch, aus Gründen der Sicherheit, dass Sie jeweils von einem möglichen Worst-Case-Szenario ausgehen.
- Der Sicherheitsbestand ist jedoch grundsätzlich keine starre Größe. Er muss durch Sie kontinuierlich z.B. wegen saisonaler Besonderheiten oder veränderten Bedingungen auf den Absatz- und den Beschaffungsmärkten angepasst werden.
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