Grundsätzliches dazu, ob der Linksverkehr zuerst da war
- Es mutet bereits komisch an, wenn im städtischen Reinigungsfahrzeug der Lenker rechts sitzt und so die Bordsteinkante besser im Blick hat. Links zu fahren, kennen die Deutschen nur von der Autobahn, doch da sind sie in guter Gesellschaft.
- Sonst gilt Rechts- vor Linksverkehr. Doch über 200 Staaten und Regionen weltweit fahren links, vor allem in früheren britischen Kolonien. Ob nun Rechts- oder Linksverkehr, wichtig ist, sich daran zu halten.
- Dabei spricht einiges dafür, dass der Linksverkehr älter sein könnte und zuerst da war, denn das große Fortbewegungsmittel vor dem Automobil war das Pferd. Es brauchte auch keine befestigten Straßen, keinen TÜV und reproduzierte sich von alleine. Dabei hielten die jeweiligen Modellvarianten über die Jahrhunderte hinweg.
Die Entwicklung der modernen Straßenverkehrsordnung
- Beim Reiten spricht aber einiges für den Linksverkehr, wollte man die rechte Hand doch frei halten, nicht nur zum Gruß von schönen Damen. Auch beim Aufstieg auf das Pferd wählt ein Rechtshänder die linke Seite. Beim Waffengang hielt der tapfere Ritter seinen Rammsporn rechts, es herrschte also auch hier Linksverkehr.
- Es war wohl erst das Automobil und eine steigende Motorisierung von engen Straßen und Gassen, die eine Regelung des Verkehrs nötig machten. An der Wende zum 20. Jahrhundert gab es in Deutschland ganze 30 Verkehrsordnungen, und das Fahren war ein Abenteuer.
- In Berlin verlangte man etwa um 1902, sich mit Handsignalen beim Abbiegen bemerkbar zu machen. 1906 waren in ganz Deutschland mehr als 10.000 Automobile unterwegs, und zuerst beschäftigte sich die Obrigkeit mit der Besteuerung dieser Fahrzeuge.
- Bei diesem regen Verkehr gab es immerhin 143 Tode, da musste nun endlich eine einheitliche Verkehrsverordnung her - und sie regelte damals den Rechts- vor dem Linksverkehr.
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