Denn diese Firma gehört zu den bekannten Traditionsfirmen, auch wenn diese Traditionen heute in einem amerikanischen Unternehmensverband fortgeführt werden.
Lombardini - eine Firma mit Tradition
- Lombardini ist eine traditionelle italienische Firma, die sich schon seit sehr langer Zeit mit der Herstellung von Verbrennungsmotoren beschäftigt.
- Gründer war Adelmo Lombardini. Er hatte im Jahr 1922 zusammen mit einem Partner eine erste eigene Maschine produziert. Mit diesem Partner, Pietro Slanzi, wagte er nun auch die Gründung einer eigenen Motorenproduktion.
- 1933 verließ Adelmo dieses erste Unternehmen, um zusammen mit seinen Brüdern Alberto und Rainero eine Firma namens “Officine Meccaniche Fratelli Lombardini” (ungefähr zu übersetzen mit “Mechanische Werkstätten der Brüder Lombardini”) zu eröffnen. Diese Motorenwerkstatt entwickelte sich, bis der Zweite Weltkrieg einen drastischen Rückgang der Geschäftstätigkeit verursachte.
- Nach dem Krieg begann jedoch sofort der Wiederaufbau des Unternehmens, bald war die Firma mit einer betriebseigenen Motorenlinie (Diesel und Benzin) für die Landwirtschaft und für die Marine, einem guten Angebot an Traktoren und an Pumpen, die per Motor betrieben wurden, bereit für einen Markt, der sich durch eine ständig wachsende Nachfrage auszeichnete.
- 1957 fing das Unternehmen an, auch luftgekühlte Einzylinder-Dieselmotoren herzustellen. 1959 wurde das Produktangebot wiederum entscheidend erweitert, mit dem Modell Castoro konnte das Unternehmen den ersten landwirtschaftlichen Raupentraktor anbieten. Mit diesen Neuentwicklungen hatte das Unternehmen großen Erfolg, die Produktionsanlage der Anfangstage wurde bald zu klein, 1963 entstand deshalb in Pieve (auch in Reggio Emilia) eine zusätzliche neue Fabrik. Zur gleichen Zeit dehnte sich die Firma international aus, in Frankreich und Spanien wurden 1964 und 1965 die ersten ausländischen Niederlassungen gegründet, 1967 folgte die Filiale in Deutschland.
- Die 1970er Jahre waren dem technologischen Fortschritt gewidmet, neue Motoren wurden entwickelt, 1979 wurde ein Forschungs- und Entwicklungszentrum gebaut, 1986 wurde “Lombardini Marine” als unabhängige Abteilung für den Bau der Marinemotoren ausgekoppelt, 1988 kam eine neue Baureihe wassergekühlter Dieselmotoren heraus. In den 1990er Jahren übernahm Lombardini das Unternehmen ACME in Valdobbiadene (bei Treviso) und erwarb damit auch die Technologien der auf Benzinmotoren spezialisierten Firma. Die wassergekühlten Hightech-Dieselmotoren wurden von nun an in der Slowakei produziert.
- Nach Erlangung von Qualitäts- und Umweltqualitäts-Zertifizierungen wurde das Unternehmen von einem amerikanischen Konzern namens Mark IV Inc. übernommen. Die Firma wurde einem Investitionsprogramm unterzogen und konnte mit Ruggerini Motori den wichtigsten Konkurrenten in der Heimat übernehmen. 2007 erfolgte die Übertragung auf die amerikanische Kohler Company, der heutige Name lautet “ Lombardini S.r.l. a Socio Unico a Kohler Company”.
Lombardini-Motoren auf dem Markt und in der Konkurrenz
- Die Unternehmenssparte Lombardini kann also auf eine lange Erfahrung zurückblicken, sie zählt heute zu den drei größten Herstellern von Dieselmotoren bis 50 Kilowatt.
- Von der Gruppe mitsamt ihren Tochtergesellschaften werden Motoren gebaut und vertrieben, die in Gartenmaschinen, Leicht-Kfz und Motorrädern eingebaut werden. Oder in Baumaschinen, Pumpen, Gabelstapler und Stromgeneratoren. Ein alter und immer noch aktueller Schwerpunkt war und ist die komplette Herstellung kleinerer landwirtschaftlicher Geräte. Kurz vor der Übernahme durch Kohler waren auch kleinere Baumaschinen im Portfolio immer bedeutsamer geworden.
- Die Unternehmensgruppe stellt heute vor allem Dieselmotoren her, jedoch gehören auch einige Benzinmotoren zum Programm. Sie haben einen bis vier Zylinder, es gibt Luftkühlung und Wasserkühlung, das Leistungsspektrum bewegt sich zwischen etwa 4,5 und rund 60 Kilowatt.
- Die klassischen Hauptwettbewerber der Vergangenheit, italienische Kleinmotorenhersteller wie ACME oder Ruggerini, hat das Unternehmen durch Eingliederung ausgeschaltet. Als Lombardini Ende der 1980er Jahre seine neuen wassergekühlten Motoren einführte, hat sich die Firma aber eine neue Konkurrenz geschaffen, denn die traditionellen japanischen Hersteller solcher Motoren kamen nun als Wettbewerber dazu. Vor allem im Bereich von Leicht-Kfz- und Schiffsmotoren müssten Sie einen Motor des Traditionsunternehmen Lombardini wahrscheinlich mit einem japanischen Motor vergleichen.
- Lombardini-Motoren in einer kleineren Baumaschine, vielleicht einer Rüttelplatte, wären an den Produkten der deutschen Motorenfabrik Hatz zu messen.
Wenn Sie z. B. ein Leichtkraftfahrzeug für die Führerscheinklasse S kaufen möchten, das von der Firmen JDM, Ligier, Grecav oder Microcar gebaut wurde, könnte der Motor von Lombardini stammen, bei solchen Fahrzeugen wurde z. B. der wassergekühlte Reihenmotor mit zwei Zylindern und der Bezeichnung LDW 442 CRS verbaut.
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